Discussion:
Kalottenlautsprecher zentrieren
(zu alt für eine Antwort)
Patrice Brockhaus
2004-02-21 08:36:33 UTC
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Hallo!

Ist es für mich als Laien möglich einen Kalottenmitteltöner zu
zentrieren?

Die Textilkalotte ist zusammen mit einer Art Gummimatte zwischen Pol-
und Frontplatte geklemmt. Die Platten sind mit drei Schrauben
miteinander verschraubt. Wenn ich die Frontplatte abnehme "klebt" die
Textilmembran und darauf die "Gummimatte" recht fest daran.

Der Lautsprecher gibt vor allem bei einem 1-2 kHz Tongemisch (Track 38
der Stereoplay Test-CD anno 97), aber auch bei 500-1000MHz
Kratzgeräusche von sich.

Die Spule sieht an einer Stelle bereits leicht beschädigt aus. Auf der
an sich kupferfarbenen Spule sind an einer Stelle winzige silbrige
Stellen zu erkennen.

Ich habe im Netz Anleitungen zum Zentrieren von Konuslautsprechern
gefunden, aber keine für Kalottenlautsprecher. Ich kann mir im Moment
auch nicht vorstellen wie das gehen soll.

Grüße,
Patrice
Thomas Ludwig
2004-02-21 09:29:22 UTC
Permalink
Post by Patrice Brockhaus
Ist es für mich als Laien möglich einen Kalottenmitteltöner zu
zentrieren?
Jain. Bei einem kaputten Lautsprecher kann man das mal probieren, weil
der Lautsprecher eh' kaputt ist. Von einem funktionierenden
Lautsprecher, an dem man das mal probieren oder den man "verbessern"
will, würde ich die Finger lassen.
Post by Patrice Brockhaus
Der Lautsprecher gibt vor allem bei einem 1-2 kHz Tongemisch (Track 38
der Stereoplay Test-CD anno 97), aber auch bei 500-1000MHz
Kratzgeräusche von sich.
Die Spule sieht an einer Stelle bereits leicht beschädigt aus. Auf der
an sich kupferfarbenen Spule sind an einer Stelle winzige silbrige
Stellen zu erkennen.
Unter Umständen ist das schon irreparabel. Kannst du den ohmschen
Widerstand der Spule und zwischen Spule und Magnet messen?


Was kannst du tun?

1. Saubermachen. Dazu könnte z.B. Druckluft hilfreich sein. Aber dabei
vorsichtig vorgehen!

2. Wenn der Schwingspulenträger verformt - also nicht mehr perfekt rund
- ist, kannst du vorsichtig (!) versuchen, die Verformung zu beseitigen.
Das halte ich aber für nicht ganz leicht und nicht allzu aussichtsreich.

3. Lautsprecher wieder zusammensetzen, aber die Schrauben nicht ganz
festziehen. Das Signal, das zu den Kratzgeräuschen führt, über den
Lautsprecher wiedergeben. Kalotte, Abdeckplatte und Magnet vorsichtig
und in kleinen Schritten gegeneinander verschieben und dabei die Stör-
und Kratzgeräusche bzw. Verzerrungen minimieren. Danach Schrauben
festziehen und sicherstellen, dass sich das wiedergegebene Signal nicht
verschlechtert.

Wie gesagt, so etwas würde ich erst dann machen, wenn ich den
Kalottenlautsprecher ansonsten schon aufgegeben habe.

HTH und Gruß,
Thomas
Benjamin Stenzel
2004-02-21 17:37:10 UTC
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Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Ist es für mich als Laien möglich einen Kalottenmitteltöner zu
zentrieren?
Jain. Bei einem kaputten Lautsprecher kann man das mal probieren,
weil der Lautsprecher eh' kaputt ist. Von einem funktionierenden
Lautsprecher, an dem man das mal probieren oder den man
"verbessern" will, würde ich die Finger lassen.
Da schliesse ich mich mal (leicht) eingeschränkt an. Lautsprecher
zentrieren ist auf einem Niveau mit Vergaser einstellen - also
eigentlich nicht schwierig, aber man muss es schon können und wenn er
vernünftig eingestellt ist, dann fummelt man nicht ohne Grund dran rum.
Andererseits kann man, wenn man vorsichtig ist, eigentlich nichts
kaputt machen.
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Die Spule sieht an einer Stelle bereits leicht beschädigt aus.
Auf der an sich kupferfarbenen Spule sind an einer Stelle winzige
silbrige Stellen zu erkennen.
Unter Umständen ist das schon irreparabel.
Ja, klingt merkwürdig. Ein Lautsprecher dezentriert sich nicht so
einfach und der Schwingspulenträger verformt sich nicht ohne Ursache.

[Lautsprecher-Zentrier-Anleitung]
Wobei man hier erst mal schauen muss, ob der Lautsprecher evtl.
zwangszentriert ist, was sehr üblich ist. Ist das der Fall, hilft
praktisch nur Reconen.

Gruss
Benjamin
Patrice Brockhaus
2004-02-21 23:18:21 UTC
Permalink
Post by Benjamin Stenzel
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Ist es für mich als Laien möglich einen Kalottenmitteltöner zu
zentrieren?
Jain. Bei einem kaputten Lautsprecher kann man das mal probieren,
weil der Lautsprecher eh' kaputt ist. Von einem funktionierenden
Lautsprecher, an dem man das mal probieren oder den man
"verbessern" will, würde ich die Finger lassen.
Da schliesse ich mich mal (leicht) eingeschränkt an. Lautsprecher
zentrieren ist auf einem Niveau mit Vergaser einstellen - also
eigentlich nicht schwierig, aber man muss es schon können und wenn er
vernünftig eingestellt ist, dann fummelt man nicht ohne Grund dran rum.
Andererseits kann man, wenn man vorsichtig ist, eigentlich nichts
kaputt machen.
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Die Spule sieht an einer Stelle bereits leicht beschädigt aus.
Auf der an sich kupferfarbenen Spule sind an einer Stelle winzige
silbrige Stellen zu erkennen.
Unter Umständen ist das schon irreparabel.
Aus welchem Material besteht der Spuledraht überhaupt? Scheinbar ist
diese kupferne Oberfläche nur der Lack und darunter befindet sich ein
metallisch glänzendes Material.
Post by Benjamin Stenzel
Ja, klingt merkwürdig. Ein Lautsprecher dezentriert sich nicht so
einfach und der Schwingspulenträger verformt sich nicht ohne Ursache.
Na evtl. ist der Schaden erst durch mein Öffnen des Chassis in jener
Angelegenheit entstanden:

Message-ID: <***@4ax.com>

Allerdings sitzt -scheinbar durch den Jahre anhaltenden Pressdruck-
die Kalotte mit dieser Gummimatte so fest auf der Aussenlpatte, dass
mir ein Verrücken wirklich unmöglich erscheint.
Post by Benjamin Stenzel
[Lautsprecher-Zentrier-Anleitung]
Wobei man hier erst mal schauen muss, ob der Lautsprecher evtl.
zwangszentriert ist, was sehr üblich ist.
Was heist das?
Post by Benjamin Stenzel
Ist das der Fall, hilft praktisch nur Reconen.
Ich dachte darunter versteht man ein Auswechseln der Membran? Dann
müßte doch auch neu zentriert werden?

Wie wird eine Kalottenmembran, bzw. ihre Spule denn in der Produktion
zentriert?

Grüße,
Patrice
Benjamin Stenzel
2004-02-22 00:18:03 UTC
Permalink
Post by Patrice Brockhaus
Aus welchem Material besteht der Spuledraht überhaupt? Scheinbar
ist diese kupferne Oberfläche nur der Lack und darunter befindet
sich ein metallisch glänzendes Material.
Normalerweise aus Kupferlackdraht, manchmal auch aus Aludraht, der ist
dann aber auch kupferbeschichtet.
Post by Patrice Brockhaus
Allerdings sitzt -scheinbar durch den Jahre anhaltenden
Pressdruck- die Kalotte mit dieser Gummimatte so fest auf der
Aussenlpatte, dass mir ein Verrücken wirklich unmöglich erscheint.
Vielleicht ist das auch verklebt s.u.
Post by Patrice Brockhaus
Post by Benjamin Stenzel
[Lautsprecher-Zentrier-Anleitung]
Wobei man hier erst mal schauen muss, ob der Lautsprecher evtl.
zwangszentriert ist, was sehr üblich ist.
Was heist das?
Das heisst, dass der Träger auf dem die Membraneinheit sitzt, beim
Zusammenbau auf so Nasen rutscht und sich damit praktisch nicht mehr
bewegen lässt.
Post by Patrice Brockhaus
Post by Benjamin Stenzel
Ist das der Fall, hilft praktisch nur Reconen.
Ich dachte darunter versteht man ein Auswechseln der Membran? Dann
müßte doch auch neu zentriert werden?
Wie wird eine Kalottenmembran, bzw. ihre Spule denn in der
Produktion zentriert?
Es werden fast nur noch selbstzentrierende Kalotten gebaut. Bei einer
selbstzentrierenden Kalotte, wird die Position durch diese Nasen
mechanisch vorgegeben. Der Lautsprecher besteht dann aus drei Teilen:
Dem Magnetsystem, dem Diaphragma (Kalotte, Schwingspule,
Zuleitungsdrähte und Träger) und der Frontplatte. Die Teile werden dann
mehr oder minder einfach aufeinandergesetzt und zusammengeschraubt
(idR mit entsprechenden Ausschussraten verbunden).

Bei der oldschool-Version wird der Träger erstmal gegen die Frontplatte
geklebt, dann mit "Restbeweglichkeit" auf das Magnetsystem geschraubt
und dann, während der Lautsprecher durchgesweept wird, vorsichtig
zentriert - also so wie Thomas es beschrieben hat. Das machen dann so
alte vom Aussterben bedrohte Männer, die das Gefühl und Erfahrung dafür
haben.

Gruss
Benjamin
Patrice Brockhaus
2004-02-22 18:19:07 UTC
Permalink
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
Aus welchem Material besteht der Spuledraht überhaupt? Scheinbar
ist diese kupferne Oberfläche nur der Lack und darunter befindet
sich ein metallisch glänzendes Material.
Normalerweise aus Kupferlackdraht, manchmal auch aus Aludraht, der ist
dann aber auch kupferbeschichtet.
Man könnte die defekten Stellen ja evtl. anpinseln?
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
Allerdings sitzt -scheinbar durch den Jahre anhaltenden
Pressdruck- die Kalotte mit dieser Gummimatte so fest auf der
Aussenlpatte, dass mir ein Verrücken wirklich unmöglich erscheint.
Vielleicht ist das auch verklebt s.u.
Scheint so. Die Gummimatte läßt sich abheben, der darunterliegende
Stoff der Kalotte scheinbar nicht. Will es aber auch nicht mit Gewalt
versuchen.
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
Post by Benjamin Stenzel
[Lautsprecher-Zentrier-Anleitung]
Wobei man hier erst mal schauen muss, ob der Lautsprecher evtl.
zwangszentriert ist, was sehr üblich ist.
Was heist das?
Das heisst, dass der Träger auf dem die Membraneinheit sitzt, beim
Zusammenbau auf so Nasen rutscht und sich damit praktisch nicht mehr
bewegen lässt.
Solche Nasen kann ich nicht ausmachen.
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
Post by Benjamin Stenzel
Ist das der Fall, hilft praktisch nur Reconen.
Ich dachte darunter versteht man ein Auswechseln der Membran? Dann
müßte doch auch neu zentriert werden?
Wie wird eine Kalottenmembran, bzw. ihre Spule denn in der
Produktion zentriert?
[...]
Post by Benjamin Stenzel
Bei der oldschool-Version wird der Träger erstmal gegen die Frontplatte
geklebt, dann mit "Restbeweglichkeit" auf das Magnetsystem geschraubt
und dann, während der Lautsprecher durchgesweept wird, vorsichtig
zentriert - also so wie Thomas es beschrieben hat. Das machen dann so
alte vom Aussterben bedrohte Männer, die das Gefühl und Erfahrung dafür
haben.
Scheinbar habe ich eine "oldschool-Membran". Immerhin ist sie ja auch
bereits 30 Jahre alt. Evtl. wurde sie schief aufgeklebt, oder
Bohrungen für die Verschraubung sind nicht exakt gesetzt. Siehe mein
Posting an Thomas. Evtl. könnte ich ja die Löcher der Frontplatte zum
zentrieren ein wenig vergrößern?
Womöglich hat es diese Verzerrungen immer gegeben, ohne das sie weiter
aufgefallen sind. Mir sind sie auch erst mit der Test-CD aufgefallen.

Grüße,
Patrice
Benjamin Stenzel
2004-02-22 22:12:50 UTC
Permalink
Post by Patrice Brockhaus
Man könnte die defekten Stellen ja evtl. anpinseln?
Warum? Wenn da soviel Isolierlack weggeschliffen ist, das sich ein
Kurzschluss zwischen benachbarten Lagen der Spule bildet, hilft es auch
nicht, wenn man da komplett drüberpinselt. Ist das nicht der Fall,
sollte man lieber nicht dran rühren und schleunigst dafür sorgen, dass
es da nicht weiterschleift.
Post by Patrice Brockhaus
Evtl. wurde sie schief aufgeklebt, oder
Bohrungen für die Verschraubung sind nicht exakt gesetzt.
Unwahrscheinlich. Vor 30 Jahren dürfte sowas die Qualitätskontrolle
nicht passiert haben. Heutzutage sieht das natürlich anders aus. Da
wird die Qualitätskontrolle auch mal schlicht weggelassen und die
Lautsprecher werden stumpf u.U. ohne individuelle Verpackung in grosse
Kartons geschmissen. Der Kunde sucht sich dann die Lautsprecher raus,
die
-nicht von vornherein kaputt waren,
-beim Transport nicht kaputt gegangen sind und
-durch die grobe Behandlung nicht völlig unansehnlich geworden sind.
Der Ausschuss taucht dann gerne mal bei ebay oder Restpostenvertickern
auf.
Post by Patrice Brockhaus
Evtl. könnte ich ja die Löcher der
Frontplatte zum zentrieren ein wenig vergrößern?
Das wird dann aber schon richtig kriminell. Das solltest Du wirklich
nur machen, wenn die Alternative wegschmeissen ist.

Gruss
Benjamin
Frank Klemm
2004-02-23 13:50:38 UTC
Permalink
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
Aus welchem Material besteht der Spuledraht überhaupt? Scheinbar
ist diese kupferne Oberfläche nur der Lack und darunter befindet
sich ein metallisch glänzendes Material.
Normalerweise aus Kupferlackdraht, manchmal auch aus Aludraht, der ist
dann aber auch kupferbeschichtet.
Hochtöner bestehen üblicherweise aus Aluminiumdraht.
Kupfer war früher mal üblich.

--
Frank Klemm
Patrice Brockhaus
2004-02-21 23:18:19 UTC
Permalink
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Ist es für mich als Laien möglich einen Kalottenmitteltöner zu
zentrieren?
Jain. Bei einem kaputten Lautsprecher kann man das mal probieren, weil
der Lautsprecher eh' kaputt ist. Von einem funktionierenden
Lautsprecher, an dem man das mal probieren oder den man "verbessern"
will, würde ich die Finger lassen.
Naja in Ordnung ist er ja auf jeden Fall nicht. Und geöffnet ist er eh
schon. Womöglich hauts mir die Spule irgendwann ganz weg, wenn ich das
Chassis so weiterbetreibe.
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Der Lautsprecher gibt vor allem bei einem 1-2 kHz Tongemisch (Track 38
der Stereoplay Test-CD anno 97), aber auch bei 500-1000MHz
Kratzgeräusche von sich.
Die Spule sieht an einer Stelle bereits leicht beschädigt aus. Auf der
an sich kupferfarbenen Spule sind an einer Stelle winzige silbrige
Stellen zu erkennen.
Unter Umständen ist das schon irreparabel. Kannst du den ohmschen
Widerstand der Spule und zwischen Spule und Magnet messen?
Spule: 3 Ohm, wie die des Mitteltöners der zweiten Box auch. Was
bitte meinst du mit: "Widerstand zwischen Spule und Magnet"?
Post by Thomas Ludwig
Was kannst du tun?
1. Saubermachen. Dazu könnte z.B. Druckluft hilfreich sein. Aber dabei
vorsichtig vorgehen!
Klar! Womit reinigt man die Spule, ohne den Lack anzugreifen?
Post by Thomas Ludwig
2. Wenn der Schwingspulenträger verformt - also nicht mehr perfekt rund
- ist, kannst du vorsichtig (!) versuchen, die Verformung zu beseitigen.
Das halte ich aber für nicht ganz leicht und nicht allzu aussichtsreich.
Der erscheint mir O.K.
Post by Thomas Ludwig
3. Lautsprecher wieder zusammensetzen, aber die Schrauben nicht ganz
festziehen. Das Signal, das zu den Kratzgeräuschen führt, über den
Lautsprecher wiedergeben. Kalotte, Abdeckplatte und Magnet vorsichtig
und in kleinen Schritten gegeneinander verschieben und dabei die Stör-
und Kratzgeräusche bzw. Verzerrungen minimieren. Danach Schrauben
festziehen und sicherstellen, dass sich das wiedergegebene Signal nicht
verschlechtert.
Durch solche Spielchen würde ich natürlich weitere Schäden an der
Spule in Kauf nehmen.
Aber das Problem sind u.U. fehlerhafte Bohrungen für die
Verschraubung. An der Kalotte selber kann ich keine Unsymetrien
feststellen. Aber wenn ich die Frontplatte egal in welcher Position
auf die Polplatte lege habe ich, wenn ich durch ihre mit den
Gewindebohrungen der Polplatte zur Deckung gebrachten Löcher schaue,
nach unten mehr Raum als oben. Also: Die am besten zentrierteste
Position wäre aus dieser Sicht, wenn Spule oben anschlägt. Ich müßte
sie sogar eher noch ein klein wenig weiter nach oben schieben. Platte
beim Anschrauben nach unten drücken bringt aber nicht wirklich was.
Post by Thomas Ludwig
Wie gesagt, so etwas würde ich erst dann machen, wenn ich den
Kalottenlautsprecher ansonsten schon aufgegeben habe.
So viel mehr kaputt machen kann ich da ja nun auch nicht, oder? Mal
agesehen von den Gefahren der von dir geschilderten
Zentrieungsmethode.

Grüße,
Patrice
Thomas Ludwig
2004-02-22 08:35:53 UTC
Permalink
Post by Patrice Brockhaus
Spule: 3 Ohm, wie die des Mitteltöners der zweiten Box auch. Was
bitte meinst du mit: "Widerstand zwischen Spule und Magnet"?
Wenn du zwischen Spule und Magnet einen endlichen Widerstand misst, dann
bedeutet das, dass die Spule Kontakt zum Magnet bekommt, weil sie den
Magnet im Polspalt berührt und an dieser Stelle die Isolation des
Schwingspulendrahts beschädigt ist.
Post by Patrice Brockhaus
Post by Thomas Ludwig
1. Saubermachen. Dazu könnte z.B. Druckluft hilfreich sein. Aber dabei
vorsichtig vorgehen!
Klar! Womit reinigt man die Spule, ohne den Lack anzugreifen?
Druckluft, Pinsel, nix flüssiges, keine Chemie.
Post by Patrice Brockhaus
So viel mehr kaputt machen kann ich da ja nun auch nicht, oder? Mal
agesehen von den Gefahren der von dir geschilderten
Zentrieungsmethode.
ACK.

Gruß,
Thomas
Patrice Brockhaus
2004-02-22 18:19:09 UTC
Permalink
Post by Thomas Ludwig
Post by Patrice Brockhaus
Spule: 3 Ohm, wie die des Mitteltöners der zweiten Box auch. Was
bitte meinst du mit: "Widerstand zwischen Spule und Magnet"?
Wenn du zwischen Spule und Magnet einen endlichen Widerstand misst, dann
bedeutet das, dass die Spule Kontakt zum Magnet bekommt, weil sie den
Magnet im Polspalt berührt und an dieser Stelle die Isolation des
Schwingspulendrahts beschädigt ist.
Leider habe ich von außen keinen Zugang zum Magneten. Der liegt
inneralb des Chassisgehäuses.

Grüße,
Patrice
Rudi Fischer
2004-02-22 21:12:42 UTC
Permalink
Hallo

"Patrice Brockhaus" schrieb
Post by Patrice Brockhaus
Leider habe ich von außen keinen Zugang zum Magneten. Der liegt
inneralb des Chassisgehäuses.
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter. Aber die rueckwaertige
Abschlussplatte und der Kern sind leitend mit der Polplatte
(und ueber die Verschraubung bei einer Metall-Frontplatte
sogar mit dieser) verbunden.

Dort solltest du also irgendwo messen (oder vielmehr
besser nichts messen;-)) koennen.

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Patrice Brockhaus
2004-02-22 22:20:14 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
"Patrice Brockhaus" schrieb
Post by Patrice Brockhaus
Leider habe ich von außen keinen Zugang zum Magneten. Der liegt
inneralb des Chassisgehäuses.
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter. Aber die rueckwaertige
Abschlussplatte und der Kern sind leitend mit der Polplatte
(und ueber die Verschraubung bei einer Metall-Frontplatte
sogar mit dieser) verbunden.
Zwischen Frontplatte und Kern befindet sich ja noch besagte
Gummimatte.
Post by Rudi Fischer
Dort solltest du also irgendwo messen (oder vielmehr
besser nichts messen;-)) koennen.
Also dort messe ich im Ruhezustand nichts, aber mechanischer Kontakt
sollte ja nur bei stärkerer Belastung auftreten. Wenn dabei aufgrund
Macken im Spulenlack auch ein elektrischer Kontakt hergestellt wird,
wäre der wohl so kurzfristig, dass das ein DMM wohl nicht mitkriegt.

Es interessiert aber auch nicht wirklich, oder? Tatsache ist, dass die
Spule im Spalt bei stärkerer Belastung schabt, weil hörbar -was
einfach scheiße ist - und dass aber noch kein Spulenschluss vorliegt,
da gleicher ohmscher Widerstand wie bei dem anderen Chassis.

Grüße,
Patrice
Rudi Fischer
2004-02-23 08:46:21 UTC
Permalink
Hallo

"Patrice Brockhaus" schrieb
Post by Patrice Brockhaus
Post by Rudi Fischer
Aber die rueckwaertige
Abschlussplatte und der Kern sind leitend mit der Polplatte
(und ueber die Verschraubung bei einer Metall-Frontplatte
sogar mit dieser) verbunden.
Zwischen Frontplatte und Kern befindet sich ja noch besagte
Gummimatte.
Die wird doch durch die Schrauben elektrisch
'ueberbrueckt', oder?

[...]
Post by Patrice Brockhaus
Tatsache ist, dass die
Spule im Spalt bei stärkerer Belastung schabt, weil hörbar -was
einfach scheiße ist - und dass aber noch kein Spulenschluss vorliegt,
da gleicher ohmscher Widerstand wie bei dem anderen Chassis.
Ich fuerchte doch. Wie Thomas schon vermutet hat wird
dabei kurzzeitig ein Schluss zum Magnetsystem vorliegen.
Die 'Schabestelle' der Schwingspule ist ja schon blank.
Einige Windungen sind damit im Betrieb ziemlich sicher
kurzgeschlossen. Ein 'schneller' Durchgangspiepser (in
heutigen DMMs leider oft nicht 'schnell' genug, probiers
mal aus) sollte das bei leichtem Bewegen als Schluss
gegen Polplatte etc zeigen koennen.
Wenn die Spule dann endlich mal wieder frei schwingen
sollte ist das allerdings noch ziemlich wurscht.

Zum eigentlichen Problem kann ich nur sagen:
Das Chassis war offensichtlich 30 Jahre korrekt zentriert.
Wenn bei Oeffnen/Montage nichts schief gegangen ist
muss es sich auch wieder ohne mechanische Aenderungen
so montieren lassen.

Sitzt das von dir erwaehnte Gitter/Daemmmaterial auch
wirklich richtig?

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Patrice Brockhaus
2004-02-23 11:47:36 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
Post by Patrice Brockhaus
Post by Rudi Fischer
Aber die rueckwaertige
Abschlussplatte und der Kern sind leitend mit der Polplatte
(und ueber die Verschraubung bei einer Metall-Frontplatte
sogar mit dieser) verbunden.
Zwischen Frontplatte und Kern befindet sich ja noch besagte
Gummimatte.
Die wird doch durch die Schrauben elektrisch
'ueberbrueckt', oder?
Stimmt auch wieder. :-)
Post by Rudi Fischer
[...]
Post by Patrice Brockhaus
Tatsache ist, dass die
Spule im Spalt bei stärkerer Belastung schabt, weil hörbar -was
einfach scheiße ist - und dass aber noch kein Spulenschluss vorliegt,
da gleicher ohmscher Widerstand wie bei dem anderen Chassis.
Ich fuerchte doch. Wie Thomas schon vermutet hat wird
dabei kurzzeitig ein Schluss zum Magnetsystem vorliegen.
Die 'Schabestelle' der Schwingspule ist ja schon blank.
Einige Windungen sind damit im Betrieb ziemlich sicher
kurzgeschlossen. Ein 'schneller' Durchgangspiepser (in
heutigen DMMs leider oft nicht 'schnell' genug, probiers
mal aus) sollte das bei leichtem Bewegen als Schluss
gegen Polplatte etc zeigen koennen.
Wenn die Spule dann endlich mal wieder frei schwingen
sollte ist das allerdings noch ziemlich wurscht.
Na eben, das meinte ich ja. Es kommt nur darauf an die Spule wieder
zentriert zu bekommen. Sie ist _noch_ in Ordnung. Möchte nun auch
nicht unnötig oft solche Verzerrungen verursachen.
Post by Rudi Fischer
Das Chassis war offensichtlich 30 Jahre korrekt zentriert.
Wenn bei Oeffnen/Montage nichts schief gegangen ist
muss es sich auch wieder ohne mechanische Aenderungen
so montieren lassen.
Sitzt das von dir erwaehnte Gitter/Daemmmaterial auch
wirklich richtig?
Das Teil hatte ich auch schon im Verdacht. Es verzerrt auch, wenn ich
das Gitter weglasse. Wozu ist das Teil eigentlich da?

Grüße,
Patrice
Rudi Fischer
2004-02-23 17:24:15 UTC
Permalink
Hallo

"Patrice Brockhaus" schrieb
Post by Patrice Brockhaus
Post by Rudi Fischer
Sitzt das von dir erwaehnte Gitter/Daemmmaterial auch
wirklich richtig?
Das Teil hatte ich auch schon im Verdacht. Es verzerrt auch,
wenn ich das Gitter weglasse.
Wenn man Pech hat reicht schon 1 falsche Montage um
die doch sehr empfindliche Schwingeinheit dauerhaft zu
deformieren. Daher auch mein Vorbehalt in
Post by Patrice Brockhaus
Wozu ist das Teil eigentlich da?
- Schutz gegen den 'allseits gefuerchteten Kalottendruecker'
(Kleinkind, knuelle Gaeste, Proll etc)

- Die interne Echozeit und Reflektionen werden vermindert.

- Ggf wird damit auch verhindert dass loses Daemmmaterial
(in der Polkernbohrung) die Membran unsittlich beruehrt;-)

Ich weiss, du hast zwar keine 'Digiknipse', aber vielleicht
doch einen vernuenftigen Scanner? (Klappt wg geringer
Tiefenschaerfe nicht mit den ganz flachen ala Lide)

Sonst leg die Teile mal (vorsichtig!) drauf und schau, ob
man mit den Bildern evtl was anfangen koennte...

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Patrice Brockhaus
2004-02-24 11:01:33 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
Post by Patrice Brockhaus
Post by Rudi Fischer
Sitzt das von dir erwaehnte Gitter/Daemmmaterial auch
wirklich richtig?
Das Teil hatte ich auch schon im Verdacht. Es verzerrt auch,
wenn ich das Gitter weglasse.
Wenn man Pech hat reicht schon 1 falsche Montage um
die doch sehr empfindliche Schwingeinheit dauerhaft zu
deformieren. Daher auch mein Vorbehalt in
Post by Patrice Brockhaus
Wozu ist das Teil eigentlich da?
- Schutz gegen den 'allseits gefuerchteten Kalottendruecker'
(Kleinkind, knuelle Gaeste, Proll etc)
- Die interne Echozeit und Reflektionen werden vermindert.
- Ggf wird damit auch verhindert dass loses Daemmmaterial
(in der Polkernbohrung) die Membran unsittlich beruehrt;-)
Ich weiss, du hast zwar keine 'Digiknipse', aber vielleicht
doch einen vernuenftigen Scanner? (Klappt wg geringer
Tiefenschaerfe nicht mit den ganz flachen ala Lide)
Sonst leg die Teile mal (vorsichtig!) drauf und schau, ob
man mit den Bildern evtl was anfangen koennte...
Gute Idee! :-) Seit ner Woche habe ich sogar nen Scanner. Auch von
meinem Vater abgegriffen, aber nicht ganz so alt. ;-)

http://www.patrice.brockha.us/kalottedilemma.htm

Der zweite link auf der Seite funktioniert leider aus irgendeinem
Grunde nur mit Mozilla.

Grüße,
Patrice
Benjamin Stenzel
2004-02-24 20:56:16 UTC
Permalink
Post by Patrice Brockhaus
Gute Idee! :-) Seit ner Woche habe ich sogar nen Scanner. Auch von
meinem Vater abgegriffen, aber nicht ganz so alt. ;-)
http://www.patrice.brockha.us/kalottedilemma.htm
Die Perspektive gibt aber nicht viel her. Zumindest rund scheint der
Spulenkörper zu sein, hast Du ja auch schon gesagt. Steht da unten ein
Stück Draht ab oder was ist das?

Hast Du denn eigentlich nochmal versucht, das Ding vernünftig zu
zentrieren?

Gruss
Benjamin
Rudi Fischer
2004-02-25 15:12:53 UTC
Permalink
Hallo

"Benjamin Stenzel" schrieb
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
http://www.patrice.brockha.us/kalottedilemma.htm
Die Perspektive gibt aber nicht viel her.
ACK. Ist wohl leider doch ein Lide-Scanner mit nur
geringer Tiefenschaerfe.
Post by Benjamin Stenzel
Zumindest rund scheint der
Spulenkörper zu sein, hast Du ja auch schon gesagt.
Jau, nur die 'Gummi'-Zwischenlage ist IMO nicht ganz
zentrisch geklebt sondern in Richtung 10:00 Uhr
verschoben.
Post by Benjamin Stenzel
Steht da unten ein
Stück Draht ab oder was ist das?
Das duerfte eine der Zuleitungen sein.

An Patrice:
Ist der Luftspalt 'sauber'? (Mit Doppelklebeband o.ae.
ein paar Mal darin rundum fahren.)

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Patrice Brockhaus
2004-02-25 22:25:06 UTC
Permalink
Hi!
Post by Rudi Fischer
Post by Benjamin Stenzel
Post by Patrice Brockhaus
http://www.patrice.brockha.us/kalottedilemma.htm
Die Perspektive gibt aber nicht viel her.
ACK. Ist wohl leider doch ein Lide-Scanner mit nur
geringer Tiefenschaerfe.
Was bitte ist Lide? Ist ein HP, bestimmt 10 Jahre alt und ein
ziemlicher Klopper. Max Auflösung 300*400 oder so. Aber was erwartet
ihr? Das ich die Frontplatte aufrecht oder schräg auf die Glasplatte
stelle und man dann die Spule von der Seite erkennen kann? Das bringt
ein guter Scanner?
Post by Rudi Fischer
Post by Benjamin Stenzel
Zumindest rund scheint der
Spulenkörper zu sein, hast Du ja auch schon gesagt.
Jau, nur die 'Gummi'-Zwischenlage ist IMO nicht ganz
zentrisch geklebt sondern in Richtung 10:00 Uhr
verschoben.
Stimmt. Sollte aber doch kein Problem sein, oder?
Post by Rudi Fischer
Post by Benjamin Stenzel
Steht da unten ein
Stück Draht ab oder was ist das?
Das duerfte eine der Zuleitungen sein.
Genau.
Post by Rudi Fischer
Ist der Luftspalt 'sauber'? (Mit Doppelklebeband o.ae.
ein paar Mal darin rundum fahren.)
Ja klar. Aber mit Doppelklebeband?

Habe den Mitteltöner jetzt auch so weit zentriert bekommen. Naja, ab
einem gewissen Pegel verzerrt natürlich jeder Lautsprecher.

Ich habe festgestellt, dass bei 1000Hz der Hochtöner der selben Box
-bei einem ziemlich hohen Pegel- verzerrt. Allerdings nicht so ein
konstanter Oberton oder Klappern, das klingt mehr so wie
Empfangsstörungen ;-). Evtl. schlecht Lötstelle. Aber in dem
Frequenzbereich hat der Hochtöner doch gar nichts zu suchen? Bei
höheren Frequenzen verzerrt er nicht.

Ausserdem klingen beide Boxen unterschiedlich. Der Linken fehlen die
Bässe, was evtl. daran liegt, dass die Sicke des Basses eingerissen
ist. Sobald ich seine Membran im Betrieb nur leicht berühre, fängt er
an zu "klappern". Da wäre wohl ein "Refoaming" und ein Zentrieren
nötig. Naja, ob sich das alles lohnt...

Aber die Sache hat mich irgendwie auf den Geschmack gebracht. Hätte
glatt Lust mir ein Paar Boxen zu bauen. Da gibt es ja wohl ganz gute
Bauanleitungen z.B. von Visaton. Könnte ein Paar gute und
preisgünstige Boxen gebrauchen.

Grüße,
Patrice

Frank Klemm
2004-02-23 14:18:47 UTC
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Post by Rudi Fischer
Hallo
"Patrice Brockhaus" schrieb
Post by Patrice Brockhaus
Leider habe ich von außen keinen Zugang zum Magneten. Der liegt
inneralb des Chassisgehäuses.
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.

--
Frank Klemm
Rudi Fischer
2004-02-23 17:25:06 UTC
Permalink
Hallo

"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Frank Klemm
2004-02-23 20:06:54 UTC
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Post by Rudi Fischer
Hallo
"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?
Technische Magnete bestehen aus:

- Ferrite (billig, geringe Remanenz, maximal 0,65 T im Bulk)
- AlNiCo (Probleme mit der Langzeitstabiltät bei mechanischer Belastung)
- SaCo (teuer, temperaturbeständig)
- NbFeB (nicht ganz billig, temperaturempfindlich)

Man kann die Eigenschaften noch etwas modifizieren, und so
etwas zwischen hoher Remanenz, Temperaturbeständigkeit und
Langzeitstabilität auswählen.

Ich bin mir zumindest sicher, daß übliche Tieftöner kein
Ferrit enthalten. Mit Ferrit wären ca. 0,45...0,5 T im Magnetspalt
erreichbar, übliche Werte wie 0,9...1,1 T sind damit weit außerhalb
des machbaren. SaCo wird auch nicht eingesetzt werden, weil viel
zu teuer und keine Temperaturbeständigkeit bis 400°C benötigt wird.
So bleiben eigentlich nur AlNiCo und NbFeB. Mit AlNiCo sind
ca. 1...1,1 T erreichbar, mit NbFeB bis 1,2 T.
Allerdings ist es teuerer und Hifi-Zeitschriften würden
in ihrer geistigen Umnachtung sich über das mikrige
Magnetsystem mokieren. Auf das ihre Finge zwischen zwei
NbFeB-Magente geraten.

Für Hochtöner wird NbFeB eher eingesetzt.

--
Frank Klemm
Thomas-Michael Rudolph
2004-02-23 18:02:30 UTC
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Post by Rudi Fischer
Hallo
"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?
Alnico war mal sehr üblich (vor ca. 20 Jahren), heute ist Kobalt-Samarium
angesagt.

Gruss

Thomas
Rudi Fischer
2004-02-24 09:16:56 UTC
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Hallo

"Thomas-Michael Rudolph" schrieb
Alnico war mal sehr üblich (vor ca. 20 Jahren),...
Ist bekannt. IIRC wurden daraus aber keineswegs
'normal' konstruierte Magnetsysteme ('Ringe') sondern
fast ausschliesslich Topfmagnete hergestellt.
Ausserdem ist das Material ziemlich unverwechselbar
hell glaenzend.
...heute ist Kobalt-Samarium angesagt.
In der Anwendung Kalotten-MT/HT dann auch
wieder innerhalb der Schwingspule liegend.

Ich hab nochmal nach 'Magnet ceramic ferrite'
gegoogelt und dabei Ba/SrO*6Fe2O3 als Material
gefunden.

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Frank Klemm
2004-02-24 11:07:41 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
Ich hab nochmal nach 'Magnet ceramic ferrite'
gegoogelt und dabei Ba/SrO*6Fe2O3 als Material
gefunden.
Ja, das sind chemisch gesehen "Ferrite". Die Klassiker.

--
Frank Klemm
Frank Klemm
2004-02-24 11:10:08 UTC
Permalink
Post by Rudi Fischer
In der Anwendung Kalotten-MT/HT dann auch
wieder innerhalb der Schwingspule liegend.
Da kommt ausschließlich NbFeB zum Einsatz. Information aus erster
Hand von mehreren Leuten. Häufig als Neodym-Magnete beworben,
obwohl Neodym paramagnetisch und ohne Remanenz ist.

--
Frank Klemm
Frank Klemm
2004-02-24 11:06:20 UTC
Permalink
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Rudi Fischer
Hallo
"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?
Alnico war mal sehr üblich (vor ca. 20 Jahren), heute ist Kobalt-Samarium
angesagt.
Kaum.

Der Kilopreis liegt bei über 300 USD.
In einem Paar Standboxen mit je zwei Tieftönern mit Magneten von 2 kg Masse
landet man bei einem Materialwert für die Magneten von 2500 USD, im
Endverbraucherpreis sind das dann 5000 bis 8000 USD.

Dann eher NbFeB, da ist man mit 100 USD/kg dabei und benötigt
nur etwa 60%. Aber schon diese Kosten scheuen die meisten.

--
Frank Klemm
Thomas-Michael Rudolph
2004-02-24 10:57:51 UTC
Permalink
Post by Frank Klemm
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Rudi Fischer
Hallo
"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?
Alnico war mal sehr üblich (vor ca. 20 Jahren), heute ist Kobalt-Samarium
angesagt.
Kaum.
Selbstverständlich.
Post by Frank Klemm
Der Kilopreis liegt bei über 300 USD.
In einem Paar Standboxen mit je zwei Tieftönern mit Magneten von 2 kg
Masse landet man bei einem Materialwert für die Magneten von 2500 USD, im
Endverbraucherpreis sind das dann 5000 bis 8000 USD.
Dieses Magnetmaterial wird im Mittel-Hochton-Bereich eingesetzt und zwar bei
hochwertigen Lautsprecherchassis ziemlich lange schon.
Im Tieftonbereich wird sowas aus Kostengründen nicht eingesetzt, aber da
auch nicht AlNiCo, sondern Ferritgemische.

Gruss

Thomas
Post by Frank Klemm
Dann eher NbFeB, da ist man mit 100 USD/kg dabei und benötigt
nur etwa 60%. Aber schon diese Kosten scheuen die meisten.
--
Frank Klemm
Frank Klemm
2004-02-24 13:22:03 UTC
Permalink
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Frank Klemm
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Rudi Fischer
Hallo
"Frank Klemm" schrieb
Post by Frank Klemm
Post by Rudi Fischer
Ferrit, das verbreitetste Material des Magnetrings, ist nur
ein schlechter elektrischer Leiter.
Ferrit kommt bei hochwertigen Lautsprechern kaum zum Einsatz.
Die Remanenz ist viel zu niedrig. AlNiCo ist da eher üblich.
Nagut, 'Ferrit' ist sicher nicht der richtige Name fuer
diese Magnetkeramiken. Aber AlNiCo? Bist du dir da
sicher?
Alnico war mal sehr üblich (vor ca. 20 Jahren), heute ist Kobalt-Samarium
angesagt.
Kaum.
Selbstverständlich.
Post by Frank Klemm
Der Kilopreis liegt bei über 300 USD.
In einem Paar Standboxen mit je zwei Tieftönern mit Magneten von 2 kg
Masse landet man bei einem Materialwert für die Magneten von 2500 USD, im
Endverbraucherpreis sind das dann 5000 bis 8000 USD.
Dieses Magnetmaterial wird im Mittel-Hochton-Bereich eingesetzt und zwar bei
hochwertigen Lautsprecherchassis ziemlich lange schon.
Ich hatte explizit darauf hingewiesen, daß es nicht um Hochtöner
geht. Liest da keiner? Ansonsten wird bei Peerless, Vifa, Scan Speak
und Focal kein SmCo, sondern NbFeB eingesetzt.
Quelle: Anfrage an Günter Nubert.
Post by Thomas-Michael Rudolph
Im Tieftonbereich wird sowas aus Kostengründen nicht eingesetzt, aber da
auch nicht AlNiCo, sondern Ferritgemische.
Ferrit findet in Billiglautsprechern Anwendung. Die in besseren
Lautsprechern erreichte Remanenz schließt Ferrite als Material aus.
Ich frag' mal nach, was verwendet wird.

(vier E-Mails sind gerade rausgegangen)

--
Frank Klemm
Thomas-Michael Rudolph
2004-02-24 16:58:36 UTC
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Post by Frank Klemm
Post by Thomas-Michael Rudolph
Post by Frank Klemm
Der Kilopreis liegt bei über 300 USD.
In einem Paar Standboxen mit je zwei Tieftönern mit Magneten von 2 kg
Masse landet man bei einem Materialwert für die Magneten von 2500 USD,
im Endverbraucherpreis sind das dann 5000 bis 8000 USD.
Dieses Magnetmaterial wird im Mittel-Hochton-Bereich eingesetzt und zwar
bei hochwertigen Lautsprecherchassis ziemlich lange schon.
Ich hatte explizit darauf hingewiesen, daß es nicht um Hochtöner
geht.
Ich dachte, der Thread behandelt Hochtöner.
Post by Frank Klemm
Ansonsten wird bei Peerless, Vifa, Scan Speak
und Focal kein SmCo, sondern NbFeB eingesetzt.
Z.B. so wie hier?
http://www.focal.tm.fr/gb/pro/sm/tek/radiator.htm

Dein Rechnung betreffs Tieftöner ist natürlich eine Milchmädchenrechnung, da
SmCo oder Neodymium natürlich auch gerade dann verwendet wird, wenn man
eben keine 2kg Magnetgewicht brauchen kann oder wenn eine Magnetanordnung
ohne Polplatten wegen der rückwärtigen Membranabstrahlung gewünscht wird
(letzteres natürlich nur sinnvoll bei entsprechend kurzen Wellenlängen,
sprich Mittelhochtonbereich).
Bei Verwendung von SmCo sind nur extrem kleine Mengen an Magnetmaterial
überhaupt nötig, so daß sich der Preis im Rahmen hält.
Post by Frank Klemm
Post by Thomas-Michael Rudolph
Im Tieftonbereich wird sowas aus Kostengründen nicht eingesetzt, aber da
auch nicht AlNiCo, sondern Ferritgemische.
Ferrit findet in Billiglautsprechern Anwendung.
Ich redete auch von Gemischen.
Post by Frank Klemm
Die in besseren
Lautsprechern erreichte Remanenz schließt Ferrite als Material aus.
Z.B. so wie hier?
http://www.paudio-europe.com/products/db_1_11.htm

Ich kenn die Firma zwar nicht, aber die geben schamlos als Magnetmaterial
"Ferrite" an.

Gruss

Thomas
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