Post by Peter RichterDanke Ralf, für die ERSTE vernünftige Antwort!
Das habe ich mir nach dem vielen Gel*ber hier irgendwann zum Credo
gemacht: Nur On-topic, nur posten, wenn dem OP irgendwie geholfen werden
kann.
Mir sind übrigens noch ein paar Sachen eingefallen, wenn man an die
Realisierung denkt:
1. Die Leitung, die jetzt in der Wand liegt (Zitat "zwei bestehende
Zwillingslitzen" = ISDN- oder Telefon- oder Cat-3-Kabel?), wird
sicherlich nicht vom Quell-System (Lifestlye 18 Receiver) bis zum
Zielsystem (Aktivbox Roommate) reichen, sondern wahrscheinlich auf
beiden Seiten nur knapp aus der Wand rausschauen. Insofern musst du an
beiden Enden verlängern.
2. Die Mini-Din-Stecker sind für Unerfahrene schwer zu löten, gerade bei
9 Polen muss man schon ein sehr ruhiges Händchen haben, weil die sehr
eng aneinander sind.
Folglich könnte folgendes besonders leicht sein:
Ein voll verschaltetes Kabel mit zwei Mini-DIN-9-Stecker kaufen
(industriell gefertigt, Adern mit geringem Querschnitt), Länge so, dass
es möglichst kurz ist, du aber auf beiden Seiten noch bequem zu den
Geräten kommst. Vorteil: Die Stecker sind ordentlich auf dem Kabel,
wahrscheinlich sogar vergossen.
Bezugsquelle für solche Kabel, siehe mein Posting auf:
"9 poliges Verlängerunskabel"
http://groups.google.com/group/de.rec.musik.hifi/browse_frm/thread/a042d4bccf8f48b6
Das so durchzwacken, dass diese Enden quasi die Verlängerungen von der
Wanddose zum Gerät sind, also:
Lifestyle 18
[Mini-Din9-Buchse]
|
[Mini-Din9-Stecker]
Kabel (1. Teil des durchgezwackten Kabels)
[RJ45-Stecker]
|
[RJ45-Buchse]
Wanddose RJ45 [Beschriften, um später Verwechslungen zu vermeiden!]
[Schraubanschluss]
|
Wandleitung (2x2-adrig)
|
[Schraubanschluss]
Wanddose RJ45 [Beschriften, um später Verwechslungen zu vermeiden!]
[RJ45-Buchse]
|
[RJ45-Stecker]
Kabel (2. Teil des durchgezwackten Kabels)
[Mini-Din9-Stecker]
|
[Mini-Din9-Buchse]
Aktivbox (Roommate)
Als Wanddosen habe ich jetzt mal RJ45 genommen. Vorteil hier: Auf die
noch leeren Enden der Kabel kannst du leicht mit einer Crimpzange
RJ45-Stecker machen. Dabei kann man auch nicht viel falsch machen, das
gibt eigentlich immer eine gute Verbindung. Geh mal in einen
Computerladen oder Conrad, mit ein bisschen Überzeugungskraft machen die
dir einfach die RJ45-Stecker mit ihrer Crimpzange drauf, ohne dass du so
ein Teil kaufen musst. Oder fahr in die nächste Uni, dort dann Fak. für
Informatik->Abt. Rechnernetze oder Rechenzentrum, die machen das
sicherlich auch für einen warmen Händedruck.
Statt der RJ45-Stecker kann man auch TAE (diese Telefonstecker für
Analogtelefone) nehmen, aber dann muss man wieder löten, aber eben hier
etwas zugänglicher als beim Mini-DIN.
3. Du solltest ungefähr schätzen können, wie lang das jetzige Wandkabel
ist, denn insgesamt kannst du recht leicht über die 15m hinauskommen.
Scheint aber kein Problem zu sein, Bose selbst bietet nach eigenen Angaben:
http://www.lloxx.de/Bose_RoomMate_und_AL8-Testbericht.bose_roommate_al8.0.html
"Zum Lieferumfang des RoomMate gehört beispielsweise eine 16 Meter lange
Linkleitung. Und wenn das immer noch zu kurz ist, gibt's optional die
15,2 Meter-Steuerkabelverlängerung dazu."
ein Verlängerungskabel mit nochmal 15m an, insofern sollte es auch bei
größeren Kabellängen keine Datenverfälschungen auf der Steuerleitung
geben. Die Audiokabel werden so natürlich schon ganz schön lang und die
analogen Audiodaten
(ich kann mir nicht vorstellen, dass Bose da digital übertragt, möglich
wäre es aber
http://www.lloxx.de/Bose_RoomMate_und_AL8-Testbericht.bose_roommate_al8.0.html
"hochwertiges vieradriges Flachkabel mit neunpoligen Steckverbindungen
zur exakten und verlustfreien Signalübertragung auch über längere
Distanzen hinweg."
- nur Marketinggelaber oder Hinweis auf digitale Übertragung der
Audio-Daten?)
teilweise über recht kleine Querschnitte geschickt.
Bose's Original "Bose Link" Kabel sieht schon so aus, also ob die pro
Ader größere Querschnitte genommen haben, als bei einer Telefonstrippe.
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Schließlich: Es überrascht, dass Bose für 4 Adern 9 Pins in den Steckern
braucht. Was haben die da gemacht? Du solltest auf jeden Fall danach mal
das Pinout hierher posten, wenn du mit dem Durchklingeln fertig bist.
Evt. kann man auch Mini-Din-Stecker mit weniger Pins einsetzen,
teilweise sind die kompatibel.
Ach ja: Der Aufwand lohnt sich! Wenn mal alles verlegt und sauber
beschriftet ist, freut man sich jeden Tag darüber, dass man das Kabel
nicht sieht.
Ralf
PS. Wenn dir das oben alles zuviel ist, würde ich erwarten, dass der
Bose-Laden auch mal einen Bose-erfahreren Techniker schickt, wenn du
denen den Auftrag gibst. Der sollte sich dann auch mit den elektrischen
Details auskennen und entsprechend einschätzen können, wie er das
Wandkabel einsetzt. Es ist halt recht unsicher, was Bose über das Kabel
überträgt und wie. Evt. nimmt er das bestehende Wandkabel nur als
Zugkabel, sodass er seine eigene Bose-Strippe mit dem passenden
Querschnitt durchzieht.
Ich kann mir vorstellen, dass viele Bose-Kunden Gerät und Installation
als Paket kaufen und dann auch keinen Kabelkanal durch mehrere Räume
haben wollen, wenn in der Wand schon Kabel liegen. Nicht jeder wird sich
dann mit dem Drahtlos-Überträger AL8 zufrieden geben.
Aber ich würde mich freuen, wenn auch mal jemand aus dem Bose
Vendor-Lock-in ausbricht und eigene Lösungen probiert. Man sollte dabei
nur seine Fähigkeiten realistisch einschätzen. Ganz vorsichtige Naturen
kontrollieren alles mit dem Oszi und Testsignalen, bevor sie es an die
teuren Geräten anschließen.