Discussion:
Thorens TD 240-2 , die Enttäuschung
(zu alt für eine Antwort)
Andreas Bockelmann
2020-02-03 19:51:18 UTC
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Hallo liebe Zielgruppe,

heute kam der neue Plattenspieler an, ein Thorens TD 240-2.

Vorweg: Am Spielbetrieb kann ich nichts negatives feststellen. Selbst der
verbaute Thorens TAS 267 Toanbnehmer spielt besser als man für den aktuellen
Marktpreis von knapp 40 Euro erwarten kann.
(Das Dingen ist definitv ein umgelabeltes AT-95E von Audio Technica. Die
Doppelmagnete in V-Form sprechen da eine eindeutige Sprache.)

Aber kommen wir mal zu den Negativpunkten:
1) Tonarm und Lift wirken wie bei Omas Kofferplattenspieler Dual aus Anfang
der 1970er Jahre, selbst der Lifthebel ist an der gleichen Stelle, knapp
hinten am Tonarmgelenk.

2) Der Tonarmantrieb für Start und Stop rein mechanisch vom Plattenteller
(Subteller) angetrieben, wie zu Omas Zeiten.

3) Der Plattenteller ein dünnes Alu-Ding mit einem Hauch von Nichts

4) Am Tonarm eine Plastik-Headshell ohne Steckkontakt zum Tonarm. Man muss
also beim Tonabnehmerwechsel die Kabel vom Tonabnehmer abziehen bevor man
die Headshell abnehmen kann. Die Plastik Headshell sieht sehr empfindlich
und billig aus.

Ich werde ihn behalten, zumal er gerade eben mein AT-420MLa geerbt hat, aber
es ist ein überteuerter Blender. Für 599,- hätte ich mir sicherlich was
besseres suchen können, die 750,- UVP halte ich für absolut überzogen.
Selbst Made in Germany und Schweizer Marke kann da nichts mehr reißen.

Ich halte mal meinen defekten Onkyo CP1500F dagegen:

1) Metall-Headshell, gesteckt
2) Plattenteller gefühlt doppelt so schwer
3) Tonarmantrieb per Servomotor
4) Lift per Tasten vorn elektrisch betätigt
5) manueller Suchlauf per Taster

Es ist schwierig Qualität zu bekommen.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Gerald E:scher
2020-02-03 21:29:16 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
1) Tonarm und Lift wirken wie bei Omas Kofferplattenspieler Dual aus Anfang
der 1970er Jahre, selbst der Lifthebel ist an der gleichen Stelle, knapp
hinten am Tonarmgelenk.
2) Der Tonarmantrieb für Start und Stop rein mechanisch vom Plattenteller
(Subteller) angetrieben, wie zu Omas Zeiten.
3) Der Plattenteller ein dünnes Alu-Ding mit einem Hauch von Nichts
Auweia. Bitte tu dir einen Gefallen, verzichte auf die Automatik,
schicke den Krempel retour und kauf dir einen Pro-Ject. Zu einem
ähnlichen Preis kriegst du bei denen z.B. ein Chassis aus MDF, einen
Teller aus Glas und Tonarm mit Carbonrohr.
--
Gerald
Bernd Laengerich
2020-02-03 22:07:33 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
1) Tonarm und Lift wirken wie bei Omas Kofferplattenspieler Dual aus
Anfang der 1970er Jahre, selbst der Lifthebel ist an der gleichen
Stelle, knapp hinten am Tonarmgelenk.
Der "Thorens" ist ja auch ein DUAL...
Post by Andreas Bockelmann
überzogen. Selbst Made in Germany und Schweizer Marke kann da nichts
mehr reißen.
Die Schweizer Marke ist nur noch ein Label.
Ich hätte dann gleich einen DUAL gekauft, z.B. den CS 435 oder besser.
Aber ich habe schon 4 Dreher...

Bernd
Gerald E:scher
2020-02-04 00:16:09 UTC
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Post by Bernd Laengerich
Post by Andreas Bockelmann
1) Tonarm und Lift wirken wie bei Omas Kofferplattenspieler Dual aus
Anfang der 1970er Jahre, selbst der Lifthebel ist an der gleichen
Stelle, knapp hinten am Tonarmgelenk.
Der "Thorens" ist ja auch ein DUAL...
Da war mein DUAL CS-5000 vor umzig Jahren hochwertiger. Der hatte zwar
kein Echtholzzarge und nur eine Abschaltautomatik, aber dafür einen
relativ schweren und bedämpften Plattenteller. Im Gegensatz zu vielen
anderen konnte man diesen Plattenteller nicht als Gong benutzen :-)
--
Gerald
olaf
2020-02-04 06:27:57 UTC
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Post by Gerald E:scher
kein Echtholzzarge und nur eine Abschaltautomatik, aber dafür einen
relativ schweren und bedämpften Plattenteller. Im Gegensatz zu vielen
Ich bin erfreulicherweise jung genug um gleich mit CDs
aufgewachsen zu sein, daher fehlt mir da jegliche Erfahrung. :)

Wieso ist das Gewicht eines Plattentellers von Bedeutung? Ich wuerde
eigentlich denken das ein leichter (innerhalb gewisser Grenzen)
Plattenteller fuer eine moderne Drehzahlregelung von Vorteil ist.

Olaf
Martin Τrautmann
2020-02-04 06:32:53 UTC
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Post by olaf
Wieso ist das Gewicht eines Plattentellers von Bedeutung? Ich wuerde
eigentlich denken das ein leichter (innerhalb gewisser Grenzen)
Plattenteller fuer eine moderne Drehzahlregelung von Vorteil ist.
Man gleicht die Schwächen einer genauen Drehzahlregelung durch eine
enorme Menge an träger Schwungmasse aus.

Wie lange braucht eigentlich so ein Plattenspieler, bis er auf
Nenndrehzahl ist?

Schönen Gruß
Martin
Bernd Laengerich
2020-02-04 08:55:48 UTC
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Post by Martin Τrautmann
Man gleicht die Schwächen einer genauen Drehzahlregelung durch eine
enorme Menge an träger Schwungmasse aus.
Eigentlich hat das nichts mit der Drehzahlregelung zu tun.
Man entkoppelt den riemengetriebenen Teller durch die Dämpfung des Riemens von
den Vibrationen des Motors. Der Motor ist selbst geregelt oder, als
Synchronmotor, direkt mit der Netzfrequenz synchron. Der Antriebsmotor hält
die Drehzahl auch ohne Teller konstant, die Masse des Tellers trägt nichts
groß zur Gleichlaufstabilität bei.
Post by Martin Τrautmann
Wie lange braucht eigentlich so ein Plattenspieler, bis er auf
Nenndrehzahl ist?
Beim Thorens mit seinem 3,2kg-Teller etwa 10s. Der Motor hat etwa 2W und dreht
mit 375/min. Der Anlauf erfolgt mittels einer Rutschkupplung. Mein TD165 hat
einen 16poligen Synchronmotor für Netzspannung mit Phasenschieberkondensator,
mein TD320 einen 16poligen Synchronmotor für 16V(?) der mit einer elektronisch
Ansteuerung daherkommt.

Bernd
olaf
2020-02-04 09:06:43 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Beim Thorens mit seinem 3,2kg-Teller etwa 10s. Der Motor hat etwa 2W und dreht
mit 375/min. Der Anlauf erfolgt mittels einer Rutschkupplung.
Rutschkupplung? Im Ernst? Das klingt so nach Mittelalter. Ich haette
erwartet das die Drehzahl des Motors beliebig gesteuert werden kann,
am Plattenteller irgendwie gemessen wird und das dann das ganze ein
geschlossener Regelkreis mit einem Quarz als Referenz ist.

Olaf
Bernd Laengerich
2020-02-04 09:46:58 UTC
Permalink
Post by olaf
Rutschkupplung? Im Ernst? Das klingt so nach Mittelalter. Ich haette
erwartet das die Drehzahl des Motors beliebig gesteuert werden kann,
Ein Synchronmotor am Netz?

Bernd
Gerald E:scher
2020-02-04 16:46:13 UTC
Permalink
Post by olaf
Post by Bernd Laengerich
Beim Thorens mit seinem 3,2kg-Teller etwa 10s. Der Motor hat etwa 2W und dreht
mit 375/min. Der Anlauf erfolgt mittels einer Rutschkupplung.
Rutschkupplung? Im Ernst? Das klingt so nach Mittelalter. Ich haette
erwartet das die Drehzahl des Motors beliebig gesteuert werden kann,
am Plattenteller irgendwie gemessen wird und das dann das ganze ein
geschlossener Regelkreis mit einem Quarz als Referenz ist.
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird. Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
--
Gerald
Peter Heitzer
2020-02-04 17:20:29 UTC
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Post by Gerald E:scher
Post by olaf
Post by Bernd Laengerich
Beim Thorens mit seinem 3,2kg-Teller etwa 10s. Der Motor hat etwa 2W und dreht
mit 375/min. Der Anlauf erfolgt mittels einer Rutschkupplung.
Rutschkupplung? Im Ernst? Das klingt so nach Mittelalter. Ich haette
erwartet das die Drehzahl des Motors beliebig gesteuert werden kann,
am Plattenteller irgendwie gemessen wird und das dann das ganze ein
geschlossener Regelkreis mit einem Quarz als Referenz ist.
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird. Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
Für den amerikanischen Markt mit 60 Hz braucht es aber dann andere Übersetzungen.
Für Direktantrieb ist ein Synchronmotor auch nur für eine Geschwindigkeit
brauchbar. Nur 33 bzw. 45 RPM ist u.U. zu wenig.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
Gerald E:scher
2020-02-04 18:20:34 UTC
Permalink
Post by Peter Heitzer
Post by Gerald E:scher
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird. Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
Für den amerikanischen Markt mit 60 Hz braucht es aber dann andere Übersetzungen.
Selbstverständlich, der Motor kriegt einfach eine Riemenscheibe mit
kleinerem Durchmesser.
Post by Peter Heitzer
Für Direktantrieb ist ein Synchronmotor auch nur für eine Geschwindigkeit
brauchbar.
Direktantrieb mit netzsynchronem Motor kenne ich nicht. Für 33 1/3 U/min
müsste der Motor 180 Pole haben, was extrem aufwändig wäre, und 45 U/min
wären gar nicht machbar.
Zudem würde dessen Magnetfeld herrlich mit 50 Hz in den Tonabnehmer
einstreuen. Nicht ohne Grund befinden sich die Synchronmotoren von
Riementriebler möglichst weit weg vom Tonabnehmer.
--
Gerald
Andreas Bockelmann
2020-02-05 05:44:40 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Post by Peter Heitzer
Für Direktantrieb ist ein Synchronmotor auch nur für eine Geschwindigkeit
brauchbar.
Direktantrieb mit netzsynchronem Motor kenne ich nicht. Für 33 1/3 U/min
müsste der Motor 180 Pole haben, was extrem aufwändig wäre, und 45 U/min
wären gar nicht machbar.
Wie nennet man es denn, wenn ein Asynchronmotor (genauer ein Spaltpolmotor)
die Tellerachse per Schneckentrieb antreibt?

Das hatte ein Plattenspieler meiner Eltern. Das muss der erste elektrische
Plattenspieler meiner Großeltern mütterlicherseits gewesen sein. Schwwerer
Tonarm mit Magnettonabnehmer, auschließlich für Schellackplatten.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Gerald E:scher
2020-02-05 14:42:03 UTC
Permalink
Post by Andreas Bockelmann
Post by Gerald E:scher
Post by Peter Heitzer
Für Direktantrieb ist ein Synchronmotor auch nur für eine Geschwindigkeit
brauchbar.
Direktantrieb mit netzsynchronem Motor kenne ich nicht. Für 33 1/3 U/min
müsste der Motor 180 Pole haben, was extrem aufwändig wäre, und 45 U/min
wären gar nicht machbar.
Wie nennet man es denn, wenn ein Asynchronmotor (genauer ein Spaltpolmotor)
die Tellerachse per Schneckentrieb antreibt?
Fehlkonstruktion? Jedesmal wenn der nächste Zahn vom Zahnrad an der
Tellerachse in die Schnecke eingreift, gibt es einen kleinen Ruck.
Post by Andreas Bockelmann
Das hatte ein Plattenspieler meiner Eltern. Das muss der erste elektrische
Plattenspieler meiner Großeltern mütterlicherseits gewesen sein. Schwwerer
Tonarm mit Magnettonabnehmer, auschließlich für Schellackplatten.
Auch das kann ich toppen ;-) Der Plattenspieler meiner Großeltern war
ein Koffergrammophon zum Aufziehen mit mechanischem Tonabnehmer und
funktioniert noch. Wie der Teller angetrieben wird, weiß ich nicht,
vielleicht auch mit Schnecke, wird bei Schellacks nicht so kritisch
sein.
--
Gerald
Reindl_Wolfgang
2020-02-05 14:46:08 UTC
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Post by Andreas Bockelmann
übrigens habe ich mir gestern einmal meine Nadel des AT-440MLa unter
einem Mikroskop angesehn.

Post by Andreas Bockelmann
das Billigmikroskop (uralt, Aldi) nicht zeigen.
"Uralt-Billig-Mikroskop vom Forschungsbedarf Albrecht" klingt erstmal
nach Durchlichtmikroskop ohne Möglichkeit, auf Auflicht umzustellen.
Richtig?
Nach meiner Erinnerung (allerdings mit besseren Mikroskopen [1]) beträgt
die Schärfentiefe bei Durchlicht und den dort üblichen Vergrößerungen so
ca. 0,0x mm. Da die Oberfläche der Plattennadel beurteilen zu können
stell' ich mir eher nicht möglich vor.
Oder hab' ich da einen Denkfehler?

Wolfgang, der seine Plattennadel auch mal wieder auf Verschleiß
untersuchen (lassen) sollte

[1] bei Kindheit und Jugend forscht war ich mit einem Kosmos unterwegs,
im Studium mit Leitz und Wild

p.s.: bitte entschuldige das PM, da trickst mich die Thunderbird-Version
aufm MacBook immermal wieder aus :-(
olaf
2020-02-04 17:53:12 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird.
Das wuerde ich eigentlich nicht erwarten...
Post by Gerald E:scher
Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
Das stimmt im Mittel, damit deine Uhr funktioniert. Aber ich glaube
kurzeitig kann es da ganz schoene Abweichungen geben. Aber keine
Ahnung ob man das schon hoeren kann.

Olaf
Ralph Angenendt
2020-02-05 16:34:08 UTC
Permalink
Post by olaf
Post by Gerald E:scher
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird.
Das wuerde ich eigentlich nicht erwarten...
Post by Gerald E:scher
Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
Das stimmt im Mittel, damit deine Uhr funktioniert. Aber ich glaube
kurzeitig kann es da ganz schoene Abweichungen geben. Aber keine
Ahnung ob man das schon hoeren kann.
Glaube nicht, dass man hören kann, ob eine Platte mit 33,3333, 33,4333
oder 33,2333 Umdrehungen pro Minute läuft.

Normalabweichungen im Netz liegen bei *bis zu* 0.150 Hz, ab 0.200Hz wird
schon Last im Netz abgeworfen.

Ralph
--
He'll rekindle all the dreams it took you a lifetime to destroy
Peter Heitzer
2020-02-05 17:19:38 UTC
Permalink
Post by Ralph Angenendt
Post by olaf
Post by Gerald E:scher
Oftmals überflüssiger Aufwand. Eine konstante Drehzahl erreicht man
einfach und preiswert mit einem Synchronmotor, der mit Netzfrequenz
betrieben wird.
Das wuerde ich eigentlich nicht erwarten...
Post by Gerald E:scher
Die Netzfrequenz von 50 Hz wird im europäischen
Verbundnetz ausreichend genau eingehalten.
Das stimmt im Mittel, damit deine Uhr funktioniert. Aber ich glaube
kurzeitig kann es da ganz schoene Abweichungen geben. Aber keine
Ahnung ob man das schon hoeren kann.
Glaube nicht, dass man hören kann, ob eine Platte mit 33,3333, 33,4333
oder 33,2333 Umdrehungen pro Minute läuft.
Normalabweichungen im Netz liegen bei *bis zu* 0.150 Hz, ab 0.200Hz wird
schon Last im Netz abgeworfen.
Personen mit absolutem Gehör könnten evtl. hören, ob ein a statt mit 440 Hz
mit 438 Hz wiedergegeben wird. Das wäre bei einer Netzfrequenz von 49.8 ggü.
50 Hz der Fall. Sofern die Frequenzänderung nicht im einstelligen Sekundenrhythmus
stattfindet, dürfte aber ein Grossteil der Menschen keine Probleme damit haben.
--
Dipl.-Inform(FH) Peter Heitzer, ***@rz.uni-regensburg.de
Frank Hucklenbroich
2020-02-06 15:30:32 UTC
Permalink
Post by Peter Heitzer
Post by Ralph Angenendt
Glaube nicht, dass man hören kann, ob eine Platte mit 33,3333, 33,4333
oder 33,2333 Umdrehungen pro Minute läuft.
Normalabweichungen im Netz liegen bei *bis zu* 0.150 Hz, ab 0.200Hz wird
schon Last im Netz abgeworfen.
Personen mit absolutem Gehör könnten evtl. hören, ob ein a statt mit 440 Hz
mit 438 Hz wiedergegeben wird. Das wäre bei einer Netzfrequenz von 49.8 ggü.
50 Hz der Fall.
Wobei längst nicht bei allen Aufnahmen das "a" auf 440 Hz sitzt. Bei
klassischen Aufnahmen noch am ehesten, bei Rock- und Popmusik oft nicht. Da
hat man u.U. Instrumente dabei, die man nicht mal eben umstimmen kann
(z.B. ein Akkordeon), die aber leicht zu hoch oder zu tief gestimmt sind.
Dann stimmt man die anderen Instrumente auch entsprechend um, damit alles
wieder in sich wieder passt. BDDT.

Das fällt dann auf, wenn jemand mit einem eigenen, sauber gestimmten
Instrument zu der Aufnahme mitspielen will.
Post by Peter Heitzer
Sofern die Frequenzänderung nicht im einstelligen Sekundenrhythmus
stattfindet, dürfte aber ein Grossteil der Menschen keine Probleme damit haben.
Frequenzschwankungen sind natürlich blöd und fallen auf, die Frequenz
sollte schon stabil bleiben.

Grüße,

Frank

Gerald E:scher
2020-02-05 17:40:39 UTC
Permalink
Post by Ralph Angenendt
Post by olaf
Das stimmt im Mittel, damit deine Uhr funktioniert. Aber ich glaube
kurzeitig kann es da ganz schoene Abweichungen geben. Aber keine
Ahnung ob man das schon hoeren kann.
Glaube nicht, dass man hören kann, ob eine Platte mit 33,3333, 33,4333
oder 33,2333 Umdrehungen pro Minute läuft.
Habe per Stroboskop festgestellt, dass mein Plattenspieler über den
Daumen mit 33,5 U/min läuft. Im Vergleich zu einer CD ist das unhörbar.
Die Riemenscheibe am Motor hat einen etwa 0,1 mm zu großen Durchmesser,
kann ich ansich beheben.
Post by Ralph Angenendt
Normalabweichungen im Netz liegen bei *bis zu* 0.150 Hz, ab 0.200Hz wird
schon Last im Netz abgeworfen.
https://www.swissgrid.ch/de/home/operation/grid-data/current-data.html

Nennenswerte Abweichungen von den 50 Hz gab es seinerzeit im Ostblock,
die haben ihr Verbundnetz über die Frequenz geregelt.

Dürfte den tschechischen Plattenspielerhersteller, der die Pro-Ject
produziert, aber nicht gestört haben. Die ersten Pro-Ject mit
Synchronmotor waren Anfang der 90er eine Weiterentwicklung eines
bestehenden Modells und das wird der wohl auch im Ostblock verkauft
haben.
--
Gerald
Gerald E:scher
2020-02-04 16:37:08 UTC
Permalink
Post by Bernd Laengerich
Post by Martin Τrautmann
Man gleicht die Schwächen einer genauen Drehzahlregelung durch eine
enorme Menge an träger Schwungmasse aus.
Eigentlich hat das nichts mit der Drehzahlregelung zu tun.
Man entkoppelt den riemengetriebenen Teller durch die Dämpfung des Riemens von
den Vibrationen des Motors.
Genauer: Elastischer Riemen und Trägheit des Plattentellers bilden ein
schwingungsfähiges System, dessen Resonanzfrequenz weit weg von der
Frequenz der Motorvibrationen liegen soll. Dann gibt es keine
Übertragung der Motorvibrationen auf den Plattenteller.
Post by Bernd Laengerich
Post by Martin Τrautmann
Wie lange braucht eigentlich so ein Plattenspieler, bis er auf
Nenndrehzahl ist?
Das geht von ein paar Sekunden bis zu "man kann einen Kaffee trinken
gehen" bei High-End-Laufwerken mit montrösem Plattenteller. Stört bei
Verwendung einer Filzmatte aber nicht, da man damit die Platte bei
laufendem Teller wechseln kann.
--
Gerald
Gerald E:scher
2020-02-04 16:47:48 UTC
Permalink
Und ja, ich habe auch Spieler für Goldöhrchen gesehen, die hatten einen ca.
15 kg schweren Glasteller an dessen Außenumfang ein Rundriemen mit ca. 1mm
Durchmesser lief.
Rundriemen? Zusammengeknoteter Bindfaden :-)
--
Gerald
Gerald E:scher
2020-02-04 16:19:17 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Da war mein DUAL CS-5000 vor umzig Jahren hochwertiger. Der hatte zwar
kein Echtholzzarge und nur eine Abschaltautomatik, aber dafür einen
relativ schweren und bedämpften Plattenteller. Im Gegensatz zu vielen
anderen konnte man diesen Plattenteller nicht als Gong benutzen :-)
Ob der Plattenteller leicht oder schwer ist hängt sicher auch vom
Antriebsprinzip ab. Die Direktriebler, wie mein Onkyo, haben einen sehr
leichten Teller, meist Aluguß.
Bei den Direktantrieben verursacht der Motor weniger Vibrationen, aber
die müssen irgendeinen gravierenden, mir unbekannten Nachteil haben,
denn im Hi-End-Bereich findet man die überhaupt nicht.
Direktantrieb ist eher was für DJs, weil die schnell hochfahren.
Der kann auch gut als Gong benutzt werden, die
Bedämpfung erfolgt durch die Gummimatte.
Der Teller vom CS-5000 hatte innen einen Messingring in einem
Kunststoffschlauch, der verhinderte wirkungsvoll den Gong und die
Gummimatte erledigte den Rest an Bedämpfung. Mir sind aber Filzmatten
viel lieber, weil man die Platte bei rotierendem Teller auflegen kann.
Meine klassischen Thorens mit Riemenantrieb haben einen schweren
Plattenteller, zweiteilig, ich vermute Zinkdruckguss.
Ziemlich sicher Zinkdruckguss. Hat auch mein Pro-Ject 2 und darauf einen
Glasteller. Nach ca. 20 Jahren war der Zinkteller verzogen und die
Glasplatte lag nur mehr in der Mitte aus. War beim Hersteller in
Wien ebenso wie der Motor problemlos als Ersatzteil zu kriegen.
--
Gerald
Heiner Hass
2020-02-04 18:59:48 UTC
Permalink
Post by Gerald E:scher
Ziemlich sicher Zinkdruckguss. Hat auch mein Pro-Ject 2 und darauf einen
Glasteller. Nach ca. 20 Jahren war der Zinkteller verzogen und die
Glasplatte lag nur mehr in der Mitte aus. War beim Hersteller in
Wien ebenso wie der Motor problemlos als Ersatzteil zu kriegen.
mein Rega Planar 2 von 1979 hat nur einen Glasteller (mit Gummimatte
drauf). Einzig bisher benötigtes Ersatzteil war vor ein paar Jahren ein
neuer Antriebsriemen. Die 89 britische Pfund, die er damals gekostet
hat, waren jedenfalls gut angelegt.

Gruss Heiner
Martin Τrautmann
2020-02-04 21:48:06 UTC
Permalink
Post by Heiner Hass
Einzig bisher benötigtes Ersatzteil war vor ein paar Jahren ein
neuer Antriebsriemen. Die 89 britische Pfund, die er damals gekostet
hat, waren jedenfalls gut angelegt.
£89 für 'nen Tütengummi? Klar.

Schönen Gruß
Martin
Gerald E:scher
2020-02-04 22:34:34 UTC
Permalink
Post by Martin Τrautmann
Post by Heiner Hass
Einzig bisher benötigtes Ersatzteil war vor ein paar Jahren ein
neuer Antriebsriemen. Die 89 britische Pfund, die er damals gekostet
hat, waren jedenfalls gut angelegt.
£89 für 'nen Tütengummi? Klar.
Wurde auf der Insel wahrscheinlich von einer Jungfrau bei Vollmond
verpackt und versendet. Kostet am Festland die Hälfte.
<https://www.dienadel.de/original-rega-praezisions-riemen-fuer-planar-2-3-5-25-und-9/a-353631660>

Noch immer nicht ganz billig, dann doch lieber einen Hai-Endigen
Bindfaden ;-)
--
Gerald
Heiner Hass
2020-02-05 03:30:24 UTC
Permalink
Post by Martin Τrautmann
Post by Heiner Hass
Einzig bisher benötigtes Ersatzteil war vor ein paar Jahren ein
neuer Antriebsriemen. Die 89 britische Pfund, die er damals gekostet
hat, waren jedenfalls gut angelegt.
£89 für 'nen Tütengummi? Klar.
ne, der ganze Plattenspieler hat das damals gekostet. Der Antriebsriemen
war jedenfalls im einstelligen Euro-Bereich incl. Versand.

Gruss Heiner
Martin Τrautmann
2020-02-05 08:42:50 UTC
Permalink
Post by Heiner Hass
Post by Martin Τrautmann
Post by Heiner Hass
Einzig bisher benötigtes Ersatzteil war vor ein paar Jahren ein
neuer Antriebsriemen. Die 89 britische Pfund, die er damals gekostet
hat, waren jedenfalls gut angelegt.
£89 für 'nen Tütengummi? Klar.
ne, der ganze Plattenspieler hat das damals gekostet. Der Antriebsriemen
war jedenfalls im einstelligen Euro-Bereich incl. Versand.
ok, beruhigend.

Zugetraut hätte ich es denen, nach meinen Erfahrungen, für meine Linn
Keilidh eine neue Bespannung zu bestellen.

Schönen Gruß
Martin
Andreas Bockelmann
2020-02-05 10:01:02 UTC
Permalink
Ach,

übrigens habe ich mir gestern einmal meine Nadel des AT-440MLa unter einem
Mikroskop angesehn. Ich weiß nicht wieviele Betriebsstunden die runter hat,
nur, dass der alte Plattenspieler nach Umrüstung auf den Tonabnehmer sehr
wenig lief. Die sieht aus wie neu. Die Microline exakt zu sehen, keinerlei
einschliffene Stufe. Ob die Oberfläche des Außenradius der Microline noch so
glatt ist wie sie mal war, konnte mit das Billigmikroskop (uralt, Aldi)
nicht zeigen. Aber gefühlt besteht da kein Handlungsbedarf, zumal die Nadel
nicht mehr lieferbar ist.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
Reinhard Zwirner
2020-02-05 02:06:22 UTC
Permalink
Andreas Bockelmann schrieb:

[...]
Und, gibst Du jetzt dem alten noch 'ne Chance per Reparatur?

Ciao

Reinhard
Andreas Bockelmann
2020-02-05 05:38:07 UTC
Permalink
Post by Reinhard Zwirner
[...]
Und, gibst Du jetzt dem alten noch 'ne Chance per Reparatur?
Nein, der Gaul ist totgeritten. Ich müsste an dem Onkyo wesentlich mehr
überholen als nur den Tonarmservo.
--
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Bockelmann
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