Discussion:
Aufnahme verzerrt bei Tapedeck Onkyo TA-2570
(zu alt für eine Antwort)
Elmo Fuchs
2006-10-22 12:03:35 UTC
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Hallo zusammen,

ich habe gebraucht ein gutes altes Tapedeck (Onkyo TA-2570) mit
3-Motoren / 3-Köpfen, Doppel-Capstan Laufwerk und automatischer
Bandeinmessung erstanden.

Die Tonköpfe und Capstan wurden entmagnetisiert und mit Isopropanol
gereinigt. Der Klang beim Abspielen fertiger und anderswo aufgenommener
Cassetten ist astrein, klar und satt.

Nun habe ich die ersten eigenen Aufnahmen auf dem Deck gemacht, direkt
von CD, und mittels Hinterbandkontrolle überprüft. Dabei fiel mir
folgendes auf: Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal und alle Zischlaute (also "S", "Z",
etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt. Bei normaler Aussteuerung
bis maximal +2 dB Peak klingen diese Passagen wie übersteuert, obwohl ja
offensichtlich keine Übersteuerung vorliegt, und wie gesagt nur bei
Zischlauten.

Da das Abspielen kein Problem darstellt, vermute ich im Moment, daß es
am Löschkopf oder an der HF-Vormagnetisierung liegen muss. Vielleicht
hängt es auch an der Cassettentyperkennung?

Ich habe im Moment keine Ahnung wie ich das Problem lösen kann, da mir
weitere Ansatzpunkte fehlen. Ich bin wirklich für jeden Ratschlag
dankbar und hoffe, daß wir vielleicht gemeinsam den Fehler eingrenzen
und ggf. beheben können, damit ich noch lange Freude an dem Deck haben kann.

Gruß Elmo
Rudi Fischer
2006-10-22 20:43:49 UTC
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"Elmo Fuchs" schrieb:

[...]
Post by Elmo Fuchs
Ich habe im Moment keine Ahnung wie ich das Problem lösen kann, da mir
weitere Ansatzpunkte fehlen. Ich bin wirklich für jeden Ratschlag
dankbar und hoffe, daß wir vielleicht gemeinsam den Fehler eingrenzen
und ggf. beheben können, damit ich noch lange Freude an dem Deck haben kann.
Es lesen zwar so Einige beide Gruppen, aber generell
wird man dir bei solchen Fragen in de.rec.musik.hifi eher
helfen koennen.

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Rudi Fischer
2006-10-23 13:40:10 UTC
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meinerseiner (Rudi Fischer) schrieb
Post by Rudi Fischer
Es lesen zwar so Einige beide Gruppen, aber generell
wird man dir bei solchen Fragen in de.rec.musik.hifi eher
helfen koennen.
Weia!
Tschuldigung, hab deinen Crosspost voellig uebersehen:(

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you
Andreas Huennebeck
2006-10-23 08:06:30 UTC
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Post by Elmo Fuchs
ich habe gebraucht ein gutes altes Tapedeck (Onkyo TA-2570) mit
3-Motoren / 3-Köpfen, Doppel-Capstan Laufwerk und automatischer
Bandeinmessung erstanden.
Die Tonköpfe und Capstan wurden entmagnetisiert und mit Isopropanol
gereinigt. Der Klang beim Abspielen fertiger und anderswo aufgenommener
Cassetten ist astrein, klar und satt.
Nun habe ich die ersten eigenen Aufnahmen auf dem Deck gemacht, direkt
von CD, und mittels Hinterbandkontrolle überprüft. Dabei fiel mir
folgendes auf: Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal und alle Zischlaute (also "S", "Z",
etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt. Bei normaler Aussteuerung
bis maximal +2 dB Peak klingen diese Passagen wie übersteuert, obwohl ja
offensichtlich keine Übersteuerung vorliegt, und wie gesagt nur bei
Zischlauten.
Das kann durchaus normal sein. Auch bei hochwertigen Kassetten liegt die
Übersteuerungsgrenze (IMHO bei 3% Klirrfaktor) bei 10 kHz bei etwa -20 dB.
Wenn Du nun hochtonlastige Musik aufnimmst, die dazu vielleicht noch stark
komprimiert ist, dann musst Du mit der Aussteuerung zurückgehen. Ob
das nun -3, -6 oder -10 dB sind, musst Du ausprobieren. Oder Du probierst
mal eine Metallkassette (statt Chrom), die vertragen etwas mehr Höhen
(sofern das Deck damit zurechtkommt).

Tschau
Andreas
--
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Elmo Fuchs
2006-10-23 09:07:16 UTC
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Post by Andreas Huennebeck
Das kann durchaus normal sein. Auch bei hochwertigen Kassetten liegt die
Übersteuerungsgrenze (IMHO bei 3% Klirrfaktor) bei 10 kHz bei etwa -20 dB.
Das hab ich mir auch gedacht und so zurechtgelegt, um mich selbst zu
beruhigen. Dann wollt ich es genau wissen und hab auf meinem anderen Sony
Deck mit dem gleichen Band die gleiche Aufnahme nochmal gemacht. Dort
klingen die Höhen vollkommen okay, fast wie auf CD!
Post by Andreas Huennebeck
Oder Du probierst
mal eine Metallkassette (statt Chrom), die vertragen etwas mehr Höhen
(sofern das Deck damit zurechtkommt).
Nachdem mir das Problem bei Verwendung mit Chrom-Cassetten aufgefallen ist,
hab ich es nochmal mit normalen Ferro-Cassetten ausprobiert --> gleiches
Ergebnis! Die Zischlaute klingen vollkommen angekratzt! Eine Metall-Cassette
konnte ich nicht ausprobieren, da ich keine leeren mehr habe.

Gruß Elmo
Andreas Hünnebeck
2006-10-23 21:40:40 UTC
Permalink
Post by Elmo Fuchs
Post by Andreas Huennebeck
Das kann durchaus normal sein. Auch bei hochwertigen Kassetten liegt die
Übersteuerungsgrenze (IMHO bei 3% Klirrfaktor) bei 10 kHz bei etwa -20 dB.
Das hab ich mir auch gedacht und so zurechtgelegt, um mich selbst zu
beruhigen. Dann wollt ich es genau wissen und hab auf meinem anderen Sony
Deck mit dem gleichen Band die gleiche Aufnahme nochmal gemacht. Dort
klingen die Höhen vollkommen okay, fast wie auf CD!
Dann solltest Du als nächstes die Vormagnetisierung testen. Du
kannst ja erstmal testen, ob Du mit dem Deck eine Kassette löschen
kannst.
Post by Elmo Fuchs
Post by Andreas Huennebeck
Oder Du probierst
mal eine Metallkassette (statt Chrom), die vertragen etwas mehr Höhen
(sofern das Deck damit zurechtkommt).
Nachdem mir das Problem bei Verwendung mit Chrom-Cassetten aufgefallen
ist, hab ich es nochmal mit normalen Ferro-Cassetten ausprobiert -->
gleiches Ergebnis!
Einfache Ferro-Bänder sind AFAIK nicht besser als Chrom.

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
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Elmo Fuchs
2006-10-24 06:26:56 UTC
Permalink
Post by Andreas Hünnebeck
Dann solltest Du als nächstes die Vormagnetisierung testen. Du
kannst ja erstmal testen, ob Du mit dem Deck eine Kassette löschen
kannst.
Wie kann ich die Vormagnetisierung testen?
Post by Andreas Hünnebeck
Einfache Ferro-Bänder sind AFAIK nicht besser als Chrom.
Stimmt, sind sie nicht!

Gruß Elmo
Volker Blasius
2006-10-23 09:50:31 UTC
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Post by Elmo Fuchs
Hallo zusammen,
Hallo Elmo,
Post by Elmo Fuchs
ich habe gebraucht ein gutes altes Tapedeck (Onkyo TA-2570) mit
3-Motoren / 3-Köpfen, ...
Der Klang beim Abspielen fertiger und anderswo
aufgenommener Cassetten ist astrein, klar und satt.
Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal ...
Azimut des Aufnahmekopfes verstellt? Das hat genau diese Effekte.
Post by Elmo Fuchs
... und alle Zischlaute (also "S",
"Z", etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt.
Ob dieser Effekt allerdings auch damit zu tun hat, weiß ich nicht.
Ausprobieren: Alte Stellung der Einstellschraube markieren, während
einer Aufnahme bei Hinterbandkontrolle vorsichtig verstellen (und dabei
die Verzögerung durch die Hinterbandkontrolle einkalkulieren).

Gruß, Volker
Norbert Hahn
2006-10-23 15:21:28 UTC
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Post by Volker Blasius
Post by Elmo Fuchs
Hallo zusammen,
Hallo Elmo,
Post by Elmo Fuchs
ich habe gebraucht ein gutes altes Tapedeck (Onkyo TA-2570) mit
3-Motoren / 3-Köpfen, ...
Der Klang beim Abspielen fertiger und anderswo
aufgenommener Cassetten ist astrein, klar und satt.
Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal ...
Azimut des Aufnahmekopfes verstellt? Das hat genau diese Effekte.
Das hat genau den Effekt, dass die Höhen weg sind und damit ...
Post by Volker Blasius
Post by Elmo Fuchs
... und alle Zischlaute (also "S",
"Z", etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt.
Ob dieser Effekt allerdings auch damit zu tun hat, weiß ich nicht.
Zischlaute ebenfalls. (Nichtlineare) Verzerrungen entstehen dadurch keine.
Post by Volker Blasius
Ausprobieren: Alte Stellung der Einstellschraube markieren, während
einer Aufnahme bei Hinterbandkontrolle vorsichtig verstellen (und dabei
die Verzögerung durch die Hinterbandkontrolle einkalkulieren).
Bitte nicht, das ist in diesem Fall überflüssig.

Norbert
Norbert Hahn
2006-10-23 09:54:50 UTC
Permalink
Post by Elmo Fuchs
Nun habe ich die ersten eigenen Aufnahmen auf dem Deck gemacht, direkt
von CD, und mittels Hinterbandkontrolle überprüft. Dabei fiel mir
folgendes auf: Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal und alle Zischlaute (also "S", "Z",
etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt. Bei normaler Aussteuerung
bis maximal +2 dB Peak klingen diese Passagen wie übersteuert, obwohl ja
offensichtlich keine Übersteuerung vorliegt, und wie gesagt nur bei
Zischlauten.
Vormagnetisierung justieren könnte helfen, wenn sonst nichts kaputt ist.
Ich würde in jedem Fall mal die Versorgungsspannungen überprüfen, die
das Netzteil liefert. Evtl. ist da ein Elko trocken.

Ich hatte vor vielen Jahren mal ein Onkyo TA-2570 geliehen und konnte bei
dem Gerät sehr gute Aufnahme- und Wiedergabequalität feststellen. Im Ver-
gleich zu meinen Akai G-75 habe ich eine starke Empfindlichkeit gegenüber
50 Hz Magnetfelder gefunden, so dass ich es von meinem Endverstärker min-
destens 1 m entfernt aufstellen musste, denn der Brumm wird auch aufgenommen.

Norbert
Edwin Mohaupt
2006-10-27 09:39:26 UTC
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Post by Norbert Hahn
Vormagnetisierung justieren könnte helfen, wenn sonst nichts kaputt ist.
Ich würde in jedem Fall mal die Versorgungsspannungen überprüfen, die
das Netzteil liefert. Evtl. ist da ein Elko trocken.
Soweit ich mich erinnere, hat das TA2570 ja eine ACCUBIAS Funktion, die die
Vormagnetisierung speziell auf das jeweilige Band tuned. Soweit ich das
verstanden habe, treten die Probleme aber trotz angepasster
Vormagnetisierung auf. Dann hat es meiner Meinung auch keinen Sinn die
"Default"-Magnetisierung zu verstellen oder sehe ich das falsch?

Gruß Ed
Norbert Hahn
2006-10-27 15:04:15 UTC
Permalink
Post by Edwin Mohaupt
Post by Norbert Hahn
Vormagnetisierung justieren könnte helfen, wenn sonst nichts kaputt ist.
Ich würde in jedem Fall mal die Versorgungsspannungen überprüfen, die
das Netzteil liefert. Evtl. ist da ein Elko trocken.
Soweit ich mich erinnere, hat das TA2570 ja eine ACCUBIAS Funktion, die die
Vormagnetisierung speziell auf das jeweilige Band tuned. Soweit ich das
verstanden habe, treten die Probleme aber trotz angepasster
Vormagnetisierung auf. Dann hat es meiner Meinung auch keinen Sinn die
"Default"-Magnetisierung zu verstellen oder sehe ich das falsch?
Früher schrieb ich immer zur automatischen Einmessung: "Die machts
automatisch falsch" und meinte da, trifft nicht meine Anforderungen.
Es kann sein, dass nicht alle Bandtypen mit der Accubias-Funktion
eingemessen werden können.
Es kann sein, dass der Verstellbereich nicht ausreicht.
Andererseits könnte auch der alte Spruch der Servicetechniker zutreffen:
"Drehste am Trimmer, wird's immer schlimmer".

Norbert

Peter Engels
2006-10-23 22:07:03 UTC
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Hallo Elmo,
Post by Elmo Fuchs
Nun habe ich die ersten eigenen Aufnahmen auf dem Deck gemacht, direkt
von CD, und mittels Hinterbandkontrolle überprüft. Dabei fiel mir
folgendes auf: Die Aufnahme klingt insgesamt (unwesentlich aber doch
hörbar) dumpfer als das Quellsignal
Das ist der unvermeidbare Verlust bei Cassettenaufnahmen. Dagegen
kommst du bei 4,75cm/s nicht an. Da liegen dann die physikalischen
Grenzen des Mediums.

und alle Zischlaute (also "S", "Z",
Post by Elmo Fuchs
etc.) bei Gesang oder Hihats sind verzerrt. Bei normaler Aussteuerung
bis maximal +2 dB Peak klingen diese Passagen wie übersteuert, obwohl ja
offensichtlich keine Übersteuerung vorliegt, und wie gesagt nur bei
Zischlauten.
Doch! Wenn es sich um mechanische Instrumente handelt, sind die viel zu
träge! Außerdem sind diese VU-Meter nicht viel mehr als Schätzeisen!
Ich habe bei allen meinen Bandmaschinen (ReVox A77, Uher Royal de Luxe,
Uher CS300, Grundig TK 3200) den Instrumenten 3dB Vorlauf verpasst und
zum Teil (bei den Uher Geräten) die Anzeigeansteuerung komplett
geändert. Die Idee stammt von der ReVox-Maschine, die macht das von
Hause aus so. Sieh unbedingt zu, dass der Zeiger unter 0dB bleibt,
sonst fährst du den Klirrfaktor an die Wand!
Post by Elmo Fuchs
Da das Abspielen kein Problem darstellt, vermute ich im Moment, daß es
am Löschkopf oder an der HF-Vormagnetisierung liegen muss. Vielleicht
hängt es auch an der Cassettentyperkennung?
Hauptsächlich mitverantwortlich für die Zischlaute, ist die
Vormagnetisierung des Bandes. Da kann man auch etwas reißen. Allerdings
hängt davon auch ganz wesentlich der Frequenzgang für die hohen
Frequenzen ab! Ohne Oszi wird das schwierig.

MfG / Regards

Peter Engels
--
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Elmo Fuchs
2006-10-24 07:44:53 UTC
Permalink
Post by Peter Engels
Das ist der unvermeidbare Verlust bei Cassettenaufnahmen. Dagegen
kommst du bei 4,75cm/s nicht an. Da liegen dann die physikalischen
Grenzen des Mediums.
Ich hab auf meinem anderen Sony Deck mit dem gleichen Band die gleiche
Aufnahme nochmal gemacht. Dort klingen die Höhen vollkommen okay, fast wie
auf CD! Es muss etwas mit dem Onkyo Deck zu tun haben.

Gruß Elmo
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