Discussion:
was ist ein OCOS Adapter
(zu alt für eine Antwort)
Peter Sulmann
2003-09-23 17:31:51 UTC
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Hallo zusammen,
ich kann einen gebrauchten Pioneer A-91 D Verstärker kaufen,
hab ihn gerad zum testen zu Hause. Am Ausgang, also
Lautsprecherklemmen Output B, hängen zwei OCOS Adapter, hab
ich noch nie gesehen. Sind wohl Adapter für normales
zweiadriges Kabel auf Koax. Die sind aber beide mit einem
Koaxkabel miteinander verbunden. Also Ausgang B rechts -
OCOS Adapter - Koaxkabel - OCOS Adapter - Ausgang B links.
Hat das irgend einen Sinn oder sind die nur
ineinandergesteckt damit das Kabel nicht lose runterbaumelt?
Und was für eine Funktion haben diese OCOS Adapter?
Vielen Dank schonmal für die Hilfe, mit freundlichen Grüßen
Peter Sulmann
Frank Gales
2003-09-23 17:57:38 UTC
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Hi Peter,
Post by Peter Sulmann
Hallo zusammen,
ich kann einen gebrauchten Pioneer A-91 D Verstärker kaufen,
hab ihn gerad zum testen zu Hause. Am Ausgang, also
Lautsprecherklemmen Output B, hängen zwei OCOS Adapter, hab
ich noch nie gesehen. Sind wohl Adapter für normales
zweiadriges Kabel auf Koax. Die sind aber beide mit einem
Koaxkabel miteinander verbunden. Also Ausgang B rechts -
OCOS Adapter - Koaxkabel - OCOS Adapter - Ausgang B links.
Zieh doch mal das Kabel ab.
Post by Peter Sulmann
Hat das irgend einen Sinn oder sind die nur
ineinandergesteckt damit das Kabel nicht lose runterbaumelt?
Ich würde eher sagen, daß das kontraproduktiv ist, denn da kann was
kaputt gehen, wenn man beide Endstufen parallel schaltet.
Post by Peter Sulmann
Und was für eine Funktion haben diese OCOS Adapter?
Sie sind gedacht für den Anschluß des OCOS Lautsprecherkabels an
einen Verstärker. Ich habe noch nie einen Verstärker mit OCOS Buchsen
gesehen.

Also ich wäre da mal ein wenig vorsichtig mit diesem Verstärker.
Drum prüfe, wer sich ...

Tschau,
Frank Gales
Rudi Fischer
2003-09-23 18:53:49 UTC
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Hallo

"Frank Gales" schrieb
"Peter Sulmann" schrieb
Post by Peter Sulmann
Hat das irgend einen Sinn oder sind die nur
ineinandergesteckt damit das Kabel nicht lose runterbaumelt?
Ich würde eher sagen, daß das kontraproduktiv ist, denn da kann was
kaputt gehen, wenn man beide Endstufen parallel schaltet.
Normalerweise haettest du damit 100% Recht, aber bei
OCOS hat das Kabel 8(?) Ohm Impedanz -kann also sein,
dass es nicht direkt finale Auswirkungen hat.
Post by Peter Sulmann
Und was für eine Funktion haben diese OCOS Adapter?
Sie sind gedacht für den Anschluß des OCOS Lautsprecherkabels
an einen Verstärker. Ich habe noch nie einen Verstärker mit
OCOS Buchsen gesehen.
Hat sein A91 ja auch nicht, sondern Adapter.
Also ich wäre da mal ein wenig vorsichtig mit diesem Verstärker.
Drum prüfe, wer sich ...
Noe, hat nix mit dem Amp zu tun.
Bedeutet hoechstens, dass der urspruengliche Besitzer
etwas 'leichtglaeubig' ist/war.

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Rudi Fischer
2003-09-23 19:02:49 UTC
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Hallo

"Peter Sulmann" schrieb
Post by Peter Sulmann
ich kann einen gebrauchten Pioneer A-91 D Verstärker kaufen,
hab ihn gerad zum testen zu Hause. Am Ausgang, also
Lautsprecherklemmen Output B, hängen zwei OCOS Adapter, hab
ich noch nie gesehen. Sind wohl Adapter für normales
zweiadriges Kabel auf Koax.
Adapter von normalen Kabelklemmen/Buchsen auf
OCOS-Kabel (ehemals im Vertrieb von Dyn*udio)
Post by Peter Sulmann
Die sind aber beide mit einem
Koaxkabel miteinander verbunden. Also Ausgang B rechts -
OCOS Adapter - Koaxkabel - OCOS Adapter - Ausgang B links.
Hat das irgend einen Sinn...
Nein.
Post by Peter Sulmann
...oder sind die nur
ineinandergesteckt damit das Kabel nicht lose runterbaumelt?
Vermutlich.
Aber schon die Idee des OCOS-Kabels (Impedanz des Systems
Kabel+Adapter = LS-Impedanz) macht keinen Sinn.
Hat sich aus gutem Grund nicht durchgesetzt.
Also raus mit dem ganzen Kram! (Ins Museum?)
Post by Peter Sulmann
Und was für eine Funktion haben diese OCOS Adapter?
Sie enthalten ein paar passive Bauteile um ueber den Bereich
20Hz-20kHz die Impedanz des Kabels konstant bei 8(?)Ohm
zu halten. Damit wird voellig Sinn los um die 50% Leistung
'verbraten' und bei normalen LS die Frequenzgänge verbogen
(im Uebergangsbereich der Weichen).

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Peter Sulmann
2003-09-23 19:53:46 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
Hallo
Adapter von normalen Kabelklemmen/Buchsen auf
OCOS-Kabel (ehemals im Vertrieb von Dyn*udio)
da hingen Dynaudio Contour II drann, haben die Boxen
vielleicht einen OCOS Eingang?

mfg Peter Sulmann
Rudi Fischer
2003-09-23 20:25:38 UTC
Permalink
Hallo

"Peter Sulmann" schrieb
Post by Peter Sulmann
da hingen Dynaudio Contour II drann, haben die Boxen
vielleicht einen OCOS Eingang?
Unwahrscheinlich. Mir ist jedenfalls nicht bekannt, dass es
sowas gab. Es war wohl am LS-Anschluss ein 2. Adapter
vorgesehen.

Denn ich hab bei genauerem Nachforschen festgestellt,
dass ich mit meiner Beschreibung des Innenlebens der
OCOS-Adapter reichlich daneben lag:

Wie gepostet traf das zwar fuer die OCOS-NF-Verbindung zu,
beim LS-Anschluss sind die Adapter aber nur zur mechanischen
Anpassung notwaendig. Die Impedanz-Anpassung wurde durch
(stark) erhoehte Ableitung in der Isolationsschicht des Koaxkabels
erreicht.

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Rainer Behrendt
2003-09-24 20:45:52 UTC
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Post by Peter Sulmann
Post by Rudi Fischer
Adapter von normalen Kabelklemmen/Buchsen auf
OCOS-Kabel (ehemals im Vertrieb von Dyn*udio)
da hingen Dynaudio Contour II drann, haben die Boxen
vielleicht einen OCOS Eingang?
Dynaudio hat sowas verbaut. Könnte durchaus sein. Frag doch mal den
Besitzer.

Rainer
--
http://www.hifi-pawlak.de (HiFi Spezialist Werner Pawlak)
Was ich hier schreibe, ist meine persönliche Meinung,
unabhängig von der Homepage.
Die Heimkino FAQ: http://www.heimkino-faq.de
Frank Gales
2003-09-25 14:54:21 UTC
Permalink
Post by Rainer Behrendt
Post by Peter Sulmann
Post by Rudi Fischer
Adapter von normalen Kabelklemmen/Buchsen auf
OCOS-Kabel (ehemals im Vertrieb von Dyn*udio)
da hingen Dynaudio Contour II drann, haben die Boxen
vielleicht einen OCOS Eingang?
Dynaudio hat sowas verbaut. Könnte durchaus sein. Frag doch mal den
Besitzer.
Meine Dynaudio Special One hatte den OCOS Eingang.
Die Contour II könnte auch aus der Zeit stammen.

Gibt es das OCOS nicht mehr. Das wurde ja auch dreifach parallel
benutzt. Haben manche Leute drauf geschwört seinerzeit.

Tschau,
Frnak Gales
Norbert Hahn
2003-09-25 13:28:01 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
Post by Peter Sulmann
Und was für eine Funktion haben diese OCOS Adapter?
Sie enthalten ein paar passive Bauteile um ueber den Bereich
20Hz-20kHz die Impedanz des Kabels konstant bei 8(?)Ohm
zu halten. Damit wird voellig Sinn los um die 50% Leistung
'verbraten' und bei normalen LS die Frequenzgänge verbogen
(im Uebergangsbereich der Weichen).
Ich habe zwar in die Adapter nicht reingeschaut, aber es werden
keine Impedanz beeinflussenden Teile benötigt, da es ohnehin
bei einem Transistorverstärker nichts anzupassen gibt. Dessen
Ausgangwiderstand von nahezu 0 kann man nicht auf 8 Ohm
transformieren: Eine Leistungsanpassung würder der Verstärker
nicht aushalten, da er dann ein paar Milliohm als Last sehen
würde.

Das OCOS-System beruht darauf, dass der Hersteller der LS-Box
dort ein Frequenzweiche eingebaut hat, die die Imaginärteile
des Filters kompensiert, so dass die Box nur wenig Blindstrom
verursacht. Und da wurden halt 8 Ohm angestrebt. Für diese
8 Ohm hat man ein Koaxkabel entwickelt und verkauft das als
"Impedanz angepasstes Kabel". Damit kann natürlich jeder
Verstärker zurecht kommen, wenn der Adapter auf der einen
Seite das Koaxkabel annimmt. Die OCOS-Verkabelung ist die
Lösung für ein nicht existierendes Problem.

Norbert
Thomas-Michael Rudolph
2003-09-25 15:36:50 UTC
Permalink
On Thu, 25 Sep 2003 15:28:01 +0200, Norbert Hahn
Post by Norbert Hahn
Das OCOS-System beruht darauf, dass der Hersteller der LS-Box
dort ein Frequenzweiche eingebaut hat, die die Imaginärteile
des Filters kompensiert, so dass die Box nur wenig Blindstrom
verursacht. Und da wurden halt 8 Ohm angestrebt. Für diese
8 Ohm hat man ein Koaxkabel entwickelt und verkauft das als
"Impedanz angepasstes Kabel".
Nicht ganz.

Das OCOS-Kabel stammte ursprünglich aus der Schweiz und ist dann später
von Dynaudio übernommen worden.
Es handelt sich um ein Kabel mit 8 Ohm Wellenwiderstand, der allerdings
(soweit ich mich erinnern kann) auch einen ohmschen Widerstand von 8 Ohm
hatte. Dadurch fiel reichlich Leistung am Kabel ab, man mußte den
Verstärker sehr weit aufdrehen.

Und damit die Sache auch richtig Sinn macht, hatten die Lautsprecher
natürlich auch eine Impedanz von glatt 8 Ohm zu haben. Das haben
natürlich die wenigsten Lautsprecherboxen.
Dynaudio hatte daher seinerzeit ihren Fachhändlern eine Mimik zur
Verfügung gestellt, mit der sie die Impedanz von beliebigen
Lautsprechern messen konnten. Die Messergebnisse wurden in ein Eprom
geschossen und dieses zu Dynaudio geschickt. Zurück kam von dort ein
Korrekturnetzwerk, das zwischen Lautsprecher und Verstärker geschaltet
wurde.
Das Konzept war allerdings, soviel ich weiß, nicht sonderlich
erfolgreich.

Gruss

Thomas
Norbert Hahn
2003-09-25 18:31:07 UTC
Permalink
Post by Thomas-Michael Rudolph
Das OCOS-Kabel stammte ursprünglich aus der Schweiz und ist dann später
von Dynaudio übernommen worden.
Es handelt sich um ein Kabel mit 8 Ohm Wellenwiderstand, der allerdings
(soweit ich mich erinnern kann) auch einen ohmschen Widerstand von 8 Ohm
hatte. Dadurch fiel reichlich Leistung am Kabel ab, man mußte den
Verstärker sehr weit aufdrehen.
Ein Wellenwiderstand ist per def. ohmsch. Und bei 50 km Kabellänge
würde da in der Tat die Hälfte der Verstärkerleistung im Kabel
verbraten, da die Box ja angepasst betrieben würde. Nur sind 50 km
keine haushaltsübliche Entfernung.

Als mir damals der Händler das OCOS-Kabel vorgestellt hat und etwas
von Wellenwiderstand beim Lautsprecherkabel erzählt hat, habe ich
eine Lachanfall von seltener Heftigkeit bekommen.

[snip]
Post by Thomas-Michael Rudolph
Das Konzept war allerdings, soviel ich weiß, nicht sonderlich
erfolgreich.
Wie ich schrieb, es war die Lösung eines nicht vorhandenen Problems.
Das gab es schon öfter und wird es wohl immer geben.
Post by Thomas-Michael Rudolph
Gruss
Thomas
Bis dann
Norbert
Thomas-Michael Rudolph
2003-09-26 08:41:10 UTC
Permalink
On Thu, 25 Sep 2003 20:31:07 +0200, Norbert Hahn
Post by Norbert Hahn
Post by Thomas-Michael Rudolph
Das OCOS-Kabel stammte ursprünglich aus der Schweiz und ist dann später
von Dynaudio übernommen worden.
Es handelt sich um ein Kabel mit 8 Ohm Wellenwiderstand, der allerdings
(soweit ich mich erinnern kann) auch einen ohmschen Widerstand von 8 Ohm
hatte. Dadurch fiel reichlich Leistung am Kabel ab, man mußte den
Verstärker sehr weit aufdrehen.
Ein Wellenwiderstand ist per def. ohmsch.
Nein, nicht ganz korrekt.

Der Wellenwiderstand bei Leitungen wirkt grundsätzlich für das
Verhältnis zwischen Strom und Spannung des Signals wie ein ohmscher
Widerstand, ohne daß er allerdings wie dieser einen dissipativen, d.h.
energieverbrauchenden Charakter besitzt (wenn man von den ohmschen
Anteilen in L und C einmal absieht) und ist daher wie dieser auch
frequenzunabhängig.

Gruss
Thomas
Gernot Pruenster
2003-09-27 09:01:14 UTC
Permalink
Post by Thomas-Michael Rudolph
Der Wellenwiderstand bei Leitungen wirkt grundsätzlich für das
Verhältnis zwischen Strom und Spannung des Signals wie ein ohmscher
Widerstand, ohne daß er allerdings wie dieser einen dissipativen, d.h.
energieverbrauchenden Charakter besitzt (wenn man von den ohmschen
Anteilen in L und C einmal absieht) und ist daher wie dieser auch
frequenzunabhängig.
Nein, der Wellenwiderstand von Leitungen ist i.A. ueberhaupt nicht
frequenzunabhaengig.

Schoene Gruesse,
Gernot.
Jens-Christian Günther
2003-09-28 06:56:08 UTC
Permalink
Hi,
Post by Thomas-Michael Rudolph
Der Wellenwiderstand bei Leitungen wirkt grundsätzlich für das
Verhältnis zwischen Strom und Spannung des Signals wie ein
ohmscher Widerstand, ohne daß er allerdings wie dieser einen
dissipativen, d.h. energieverbrauchenden Charakter besitzt (wenn
man von den ohmschen Anteilen in L und C einmal absieht) und ist
daher wie dieser auch frequenzunabhängig.
Nein, der Wellenwiderstand von Leitungen ist i.A. ueberhaupt nicht
frequenzunabhaengig.
ACK.
Ich kann mich nur noch an Formeln erinnern, die den Wellenwiderstand
mit Realteil und Imaginärteil beschreiben. Beide Komponenten sind,
soweit ich mich erinnere i.A. frequenzabhängig. :-)

Frequenzunabhängig ist der Wellenwiderstand nur im
Gleichstromfall... ;-))


Gruß,


Jens
--
Jens-Christian Günther, Ex-Student der Elektrotechnik
<***@tu-bs.de>, T.U. Braunschweig
http://www.tu-bs.de/initiativen/LUG
Thomas-Michael Rudolph
2003-09-28 09:17:14 UTC
Permalink
On Sat, 27 Sep 2003 11:01:14 +0200, Gernot Pruenster
Post by Gernot Pruenster
Post by Thomas-Michael Rudolph
Der Wellenwiderstand bei Leitungen wirkt grundsätzlich für das
Verhältnis zwischen Strom und Spannung des Signals wie ein ohmscher
Widerstand, ohne daß er allerdings wie dieser einen dissipativen, d.h.
energieverbrauchenden Charakter besitzt (wenn man von den ohmschen
Anteilen in L und C einmal absieht) und ist daher wie dieser auch
frequenzunabhängig.
Nein, der Wellenwiderstand von Leitungen ist i.A. ueberhaupt nicht
frequenzunabhaengig.
Interessant.
In dem Bereich, wo der Wellenwiderstand nach geltender Auffassung
_relevant_ ist, nämlich im reinen HF-Bereich, ist er wohl
frequenzunabhängig, da hier in i.A. gilt:

Z= sqrt(L/C).

In allen anderen Bereichen (nämlich dort, wo er anscheinend nach
geltender Auffassung irrelevant ist, z.B im reinen NF-Bereich) ist er
selbstverständlich frequenzabhängig, da hier gilt:

Z = sqrt(R/j*2*pi*f*C)

mit
Z = Wellenwiderstand in Ohm
L= induktiver Leitungsbelag in Henry
C= kapazitiver Leitungsbelag in Farad
R= ohmscher Leitungsbelag in Ohm
pi= Kreiszahl
f= Frequenz in Hertz

Gruss

Thomas
Norbert Hahn
2003-09-28 11:29:09 UTC
Permalink
On Sun, 28 Sep 2003 11:17:14 +0200, Thomas-Michael Rudolph
Post by Thomas-Michael Rudolph
In dem Bereich, wo der Wellenwiderstand nach geltender Auffassung
_relevant_ ist, nämlich im reinen HF-Bereich, ist er wohl
Z= sqrt(L/C).
Dies ist, wie du selbst schreibst, eine Näherung. Sehr häufig muss man
komplexe Formeln vereinfachen, damit man überhaupt damit umgehen
kann. Und was wurde da weggelassen?

Bei einem guten Kabel, geringer Längswiderstand und geringe
Ableitung, überwiegen bei "hohen" Frequenzen die Anteile von L
und C und man kann daher die Formel auf o.g. Wellenwiderstand
vereinfachen.
Post by Thomas-Michael Rudolph
In allen anderen Bereichen (nämlich dort, wo er anscheinend nach
geltender Auffassung irrelevant ist, z.B im reinen NF-Bereich) ist er
Z = sqrt(R/j*2*pi*f*C)
Das ist eine Vereinfachung der gleichen Formel für niedrige
Frequenzen, wo z.B. der Längswiderstand gegenüber der
Induktivität überwiegt, so dass L weggelassen wurde. Auch
überwiegt hier die Kapazität die Ableitung, so dass die Ableitung
ignoriert wird. Damit es übersichtlicher wird, spricht man bei dieser
Formel nicht von Wellenwiderstand, sondern von der Impedanz
des Kabels.

Norbert
Thomas-Michael Rudolph
2003-09-28 12:36:45 UTC
Permalink
On Sun, 28 Sep 2003 13:29:09 +0200, Norbert Hahn
Post by Norbert Hahn
On Sun, 28 Sep 2003 11:17:14 +0200, Thomas-Michael Rudolph
Post by Thomas-Michael Rudolph
In dem Bereich, wo der Wellenwiderstand nach geltender Auffassung
_relevant_ ist, nämlich im reinen HF-Bereich, ist er wohl
Z= sqrt(L/C).
Dies ist, wie du selbst schreibst, eine Näherung. Sehr häufig muss man
komplexe Formeln vereinfachen, damit man überhaupt damit umgehen
kann. Und was wurde da weggelassen?
Nichts Wichtiges:
Nur alle Parameter, die für den resultierenden Betrag im betreffenden
Frequenzbereich keine Rolle spielen.

So kompliziert ist die Formel übrigens garnicht (ich persönlich finde,
sie gehört zu den einfachsten und anschaulichsten überhaupt):

Z = sqrt((R + j*omega*L)/(G + j*omega*C))

mit G = komplexer Querleitwert (Ableitung)
omega = 2 * pi * f

Aber das wissen sicher (fast) alle.
Danke für Deine erläuternden Ausführungen.

Um es nochmal zu betonen:
Der Wellenwiderstand im HF-Bereich ist frequenzunabhängig und reell.

Gruss

Thomas

P.S.
Die Dämpfung einer Leitung ist was anderes.
Gernot Pruenster
2003-09-29 10:33:08 UTC
Permalink
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Gernot Pruenster
Nein, der Wellenwiderstand von Leitungen ist i.A. ueberhaupt nicht
frequenzunabhaengig.
In dem Bereich, wo der Wellenwiderstand nach geltender Auffassung
_relevant_ ist, nämlich im reinen HF-Bereich, ist er wohl
frequenzunabhängig
Ja, das stimmt natuerlich (ist dann eben nicht im Allgemeinen sondern
im Speziellen). Wir haben hier aber ueber Audio (=NF) Kabel
diskutiert, da sieht die Sache eben anders aus.

Schoene Gruesse,
Gernot.
Thomas-Michael Rudolph
2003-09-29 13:50:27 UTC
Permalink
On Mon, 29 Sep 2003 12:33:08 +0200, Gernot Pruenster
Post by Gernot Pruenster
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Gernot Pruenster
Nein, der Wellenwiderstand von Leitungen ist i.A. ueberhaupt nicht
frequenzunabhaengig.
In dem Bereich, wo der Wellenwiderstand nach geltender Auffassung
_relevant_ ist, nämlich im reinen HF-Bereich, ist er wohl
frequenzunabhängig
Ja, das stimmt natuerlich (ist dann eben nicht im Allgemeinen sondern
im Speziellen). Wir haben hier aber ueber Audio (=NF) Kabel
diskutiert, da sieht die Sache eben anders aus.
Nein, denn man durchaus auch Kabel konstruieren, die auch im
NF-Bereich einen konstanten frequenzunabhängigen Wellenwiderstand
haben. Genau über solche Kabel wurde hier diskutiert.

Daß man dabei technische Klimmzüge veranstalten muß, deren Sinn und
Zweck etwas zweifelhaft sind, steht auf einem anderen Blatt.

Gruss

Thomas

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