Discussion:
Impedanzwandler line an mic-eingang
(zu alt für eine Antwort)
Lars-Arne Emmerich
2005-05-03 19:01:32 UTC
Permalink
Hallo

Folgendes Problem:

Ich will mit einem Mixerausgang ( Line -Pegel ) auf den "Power"
Mikrofoneingang einer Kamera gehen.

Der Mikrofoneingang hat folgende Werte:
0,388mV
Versorgungs-Gleichspannung von 2,5-3,0V
Ausgangsimpedanz 6,8KOhm

Gedacht war folgendes:
Line-Signal auf einen 1:1 Übertrager
dann über einen 100KOhm log Potentiometer ( Lautstärkenregler ) und einen
Kondensator ( wegen der Versorgungs-Gleichspannung )
auf den Mikrofoneingang.

Die Klamotten habe ich soweit, ich weiß jetzt nur nicht was mit der Impedanz
richtig ist.
Der Übertrager hat nen Gleichspannungswiderstand von 5 Ohm.
Muss die Mikrofon Seite jetzt einen Wechselspannungswiderstand von 6,8 KOhm
haben, damit der Eingang nicht belastet wird oder
habe ich da nen denkfehler.
Mich stört der Begriff " Ausgangsimpedanz".
Das soetwas möglich ist, sieh man an einem Gerät aus den Staaten, nur ist
mir das zu teuer ( 90 ? ).

Ich hoffe ich bin in der richtigen group

Danke schon mal
Lars-Arne Emmerich
Norbert Hahn
2005-05-03 20:49:38 UTC
Permalink
Post by Lars-Arne Emmerich
Hallo
Ich will mit einem Mixerausgang ( Line -Pegel ) auf den "Power"
Mikrofoneingang einer Kamera gehen.
0,388mV
Versorgungs-Gleichspannung von 2,5-3,0V
Ausgangsimpedanz 6,8KOhm
Schreibfehler! Es soll hier wohl Eingangsimpedanz heißen, weil dann
die Consumer-Mikros richtig angepasst sind.
Post by Lars-Arne Emmerich
Line-Signal auf einen 1:1 Übertrager
Wozu soll der Übertragen dienen? Potenzialtrennung?
Post by Lars-Arne Emmerich
dann über einen 100KOhm log Potentiometer ( Lautstärkenregler ) und einen
Kondensator ( wegen der Versorgungs-Gleichspannung )
auf den Mikrofoneingang.
Line-Pegel liegt in der Größenordnung von 300 mV (Consumer-Kassetten-
deck) bis 2,5 V (CD-Spieler), also um um der Faktor 100 bis 1000 über
dem o.g. Wert des Mikrofoneingangs. Andererseits haben Mikrofon-
verstärker üblicherweise eine einstellbare Verstärkung von 10 bis
1000. Somit wäre ein Abschwächer von 1:100 sinnvoll. Dies mit nur
einem Poti zu realisieren macht im Betrieb keine Freude.

Ich würde einen Spannungsteiler bestehend aus 33 kOhm und einem 470
Ohm Poti aufbauen. Vom Schleifer des Potis mit einem 10 µF Elko dann
auf den Mikroeingang der Kamera gehen. Den Übertrager braucht man nur,
wenn man Probleme durch Brumm hat.
Post by Lars-Arne Emmerich
Die Klamotten habe ich soweit, ich weiß jetzt nur nicht was mit der Impedanz
richtig ist.
Der Übertrager hat nen Gleichspannungswiderstand von 5 Ohm.
Das ist aber belanglos, da Gleichspannung nicht übertragen wird.
Post by Lars-Arne Emmerich
Muss die Mikrofon Seite jetzt einen Wechselspannungswiderstand von 6,8 KOhm
haben, damit der Eingang nicht belastet wird oder
habe ich da nen denkfehler.
Nein. Die Eingangsimpedanz der Mikrofonverstärkers ist 6,8 kOhm, aber
der will eine Impedanz von 600 Ohm oder weniger "sehen", sonst rauscht
es mehr als nötig. Das wurde so konzipiert, damit die Mikrofone nicht
durch den Mikrofonverstärker belastet werden.

Norbert
Lars-Arne Emmerich
2005-05-03 21:05:25 UTC
Permalink
Ja Danke für die schnelle Antwort.

Ich werde das morgen mal ausprobieren.
Den Übertrager wollte ich eigendlich noch mal als sicherheit dazwischen - er
hat mich nichts gekostet.

Lars-Arne Emmerich

Ps: Das mit dem Schreibfehler - hätte nicht gedacht das Sony so nen "groben"
patzer macht.
Andreas Huennebeck
2005-05-04 10:30:22 UTC
Permalink
Post by Norbert Hahn
Ich würde einen Spannungsteiler bestehend aus 33 kOhm und einem 470
Ohm Poti aufbauen. [..]
Die Eingangsimpedanz der Mikrofonverstärkers ist 6,8 kOhm, aber
der will eine Impedanz von 600 Ohm oder weniger "sehen", sonst rauscht
es mehr als nötig. Das wurde so konzipiert, damit die Mikrofone nicht
durch den Mikrofonverstärker belastet werden.
Ack. Warum dann nicht gleich einen Spannungsteiler mit einer nochmals
deutlich kleineren Quellimpedanz verwenden (z.B. 6.8 kOhm und 100 Ohm)?
Das koennte das Eingangsrauschen minimieren.

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@despammed.com
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
Fax/Anrufbeantworter: 0721/151-284301
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Norbert Hahn
2005-05-04 15:46:31 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Post by Norbert Hahn
Ich würde einen Spannungsteiler bestehend aus 33 kOhm und einem 470
Ohm Poti aufbauen. [..]
Die Eingangsimpedanz der Mikrofonverstärkers ist 6,8 kOhm, aber
der will eine Impedanz von 600 Ohm oder weniger "sehen", sonst rauscht
es mehr als nötig. Das wurde so konzipiert, damit die Mikrofone nicht
durch den Mikrofonverstärker belastet werden.
Ack. Warum dann nicht gleich einen Spannungsteiler mit einer nochmals
deutlich kleineren Quellimpedanz verwenden (z.B. 6.8 kOhm und 100 Ohm)?
Das koennte das Eingangsrauschen minimieren.
Nicht in jedem Fall. Es könnte sein, dass der Mikrofonverstärker eine
für's Rauschen optimale Impedanz von 500 Ohm haben will. Es könnte
auch sein, dass der Mikrofonverstärker bei zu kleiner Impedanz am
Eingang schwingt.

Norbert
Andreas Huennebeck
2005-05-04 16:27:57 UTC
Permalink
Post by Norbert Hahn
Post by Andreas Huennebeck
Ack. Warum dann nicht gleich einen Spannungsteiler mit einer nochmals
deutlich kleineren Quellimpedanz verwenden (z.B. 6.8 kOhm und 100 Ohm)?
Das koennte das Eingangsrauschen minimieren.
Nicht in jedem Fall. Es könnte sein, dass der Mikrofonverstärker eine
für's Rauschen optimale Impedanz von 500 Ohm haben will.
Das ist IMHO egal. Mit einem kurzgeschlossenen Eingang ist das
Spannungsrauschen Null, und das Stromrauschen haengt vom Eingangs-
ruhestrom des Eingangs ab. Der ist aber normalerweise bei Eingaengen,
die fuer hoehere Quellimpedanzen ausgelegt sind, eher geringer als
bei solchen Eingaengen, die fuer niedrige Quellimpedanzen optimiert
sind. Also muesste das Gesamtrauschen dann minimal sein.
Post by Norbert Hahn
Es könnte
auch sein, dass der Mikrofonverstärker bei zu kleiner Impedanz am
Eingang schwingt.
Das wuerde ich aber mal als Fehlkonstruktion bezeichnen. Habe ich
noch nie gesehen (vorstellen kann ich mir das bei Highspeed-OPs mit
Stromrueckkopplung) - wie geht das?

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@despammed.com
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
Fax/Anrufbeantworter: 0721/151-284301
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Norbert Hahn
2005-05-05 20:17:56 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Post by Norbert Hahn
Nicht in jedem Fall. Es könnte sein, dass der Mikrofonverstärker eine
für's Rauschen optimale Impedanz von 500 Ohm haben will.
Das ist IMHO egal. Mit einem kurzgeschlossenen Eingang ist das
Spannungsrauschen Null, und das Stromrauschen haengt vom Eingangs-
ruhestrom des Eingangs ab. Der ist aber normalerweise bei Eingaengen,
die fuer hoehere Quellimpedanzen ausgelegt sind, eher geringer als
bei solchen Eingaengen, die fuer niedrige Quellimpedanzen optimiert
sind. Also muesste das Gesamtrauschen dann minimal sein.
Ich hatte mal bei meinem Hallgerät (Alesis Microverb III) die vor-
handenen TL074 durch rauscharme bipolare ICs ersetzt, mit dem
Resultat, dass des Rauschen minimal war, wenn der Eingangspegel-
steller etwa Mittelstellung hatte. Ganz aufgedreht und ganz zu
hat es immer noch (zu) stark gerauscht. Schließlich wurden die
bipolare ICs durch OPA 4132 ersetzt und nun ist's gut.
Post by Andreas Huennebeck
Post by Norbert Hahn
Es könnte
auch sein, dass der Mikrofonverstärker bei zu kleiner Impedanz am
Eingang schwingt.
Das wuerde ich aber mal als Fehlkonstruktion bezeichnen. Habe ich
noch nie gesehen (vorstellen kann ich mir das bei Highspeed-OPs mit
Stromrueckkopplung) - wie geht das?
Ich habe schon Schwingen bei Mikrofonverstärkern erlebt, wenn das
Mikro einen Mute-Schalter hat, der einfach die Schwingspule kurz
schließt. Ordentliche Mikros schalten dann einen Ersatzwiderstand
ein. Warum soll es keine Fehlkonstruktion geben?

Norbert
Andreas Huennebeck
2005-05-06 10:04:30 UTC
Permalink
Post by Norbert Hahn
[..]. Mit einem kurzgeschlossenen Eingang ist das
Spannungsrauschen Null, und das Stromrauschen haengt vom Eingangs-
ruhestrom des Eingangs ab. Der ist aber normalerweise bei Eingaengen,
die fuer hoehere Quellimpedanzen ausgelegt sind, eher geringer als
bei solchen Eingaengen, die fuer niedrige Quellimpedanzen optimiert
sind. Also muesste das Gesamtrauschen dann minimal sein.
Ich hatte mal bei meinem Hallgerät (Alesis Microverb III) die vor-
handenen TL074 durch rauscharme bipolare ICs ersetzt, mit dem
Resultat, dass des Rauschen minimal war, wenn der Eingangspegel-
steller etwa Mittelstellung hatte. Ganz aufgedreht und ganz zu
hat es immer noch (zu) stark gerauscht. Schließlich wurden die
bipolare ICs durch OPA 4132 ersetzt und nun ist's gut.
Ich nehme es zur Kenntnis, verstehen tue ich es nicht. Bei niedrigen
Quellimpedanzen dominiert das Spannungsrauschen, bei hohen das
Stromrauschen: der Eingangsrauschpegel berechnet sich zu
U-rausch-gesamt = U-rausch + I-rausch x R-in.
Mit R-in = 0 sollte nur U-rausch-gesamt immer minimal sein.
Post by Norbert Hahn
[Mikrofonverstärker schwingt bei zu kleiner Impedanz am Eingang]
Das wuerde ich aber mal als Fehlkonstruktion bezeichnen. Habe ich
noch nie gesehen (vorstellen kann ich mir das bei Highspeed-OPs mit
Stromrueckkopplung) - wie geht das?
Ich habe schon Schwingen bei Mikrofonverstärkern erlebt, wenn das
Mikro einen Mute-Schalter hat, der einfach die Schwingspule kurz
schließt. Ordentliche Mikros schalten dann einen Ersatzwiderstand
ein.
Das aber wohl eher zur Vermeidung des Einschaltknackens.
Post by Norbert Hahn
Warum soll es keine Fehlkonstruktion geben?
Da hast Du leider recht.

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@despammed.com
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
Fax/Anrufbeantworter: 0721/151-284301
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Loading...