Discussion:
Bessere Verstärker ohne Digital-Eingang?
(zu alt für eine Antwort)
Ralf Barth
2013-06-13 12:52:24 UTC
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Hallo,

bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren, dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.

Warum ist das eigentlich so?

Also ich stelle mir vor, dass bei einer Surround-Anlage das Audio-Signal digital übertragen wird, da man sonst wohl 8 Kabel (7.1) vom DVD-Player zum Verstärker bräuchte.
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang? Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?

So kommen ja alle Geräte (CD, DVD, BluRay, Netzwerk-Player) mit einem eigenen, teuren Digital-Analog-Konverter. Wäre es nicht günstiger und praktischer, einfach *einmal* einen guten DAC zu bauen und diesen in den Stereo-Verstärker zu integrieren?

Vielen Dank für Eure Meinungen!
Ralf
Muck Krieger
2013-06-13 14:06:40 UTC
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Post by Ralf Barth
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren,
dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.
Bessere Stereo-Verstärker sind modular aufgebaut und lassen dem Nutzer
die Wahl nach jeweiligem Bedarf, wie die Option für RIAA-Entzerrung oder
auch digitale Eingänge, wie zum Beispiel hier:
http://www.accuphase.com/model/dac-20.html
http://www.accuphase.com/model/dac-30.html
Post by Ralf Barth
Warum ist das eigentlich so?
Nun, ein Kunde eines besseren (sprich teuren) Stereoverstärkers käme sich
ziemlich vergackeiert vor wenn er in den letzten 15 Jahren regelmäßig das
neueste Modell mit fest installiertem "DAC des Monats" hätte kaufen sollen,
so nach und nach von 16 bis 24 Bit und von 44,1/48 kHz gesteigert ... und
nach oben ist kein Ende zu sehen (beim Hören ist bei der Mehrzahl auch der
audiophilen Kunden seit langem bei 16 kHz Ende der Fahnenstange).
Post by Ralf Barth
Also ich stelle mir vor, dass bei einer Surround-Anlage das Audio-Signal
digital übertragen wird, da man sonst wohl 8 Kabel (7.1) vom DVD-Player
zum Verstärker bräuchte.
So isses, die Geräteklasse AV-Receiver ist schon recht alt und HDMI ist
dort inzwischen auch der Standard für Bild- und Tonübertragung.
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player
anschließe, ohne Digital-Eingang?
Dieses "Feature" war Anfang der 1990er Jahre sogar in der "Mittelklasse" bei
Akai, Kenwood, Pioneer, Sony, Yamaha etc etc ziemlich üblich, mit den damals
üblichen Parametern 32-44,1-48 kHZ und 12-16 Bit zum Anschluß von CD,
DAT, MD, Laserdiscs, digitalen Sat-Radios wie DSR, ADR usw.
Post by Ralf Barth
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Post by Ralf Barth
So kommen ja alle Geräte (CD, DVD, BluRay, Netzwerk-Player) mit einem
eigenen, teuren Digital-Analog-Konverter. Wäre es nicht günstiger und praktischer,
einfach *einmal* einen guten DAC zu bauen und diesen in den Stereo-Verstärker
zu integrieren?
Meine Rede seit tausend Jahren, wobei nicht notwendigerweise integriert - aber
_ein_ wirklich guter DAC für alle heute üblichen drölfungzwanzig Digitalgeräte
in jedem Haushalt ist natürlich eine sinnvollere Investition als jedes Einzelgerät
mit einem eigenen "elaborierten" DAC auszustatten. Allerdings _ohne_ analogen
Ausgang wären diese Geräte fast unverkäuflich, und die Herstellerkosten für den
DAC-Chip eines renommierten Lieferanten plus einem Ausgangs-OP-Amp mit
ggfs Kopfhörerfähigkeit sind, äh, i.d.R. billiger als die Geräteverpackung.

Keep on rocking

Muck
Hartmut Kraus
2013-06-27 13:55:18 UTC
Permalink
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player
anschließe, ohne Digital-Eingang?
Dieses "Feature" war Anfang der 1990er Jahre sogar in der
"Mittelklasse" bei
Akai, Kenwood, Pioneer, Sony, Yamaha etc etc ziemlich üblich, mit den damals
üblichen Parametern 32-44,1-48 kHZ und 12-16 Bit zum Anschluß von CD,
DAT, MD, Laserdiscs, digitalen Sat-Radios wie DSR, ADR usw.
Post by Ralf Barth
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten? (Einigermaßen "ordentliche" Kabel ohne
Unterbrechungen und etwas Anpassung natürlich vorausgesetzt).

http://www.elektor.de/forum/foren-ubersicht/elektor-foren-der-treffpunkt-fur-elektroniker/allgemeines-elektronik-forum/entzerrung-fur-plattenspieler.1369716.lynkx?highlight=wodim

(Spannungs-) Anpassung also ganz einfach: Niederohmiger Ausgang (sollte
man bei heutigen Geräten wohl voraussetzen können) und hochohmiger
Eingang des nachfolgenden Geräts. Beides jedenfalls um Größenordnungen
über bzw. unter möglichen Kabelimpedanzen ("längs": reiner
Wirkwiderstand, "quer": kapazitiv). Verluste? Fremdwort!
Edzard Egberts
2013-06-27 14:33:50 UTC
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Post by Hartmut Kraus
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player
anschließe, ohne Digital-Eingang?
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten?
Die treten bei der Digital-Analog-Wandlung auf, also schon vor der
Übertragung. Es ist also allenfalls zu überlegen, ob der D/A-Wandler des
Verstärkers besser oder schlechter als der des CD-Players ist.
Hartmut Kraus
2013-06-27 18:36:49 UTC
Permalink
Post by Edzard Egberts
Post by Hartmut Kraus
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player
anschließe, ohne Digital-Eingang?
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten?
Die treten bei der Digital-Analog-Wandlung auf, also schon vor der
Übertragung. Es ist also allenfalls zu überlegen, ob der D/A-Wandler
des Verstärkers besser oder schlechter als der des CD-Players ist.
Nee, da gibt's wohl nichts zu überlegen. Ein CD - Player mit "hörbaren"
Wandlungsverlusten gehört vielleicht ins Museum, aber in keine
"zeitgemäße" Anlage.
Erhard Schwenk
2013-06-27 21:24:41 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Edzard Egberts
Post by Hartmut Kraus
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player
anschließe, ohne Digital-Eingang?
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten?
Die treten bei der Digital-Analog-Wandlung auf, also schon vor der
Übertragung. Es ist also allenfalls zu überlegen, ob der D/A-Wandler
des Verstärkers besser oder schlechter als der des CD-Players ist.
Nee, da gibt's wohl nichts zu überlegen. Ein CD - Player mit "hörbaren"
Wandlungsverlusten gehört vielleicht ins Museum, aber in keine
"zeitgemäße" Anlage.
Sicher.

Bedenken sollte man auch, daß man digital nur eine Signalader für
mehrere Kanäle braucht - bei Stereo noch nicht soo wild, aber spätestens
wenn man mal ein 9.1 System o.ä. komplett analog verkabeln "durfte",
weiß man das zu schätzen.

Ganz deutlich wird der Unterschied wieder bei Beschallungsanlagen oder
im Studio: während analoge 32/8 oder 40/12er Multicores schon ziemlich
fette Kabeltrommeln erfordern und auch recht unbequem zu verlegen sind,
kriegt man die gleiche Kanalzahl digital durch ein handelsübliches
cat5-Kabel oder zwei einfache optische Fasern. Nimmt man eine
einigermaßen flexible Ausführung, kann man diese Leitungen buchstäblich
um den Finger wickeln - oder 100m davon auf eine handelsübliche
Haushalts-Kabeltrommel. Das ist handlingmäßig schon ein starkes Argument.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Hartmut Kraus
2013-06-27 21:49:53 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Bedenken sollte man auch, daß man digital nur eine Signalader für
mehrere Kanäle braucht - bei Stereo noch nicht soo wild, aber
spätestens wenn man mal ein 9.1 System o.ä. komplett analog verkabeln
"durfte", weiß man das zu schätzen.
Ganz deutlich wird der Unterschied wieder bei Beschallungsanlagen oder
im Studio: während analoge 32/8 oder 40/12er Multicores schon ziemlich
fette Kabeltrommeln erfordern und auch recht unbequem zu verlegen
sind, kriegt man die gleiche Kanalzahl digital durch ein
handelsübliches cat5-Kabel oder zwei einfache optische Fasern. Nimmt
man eine einigermaßen flexible Ausführung, kann man diese Leitungen
buchstäblich um den Finger wickeln - oder 100m davon auf eine
handelsübliche Haushalts-Kabeltrommel. Das ist handlingmäßig schon ein
starkes Argument.
Japp, und dann steht und fällt alles mit der D/A und A/D - Wandlung in
den "verkabelten" Geräten und ihrer "Kompatibilität" untereinander, klar.

Das bringt mich aber nun wieder ins Grübeln, was mein Projekt
"Gitarrenamp" betrifft - werde ich da von meinem ehernen Grundsatz
"analog soweit möglich (im Signalweg), digital soweit nötig (zur
Steuerung)" wohl doch abweichen müssen, zumindest, was den Ausgang zum
Mixer betrifft? Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte Klinke oder
XLR - aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog überhaupt noch
loswird ...
René Schuster
2013-06-28 05:49:19 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Japp, und dann steht und fällt alles mit der D/A und A/D - Wandlung in
den "verkabelten" Geräten und ihrer "Kompatibilität" untereinander, klar.
Die D/A-Wandlung ist immer das schwächste Glied der Kette. Ziel des
Spieles ist es daher die D/A-Wandlung so spät wie möglich erfolgen zu
lassen, am besten erst kurz vor der Endstufe, und analoge
Übertragungswege so kurz wie möglich zu halten.
Post by Hartmut Kraus
Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte Klinke oder XLR
Was gibt es da zu zweifeln? Selbstverständlich XLR, also symmetrisch, da
kannst Du im Bedarfsfall jederzeit ein asymmetrisches Signal abgreifen.
Umgekehrt geht das nicht.
Post by Hartmut Kraus
aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog überhaupt noch loswird
...
Was meinst Du mit los werden? Das Gerät am Gebrauchtmarkt oder das Signal?
--
rs
Hartmut Kraus
2013-06-28 06:00:19 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Was gibt es da zu zweifeln? Selbstverständlich XLR, also symmetrisch,
da kannst Du im Bedarfsfall jederzeit ein asymmetrisches Signal
abgreifen. Umgekehrt geht das nicht.
Klar, danke.
Post by René Schuster
Post by Hartmut Kraus
aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog überhaupt noch loswird
...
Was meinst Du mit los werden? Das Gerät am Gebrauchtmarkt oder das Signal?
Das Gerät. Aber nicht am Gebrauchtmarkt. ;)


http://www.politik-sind-wir.de/showthread.php/36473-Das-Ende-der-Europ%C3%A4ischen-Union?p=106357&viewfull=1#post106357
Erhard Schwenk
2013-06-28 08:06:46 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Erhard Schwenk
Ganz deutlich wird der Unterschied wieder bei Beschallungsanlagen oder
im Studio: während analoge 32/8 oder 40/12er Multicores schon ziemlich
fette Kabeltrommeln erfordern und auch recht unbequem zu verlegen
sind, kriegt man die gleiche Kanalzahl digital durch ein
handelsübliches cat5-Kabel oder zwei einfache optische Fasern. Nimmt
man eine einigermaßen flexible Ausführung, kann man diese Leitungen
buchstäblich um den Finger wickeln - oder 100m davon auf eine
handelsübliche Haushalts-Kabeltrommel. Das ist handlingmäßig schon ein
starkes Argument.
Japp, und dann steht und fällt alles mit der D/A und A/D - Wandlung in
den "verkabelten" Geräten und ihrer "Kompatibilität" untereinander, klar.
D/A- und A/D-Wandlung sind beherrschte Technologien.

Langfristig wird der Trend auf der Bühne m.E. dahin gehen, daß der
A/D-Wandler direkt im Endgerät sitzt. Für alte Geräte mit analog-only
Ausgängen gibts dann geräteseitige Adapterstecker. Dahinter kommt nur
noch Glasfaser mit Kupfer-Versorgungsadern oder zumindest digitales
Kupfer mit Phantomspeisung.

Außerdem werden irgendwann mehrfach vermaschte Netzwerke statt
sternförmiger Verkabelung kommen, d.H. man schließt nicht mehr
sternförmig jedes Gerät an eine Stagebox an, sondern kann redundant von
Gerät zu Gerät vernetzen. Das reduziert den Verdrahtungsaufwand weiter.

Für kleinere Installationen wird es drahtlose Mehrkanal-Übertragung
geben, aber die stößt auch digital relativ schnell an
Bandbreitenprobleme (->begrenzte Kanalzahl) und hat prinzipbedingt Ärger
mit potentiellen Störquellen, deshalb glaube ich nicht daß Kabel ganz
verschwinden werden.

Was aber irgendwann auch noch kommt ist die Zusammenführung von Licht-m
Ton- und sonstigen Signalen zu einem "unified Stage Network", d.H. man
hat dann ein Netzwerk, an das alles was rumsteht angeklemmt werden kann
- vom Scheinwerfer über den Videobeamer, das Mikrophon bis zur
Lautsprecherbox oder zur E-Gitarre.
Post by Hartmut Kraus
Das bringt mich aber nun wieder ins Grübeln, was mein Projekt
"Gitarrenamp" betrifft - werde ich da von meinem ehernen Grundsatz
"analog soweit möglich (im Signalweg), digital soweit nötig (zur
Steuerung)" wohl doch abweichen müssen, zumindest, was den Ausgang zum
Mixer betrifft? Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte Klinke oder
XLR - aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog überhaupt noch
loswird ...
Die Marktprämisse arbeitet derzeit diametral entgegengesetzt. Da wird so
viel wie möglich digitalisiert, auch weil Software einfacher zu
ändern/pflegen ist als Hardware, vor Allem aber zwecks Miniaturisierung.
Den Funktionsumfang etwa eines Lawo Ü-Wagen-Mischpults kann man in
"analog" gar nicht mehr handhaben, da würden nur die EQs schon locker
einen Tieflader füllen.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Hartmut Kraus
2013-06-28 11:50:15 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Hartmut Kraus
Das bringt mich aber nun wieder ins Grübeln, was mein Projekt
"Gitarrenamp" betrifft - werde ich da von meinem ehernen Grundsatz
"analog soweit möglich (im Signalweg), digital soweit nötig (zur
Steuerung)" wohl doch abweichen müssen, zumindest, was den Ausgang
zum Mixer betrifft? Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte
Klinke oder XLR - aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog
überhaupt noch loswird ...
Die Marktprämisse arbeitet derzeit diametral entgegengesetzt. Da wird
so viel wie möglich digitalisiert, auch weil Software einfacher zu
ändern/pflegen ist als Hardware, vor Allem aber zwecks
Miniaturisierung. Den Funktionsumfang etwa eines Lawo
Ü-Wagen-Mischpults kann man in "analog" gar nicht mehr handhaben, da
würden nur die EQs schon locker einen Tieflader füllen.
Mein Projekt ist doch "nur" ein Gitarrenamp. Und da dominieren
soundmäßig heute wie vor 50 Jahren die Röhrengeräte. Mit allen möglichen
digitalen Tricks kopiert, aber nie erreicht. Nicht für verwöhnte
Musikerohren. Und das ist keineswegs irgendeinem "Spleen übersensibler
Musiker" zuzuschreiben.

Echter "Röhrensound" ohne Röhren und die damit verbundenen sattsam
bekannten Nachteile - das ist die Kernidee. Und da fange ich auch nicht
bei Null an, sondern kann auf Bekanntem "aufsetzen". Wobei ich die
Fehler nicht wiederholen werde, die Geräten, die "alle Erwartungen
erfüllten", trotzdem "den wirtschaftlichen Erfolg versagten". So die
Worte von Herrn Schneider (Chefentwickler bei Hughes & Kettner):

https://register.dpma.de/DPMAregister/pat/register?AKZ=103265813&CURSOR=0

Seit ich ihm klargemacht habe, woran das wohl liegen müsste, und auch
mal mit seiner Geschäftsleitung telefoniert, ist er irgendwie
eingeschnappt mit mir. ;)

Und Spitze ist diese Studie hier:

https://hps.hs-regensburg.de/~elektrogitarre/

("Physik der Elektrogitarre" -> Kap. 10 "Gitarrenverstärker" - schlappe
280 Seiten.) ;) Die Entwicklung über ein halbes Jahrhundert (fachlich
und marktwirtschaftlich) akribisch analysiert - danke Herrn Professor
Zollner, dass er das der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und mich
damit zum wiederholten Male bestätigt hat, dass ich mit meinen
weiterführenden Vorstellungen genau richtig liege.

Seine Worte nun: Er bedauert, dass er sich mit der Thematik nicht weiter
beschäftigen kann - nee, er "vermarktet" sie nur noch, in Workshops. ;)
Erhard Schwenk
2013-06-28 22:23:40 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Erhard Schwenk
Post by Hartmut Kraus
Das bringt mich aber nun wieder ins Grübeln, was mein Projekt
"Gitarrenamp" betrifft - werde ich da von meinem ehernen Grundsatz
"analog soweit möglich (im Signalweg), digital soweit nötig (zur
Steuerung)" wohl doch abweichen müssen, zumindest, was den Ausgang
zum Mixer betrifft? Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte
Klinke oder XLR - aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog
überhaupt noch loswird ...
Die Marktprämisse arbeitet derzeit diametral entgegengesetzt. Da wird
so viel wie möglich digitalisiert, auch weil Software einfacher zu
ändern/pflegen ist als Hardware, vor Allem aber zwecks
Miniaturisierung. Den Funktionsumfang etwa eines Lawo
Ü-Wagen-Mischpults kann man in "analog" gar nicht mehr handhaben, da
würden nur die EQs schon locker einen Tieflader füllen.
Mein Projekt ist doch "nur" ein Gitarrenamp. Und da dominieren
soundmäßig heute wie vor 50 Jahren die Röhrengeräte. Mit allen möglichen
digitalen Tricks kopiert, aber nie erreicht. Nicht für verwöhnte
Musikerohren. Und das ist keineswegs irgendeinem "Spleen übersensibler
Musiker" zuzuschreiben.
Ich würde eher sagen, daß in dem Bereich noch ein übles Konglomerat von
Halbwissen, Esotherik und Macho-Gehabe auch unter Profis sehr weit
verbreitet ist.

Das fängt schon damit an, daß der typische E-Gitarrero den Sound von
seinem Amp "voll fett" findet, damit vor Allem deftige Tiefmitten meint
- und diese in einem Gesamtmix eigentlich meistens eher zu störendem
Matsch führen. Ich möchte sogar behaupten: bei so ziemlich allen
kommerziellen Produktionen wäre man vom Sound der "nackten" Gitarrenspur
unmittelbar vor dem Zumixen zum Main Mix eher enttäuscht. Da wird der
ganze "fette" Sound IMHO meistens zugunsten von mehr Transparenz
deutlich rausgenommen.
Post by Hartmut Kraus
("Physik der Elektrogitarre" -> Kap. 10 "Gitarrenverstärker" - schlappe
280 Seiten.) ;) Die Entwicklung über ein halbes Jahrhundert (fachlich
und marktwirtschaftlich) akribisch analysiert - danke Herrn Professor
Zollner, dass er das der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und mich
damit zum wiederholten Male bestätigt hat, dass ich mit meinen
weiterführenden Vorstellungen genau richtig liege.
Seine Worte nun: Er bedauert, dass er sich mit der Thematik nicht weiter
beschäftigen kann - nee, er "vermarktet" sie nur noch, in Workshops. ;)
Nunja.

Man kann natürlich bis in alle Zeiten Röhren-Esotherik betreiben. Nach
Meßwerten sind Röhren in jedem bekannten Parameter längst von
Halbleitern und Simulationen geschlagen, aber das muß natürlich nix
bedeuten.

Nur: mit einer analogen Signalquelle wird man in spätestens 20 Jahren
selbst auf einer Dorffest-Bühne als absoluter Exot gelten. Schon seit 10
Jahren entwickelt praktisch kein namhafter Hersteller mehr seine anlogen
Mischpulte wirklich weiter. Derzeit werden die "Prosumer" mit
Digitalmixern eingefangen, die allerdings noch Preamps und A/D-Wandler
haben. Der nächste Schritt werden vielleicht Mixer sein, die die Hälfte
kosten und gar keine Analogstufen mehr haben - dazu fehlt nur noch ein
billiges digitales Multicore-System, Oder es wird Multicore-Systeme
geben, an die man direkt das iPad anschließt und per Software mixt.

Die Gründe, warum das momentan noch nicht an breiter Front gebaut wird,
sind hauptsächlich politische. Technisch würde es schon lange gehen, und
das billiger als analoge Systeme.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Holger Marzen
2013-06-29 06:44:44 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Das fängt schon damit an, daß der typische E-Gitarrero den Sound von
seinem Amp "voll fett" findet, damit vor Allem deftige Tiefmitten meint
- und diese in einem Gesamtmix eigentlich meistens eher zu störendem
Matsch führen. Ich möchte sogar behaupten: bei so ziemlich allen
kommerziellen Produktionen wäre man vom Sound der "nackten" Gitarrenspur
unmittelbar vor dem Zumixen zum Main Mix eher enttäuscht. Da wird der
ganze "fette" Sound IMHO meistens zugunsten von mehr Transparenz
deutlich rausgenommen.
Das gilt für alle Sounds. Ich erinner mich noch gut an meine
Keyboarderzeit, als ich zu Hause an "voll fetten" Sounds gebastelt hab.
Die klangen beeindruckend. Alleine. Im Zusammenspiel mit der Band waren
sie eher unbrauchbar.
Hartmut Kraus
2013-06-29 08:59:14 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Hartmut Kraus
Post by Erhard Schwenk
Post by Hartmut Kraus
Das bringt mich aber nun wieder ins Grübeln, was mein Projekt
"Gitarrenamp" betrifft - werde ich da von meinem ehernen Grundsatz
"analog soweit möglich (im Signalweg), digital soweit nötig (zur
Steuerung)" wohl doch abweichen müssen, zumindest, was den Ausgang
zum Mixer betrifft? Bin ja schon im Zweifel, ob althergebrachte
Klinke oder XLR - aber jetzt auch noch, ob man sowas rein analog
überhaupt noch loswird ...
Die Marktprämisse arbeitet derzeit diametral entgegengesetzt. Da wird
so viel wie möglich digitalisiert, auch weil Software einfacher zu
ändern/pflegen ist als Hardware, vor Allem aber zwecks
Miniaturisierung. Den Funktionsumfang etwa eines Lawo
Ü-Wagen-Mischpults kann man in "analog" gar nicht mehr handhaben, da
würden nur die EQs schon locker einen Tieflader füllen.
Mein Projekt ist doch "nur" ein Gitarrenamp. Und da dominieren
soundmäßig heute wie vor 50 Jahren die Röhrengeräte. Mit allen
möglichen digitalen Tricks kopiert, aber nie erreicht. Nicht für
verwöhnte Musikerohren. Und das ist keineswegs irgendeinem "Spleen
übersensibler Musiker" zuzuschreiben.
Ich würde eher sagen, daß in dem Bereich noch ein übles Konglomerat
von Halbwissen, Esotherik und Macho-Gehabe auch unter Profis sehr weit
verbreitet ist.
Keine Frage. Und deshalb war ich ja mehr als angenehm überrascht, als
ich Burkhard kennen lernte - einen echten "Profi" (wenn auch Amateur) ;)
- sich durchaus bewusst (O-Ton) "dass in meiner Branche einige
Knallköppe 'rumrennen". Der sich logischerweise allen esotherischen
Eklärungsversuchen widersetzte, also nicht meinen. ;) Und über ein paar
Jahre entwickelte sich aus unserem "Geben und Nehmen" so über die
"Schnittstelle Musiker-Techniker" mein Konzept. Seine Zuarbeit war nicht
zu bezahlen - und indem ich das Thema nur mal angesprochen hatte, hatte
ich ihn wohl tödlich beledigt.
Post by Erhard Schwenk
Das fängt schon damit an, daß der typische E-Gitarrero den Sound von
seinem Amp "voll fett" findet, damit vor Allem deftige Tiefmitten
meint - und diese in einem Gesamtmix eigentlich meistens eher zu
störendem Matsch führen.
Zum Beispiel. Wobei jeder unter "fettem" Sound was anderes versteht -
oft, wobei "Otto Normalverbraucher Musikkonsument" keinen Unterschied hört.
Post by Erhard Schwenk
Ich möchte sogar behaupten: bei so ziemlich allen kommerziellen
Produktionen wäre man vom Sound der "nackten" Gitarrenspur unmittelbar
vor dem Zumixen zum Main Mix eher enttäuscht. Da wird der ganze
"fette" Sound IMHO meistens zugunsten von mehr Transparenz deutlich
rausgenommen.
Ein Gitarrist, der was auf sich hält, spielt auch life nie "für sich
alleine", sondern achtet auch auf den Band - "Kontext". In
Zusammenarbeit mit dem Mann am Mixer, klar. Der ihm wiederum ggf. das
Gesamtsignal mittels Monitor ins Antlitz bläst ... ;)
Post by Erhard Schwenk
Post by Hartmut Kraus
("Physik der Elektrogitarre" -> Kap. 10 "Gitarrenverstärker" - schlappe
280 Seiten.) ;) Die Entwicklung über ein halbes Jahrhundert (fachlich
und marktwirtschaftlich) akribisch analysiert - danke Herrn Professor
Zollner, dass er das der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt und mich
damit zum wiederholten Male bestätigt hat, dass ich mit meinen
weiterführenden Vorstellungen genau richtig liege.
Seine Worte nun: Er bedauert, dass er sich mit der Thematik nicht weiter
beschäftigen kann - nee, er "vermarktet" sie nur noch, in Workshops. ;)
Nunja.
Man kann natürlich bis in alle Zeiten Röhren-Esotherik betreiben. Nach
Meßwerten sind Röhren in jedem bekannten Parameter längst von
Halbleitern und Simulationen geschlagen, aber das muß natürlich nix
bedeuten.
Absolut nicht. Ist auch falsch. Überflieg' doch nur mal die Studie von
Prof. Zollner. Das ist alles andere als Esotherik.

Ich hab' ja mal zu Burke gesagt: "Wenn ich meine Kiste zusammen habe,
machen wir mal einen Blindtest: Du weißt nicht, über welchen du spielst
- deinen Engl (sein Vollröhren - Monster), deinen Mesa (aber schon mit
einer Eigenbau - Zerre davor ;) ), oder meinen. Das musst du dann
hören." ;) Leider kam's ja nicht mehr dazu ...
Post by Erhard Schwenk
Nur: mit einer analogen Signalquelle wird man in spätestens 20 Jahren
selbst auf einer Dorffest-Bühne als absoluter Exot gelten. Schon seit
10 Jahren entwickelt praktisch kein namhafter Hersteller mehr seine
anlogen Mischpulte wirklich weiter. Derzeit werden die "Prosumer" mit
Digitalmixern eingefangen, die allerdings noch Preamps und A/D-Wandler
haben. Der nächste Schritt werden vielleicht Mixer sein, die die
Hälfte kosten und gar keine Analogstufen mehr haben - dazu fehlt nur
noch ein billiges digitales Multicore-System, Oder es wird
Multicore-Systeme geben, an die man direkt das iPad anschließt und per
Software mixt.
Die Gründe, warum das momentan noch nicht an breiter Front gebaut
wird, sind hauptsächlich politische. Technisch würde es schon lange
gehen, und das billiger als analoge Systeme.
Nachvollziehbar. Hat aber mit meiner Kiste alles nichts zu tun. Was ist
der Hauptgrund des "Röhrenfetischismus" - auch bei Leuten wie Burkhard
(der 20 Amps und 50 Effektgeräte durchhatte, bis er auf "sein" Equipment
mit "seinen Traumsounds" kam)? Richtig: Was bringt den "Röhrensound"?
DIe "Summe der Dreckeffekte" der Röhrenschaltungen und Gitarrenboxen.
Aus "HiFi - Sicht" verheerend. ;)

Übrigens: Den "typischen Grundsound" der Amps bringt im Wesentlichen ein
über die Frequenz ansteigender Frequenzgang (der Ausgangstrafo ist
allerdings wieder ein Tiefpass) ... und eine Senke so zwischen 150 ...
400 Hz - und wo die liegt, ist nun ganz entscheidend dafür, ob's nach
"typisch Marshall", "typisch Fender" oder "typisch Mesa" klingt ...
Holger Marzen
2013-06-29 09:33:15 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Erhard Schwenk
Man kann natürlich bis in alle Zeiten Röhren-Esotherik betreiben. Nach
Meßwerten sind Röhren in jedem bekannten Parameter längst von
Halbleitern und Simulationen geschlagen, aber das muß natürlich nix
bedeuten.
Absolut nicht. Ist auch falsch. Überflieg' doch nur mal die Studie von
Prof. Zollner. Das ist alles andere als Esotherik.
Ich hab' ja mal zu Burke gesagt: "Wenn ich meine Kiste zusammen habe,
machen wir mal einen Blindtest: Du weißt nicht, über welchen du spielst
- deinen Engl (sein Vollröhren - Monster), deinen Mesa (aber schon mit
einer Eigenbau - Zerre davor ;) ), oder meinen. Das musst du dann
hören." ;) Leider kam's ja nicht mehr dazu ...
Ihr redet von zwei verschiedenen Dingen:

1.) Röhrenverstärker als klangbildendes Musikinstrument
2.) Röhrenverstärker als möglichst unverfälschendes Glied

Bei 1.) kann es darum gehen, ob man heute mit DSPs einen
Röhrenverstärker so gut simuliert bekommt, dass man keinen Unterschied
hört.

Bei 2.) kann es darum gehen, ob ein Röhrenverstärker einen neutraleren
Klang hat als einer, der mit Halbleitern bestückt ist.

Das kann man beliebig vermischen, so z.B. wenn die Diskussion unter 2.)
sich nach und nach in die Richtung 1.) entwickelt, d.h. dass ein
Röhrenverstärker angeblich samtiger, wärmer, angenehmer klingt.
Hartmut Kraus
2013-06-29 10:41:46 UTC
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Post by Holger Marzen
Post by Hartmut Kraus
Post by Erhard Schwenk
Man kann natürlich bis in alle Zeiten Röhren-Esotherik betreiben. Nach
Meßwerten sind Röhren in jedem bekannten Parameter längst von
Halbleitern und Simulationen geschlagen, aber das muß natürlich nix
bedeuten.
Absolut nicht. Ist auch falsch. Überflieg' doch nur mal die Studie von
Prof. Zollner. Das ist alles andere als Esotherik.
Ich hab' ja mal zu Burke gesagt: "Wenn ich meine Kiste zusammen habe,
machen wir mal einen Blindtest: Du weißt nicht, über welchen du spielst
- deinen Engl (sein Vollröhren - Monster), deinen Mesa (aber schon mit
einer Eigenbau - Zerre davor ;) ), oder meinen. Das musst du dann
hören." ;) Leider kam's ja nicht mehr dazu ...
1.) Röhrenverstärker als klangbildendes Musikinstrument
2.) Röhrenverstärker als möglichst unverfälschendes Glied
Bei 1.) kann es darum gehen, ob man heute mit DSPs einen Röhrenverstärker so gut simuliert bekommt, dass man keinen Unterschied hört.
Für mich kein Thema, auf Grund meines intensiven Austauschs mit
_ernstzunehmenden_ Musikern und Technikern eben. (Manchmal beides in
einer Person.)

Und 2. ist erst recht ein Witz, wenn's um Gitarrensound geht. Da ist die
"Soundbildung" ja nur "Verfälschung". Aber vom ersten "Glied" der
"Soundkette" bis zum letzten. Also von der im Magnetfeld schwingenden
Saite incl. ihrer "Wechselwirkung" mit Hals und Korpus (ja, die gibt's,
und die trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass eine Strat nun mal "von
Natur aus" anders klingt als eine Paula, Flying V, tausende "Spielarten"
/ "Mischprodukte" eingeschlossen, von semiakustischen erst mal ganz zu
schweigen) ;) ... bis zum letzten Glied (Speaker, Box, Raumeinfluss).
Und dann erst noch die "Hohe Schule" des Gitarristen, also das
kontrollierte Feedback (das wohl anfangs manchen Toningenieur an den
Rand der Verzweiflung getrieben haben soll) ... ;)

Und in der ganzen "Kette" ist der Amp nur ein "Glied". Aber eine Kette
ist immer nur so stark wie ihr schwächstes Glied ... ;)

Übrigens: Rein technisch gesehen ist schon rein "cleanes" Spiel total
"verfälscht", also verzerrt. Auch wenn da irgendwo schonmal was von
"berühmten" Gitarrenamps auf "HiFi - Basis" gefaselt wurde - also den
Eigenbauten von Bo Wimberg ("The Spotnicks") ...
Hartmut Kraus
2013-06-29 10:48:55 UTC
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Da ist die "Soundbildung" ja nur "Verfälschung". Aber vom ersten
"Glied" der "Soundkette" bis zum letzten. Also von der im Magnetfeld
schwingenden Saite incl. ihrer "Wechselwirkung" mit Hals und Korpus
(ja, die gibt's, und die trägt nicht unwesentlich dazu bei, dass eine
Strat nun mal "von Natur aus" anders klingt als eine Paula, Flying V,
tausende "Spielarten" / "Mischprodukte" eingeschlossen, von
semiakustischen erst mal ganz zu schweigen) ;) ... bis zum letzten
Glied (Speaker, Box, Raumeinfluss).
Verzeihung, hab' ich da das wichtigste Glied vergessen? Also den
Menschen, der zunächst mal die Saiten zum Schwingen bringt, mit auch
~unendlich vielen Möglichkeiten, was Griff- und Anschlagtechnik betrifft ...
Peter Sauter
2013-06-29 12:48:02 UTC
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Post by Holger Marzen
1.) Röhrenverstärker als klangbildendes Musikinstrument
2.) Röhrenverstärker als möglichst unverfälschendes Glied
Bei 1.) kann es darum gehen, ob man heute mit DSPs einen
Röhrenverstärker so gut simuliert bekommt, dass man keinen Unterschied
hört.
Dafür braucht man heutzutage garnicht mal einen DSP. Die heutigen CPUs
sind derart rechenstark, daß man sowas in VST-Plugins inzwischen auch
gut bis sehr gut in Gitarrenampsimulatoren emulieren kann. Bin zwar kein
Gitarrist bzw. eher angehender Hobbykeyboard aber höhre regelmäßig z.b.
in den Musotalk-Podcast rein und Profimusiker werden sowas nicht in ihre
Produktionen verwenden, wenn sie davon nicht überzeugt sind.

Kenne aber die "analoge" Diskussion bei einigen Softsynthemulationen.
Dem OP empfehle ich da mal mit aktuellen DAWs und neusten DEmoversionen
von Plugins sich selbst Gehör zu schaffen.
Hartmut Kraus
2013-06-29 12:55:57 UTC
Permalink
Post by Peter Sauter
Post by Holger Marzen
1.) Röhrenverstärker als klangbildendes Musikinstrument
2.) Röhrenverstärker als möglichst unverfälschendes Glied
Bei 1.) kann es darum gehen, ob man heute mit DSPs einen
Röhrenverstärker so gut simuliert bekommt, dass man keinen Unterschied
hört.
Dafür braucht man heutzutage garnicht mal einen DSP. Die heutigen CPUs
sind derart rechenstark, daß man sowas in VST-Plugins inzwischen auch
gut bis sehr gut in Gitarrenampsimulatoren emulieren kann. Bin zwar
kein Gitarrist bzw. eher angehender Hobbykeyboard aber höhre
regelmäßig z.b. in den Musotalk-Podcast rein und Profimusiker werden
sowas nicht in ihre Produktionen verwenden, wenn sie davon nicht
überzeugt sind.
Kenne aber die "analoge" Diskussion bei einigen Softsynthemulationen.
Dem OP empfehle ich da mal mit aktuellen DAWs und neusten
DEmoversionen von Plugins sich selbst Gehör zu schaffen.
Sorry, da wäre eher dir zu empfehlen, dir erst mal einen Überblick über
die Diskussion zu verschaffen. ;) Dass das in NGs (im Gegensatz zu gut
moderierten / administrierten Foren) auch mit den "besten" Newsreadern
schwierig ist, weiß ich auch. ;)

Muck Krieger
2013-06-27 15:13:40 UTC
Permalink
Post by Hartmut Kraus
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw.
an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang?
Dieses "Feature" war Anfang der 1990er Jahre sogar in der
"Mittelklasse" bei Akai, Kenwood, Pioneer, Sony, Yamaha
etc etc ziemlich üblich, mit den damals üblichen Parametern
32-44,1-48 kHZ und 12-16 Bit zum Anschluß von CD,
DAT, MD, Laserdiscs, digitalen Sat-Radios wie DSR, ADR usw.
Post by Ralf Barth
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten? (Einigermaßen "ordentliche" Kabel ohne
Unterbrechungen und etwas Anpassung natürlich vorausgesetzt).
Garkeine, und das hat auch niemand behauptet. Wenn du die beiden
nachfolgenden (Ab)sätze nicht vor dem Lesen gelöscht hättest wäre
klar worauf sich das bezieht ... es mag dir etwas scholastisch ("wie
viele Engel können auf einer Nadelspitze tanzen" etc) vorkommen,
direkte digitale Übertragung zwischen digitalen Geräten ist meiner
Ansicht (und Erfahrung) nach "selbstredend" die bessere Wahl.

Keep on rocking,

Muck
Hartmut Kraus
2013-06-27 18:44:09 UTC
Permalink
Post by Muck Krieger
Post by Hartmut Kraus
Post by Muck Krieger
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw.
an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang?
Dieses "Feature" war Anfang der 1990er Jahre sogar in der
"Mittelklasse" bei Akai, Kenwood, Pioneer, Sony, Yamaha
etc etc ziemlich üblich, mit den damals üblichen Parametern
32-44,1-48 kHZ und 12-16 Bit zum Anschluß von CD,
DAT, MD, Laserdiscs, digitalen Sat-Radios wie DSR, ADR usw.
Post by Ralf Barth
Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Selbstredend.
Entschuldigung, wenn ich hier mal verständnislos den Kopf schütteln
muss: Welche Verluste können denn bei einer analogen Übertragung von
NF-Signalen (ohne nennswerte Ströme / Leistungen) über vielleicht ein
paar Meter auftreten? (Einigermaßen "ordentliche" Kabel ohne
Unterbrechungen und etwas Anpassung natürlich vorausgesetzt).
Garkeine, und das hat auch niemand behauptet. Wenn du die beiden
nachfolgenden (Ab)sätze nicht vor dem Lesen gelöscht hättest wäre
klar worauf sich das bezieht ... es mag dir etwas scholastisch ("wie
viele Engel können auf einer Nadelspitze tanzen" etc) vorkommen,
direkte digitale Übertragung zwischen digitalen Geräten ist meiner
Ansicht (und Erfahrung) nach "selbstredend" die bessere Wahl.
Da kann ich dir nicht widersprechen. ;) Außer, dass mir digitale Geräte
(außerhalb meines PC incl. CD- / DVD - Laufwerk) nicht ins Haus kommen
werden. Solche mit Digitaltechnik im Signalweg, meine ich. ;)
Post by Muck Krieger
Keep on rocking,
Klingt irgendwie musikalisch. Enttäusche mich nur nicht auch in dem
Sinne, dass du nur "Konsument", kein "Produzent" bist. ;)
René Schuster
2013-06-28 05:52:32 UTC
Permalink
Außer, dass mir digitale Geräte (außerhalb meines PC incl. CD- / DVD
- Laufwerk) nicht ins Haus kommen werden. Solche mit Digitaltechnik
im Signalweg, meine ich. ;)
Dann wirst Du vermutlich selber was basteln müssen, es wird im 21.
Jahrhundert schwierig werden professionelle Geräte zu finden die
keinerlei Digitaltechnik verwenden.
--
rs
Hartmut Kraus
2013-06-28 06:03:12 UTC
Permalink
Außer, dass mir digitale Geräte (außerhalb meines PC incl. CD- / DVD
- Laufwerk) nicht ins Haus kommen werden. Solche mit Digitaltechnik
im Signalweg, meine ich. ;)
Dann wirst Du vermutlich selber was basteln müssen, es wird im 21. Jahrhundert schwierig werden professionelle Geräte zu finden die keinerlei Digitaltechnik verwenden.
Ich hab' nicht gesagt: Keine Digitaltechnik, sondern: Analog soweit
möglich (zur Siganlverarbeitung), digital soweit nötig (zur Steuerung).
Marcel Müller
2013-06-13 14:47:14 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Ralf Barth
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren, dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.
meinst Du in der High-End Liga?
Post by Ralf Barth
Warum ist das eigentlich so?
s.u.
Post by Ralf Barth
Also ich stelle mir vor, dass bei einer Surround-Anlage das Audio-Signal digital übertragen wird, da man sonst wohl 8 Kabel (7.1) vom DVD-Player zum Verstärker bräuchte.
Treffer versenkt!
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang? Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Nicht wirklich. Die analoge Übertragung ist mit Abstand die
preiswerteste Lösung ein Audio-Signal hochwertig zu übertragen. Nur wenn
die Entfernungen größer werden oder Potentialfreiheit gefragt ist, dann
kann die Digitaltechnik ihre Vorteile ausspielen. Das bekommt man zwar
analog in symmetrisch auch hin, aber der Preisvorteil ist dann weg.
Post by Ralf Barth
So kommen ja alle Geräte (CD, DVD, BluRay, Netzwerk-Player) mit einem eigenen, teuren Digital-Analog-Konverter.
Teuer? Ein ordentlicher Audio-DAC ist billiger als ein SP/DIF
Transmitter. Das mag auch an Lizenzen liegen.

Und auf der Gegenseite benötigt man ja auch noch einen SP/DIF Receiver.
Der ist noch etwas aufwendiger als der Transmitter, wegen der
Synchronisation. Aber in jedem Fall muss dahinter doch wieder der
Audio-DAC, denn die Endstufe will ein Analogsignal sehen. Mit digitalen
Signalen kann unser Ohr schließlich nicht recht viel anfangen.

Man hat also nur Mehraufwand durch die digitale Übertragung.

Der relativiert sich, wenn man ein halbes Dutzend Audiosignale über
/eine/ digitale Strecke transportiert.
Post by Ralf Barth
Wäre es nicht günstiger und praktischer, einfach *einmal* einen guten DAC zu bauen und diesen in den Stereo-Verstärker zu integrieren?
Nein. Siehe oben.

Wie gesagt, ein Audio DAC ist keine Raketenwissenschaft. Auch wenn uns
das von Herstellern externer DACs gerne mal anders verkauft wird.

Ein 24 Bit, 192 kHz Stereo Delta-Sigma DAC wie z.B. PCM175x von TI
kostet in Stückzahl $0,85. Und der ist für CD schon Perlen vor die Säue,
weil die CD sowieso nur 16 Bit hat. Und ich könnte wetten, dass es beim
Chinamann noch preiswertere Alternativen gibt.

Zum Vergleich: ein S/PDIF Transmitter von Cirrus Logic, auch für 192 kHz
wie der CS8406 kostet schon über $4. Auch da hat natürlich der Chinamann
noch günstigeres im Angebot.


Marcel
Muck Krieger
2013-06-13 15:18:11 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Nicht wirklich. Die analoge Übertragung ist mit Abstand die
preiswerteste Lösung ein Audio-Signal hochwertig zu übertragen.
ACK. Aber das relativiert sich wenn der Verkäufer des Verstärkers
passende Kabel ("vom Hersteller empfohlen") zum Meterpreis von
unter 2199 Eypos wegen akuter Ohren-Krebs-Gefahr strikt verweigert.
Post by Marcel Müller
Ein 24 Bit, 192 kHz Stereo Delta-Sigma DAC wie z.B. PCM175x von TI
kostet in Stückzahl $0,85. Und der ist für CD schon Perlen vor die Säue,
weil die CD sowieso nur 16 Bit hat. Und ich könnte wetten, dass es beim
Chinamann noch preiswertere Alternativen gibt.
Zum Vergleich: ein S/PDIF Transmitter von Cirrus Logic, auch für 192 kHz
wie der CS8406 kostet schon über $4. Auch da hat natürlich der Chinamann
noch günstigeres im Angebot.
Nun ja, aber nicht nur der Chinamann bietet beide Optionen - reingüldene
RCA-Stecker für analoge und TOSlink (bis 24/96) für digitale Ausgänge
für'n Appel und 'n Ei an - bei internen/externen Soundkarten, Streamern,
"Internet"-Radios, CD/DVD-Playern und und und. Außer bei Tiernahrung
aka HiFi/HiEnd ... da kostet der gleiche Chipsatz nebst nötiger Peripherie
den geschätzten Kunden gleich mal einen Arm und ein Bein.

Keep on rocking,

Muck
René Schuster
2013-06-15 07:12:16 UTC
Permalink
Post by Muck Krieger
ACK. Aber das relativiert sich wenn der Verkäufer des Verstärkers
passende Kabel ("vom Hersteller empfohlen") zum Meterpreis von
unter 2199 Eypos wegen akuter Ohren-Krebs-Gefahr strikt verweigert.
Das kann man in Digital auch haben, wie wäre es mit einem audiophilen
high-end USB(!)-Kabel, der halbe Meter für schlappe 599 FRZ:

<http://www.rae-akustik.de/highend-hifi-shop/product_info.php?products_id=2079>

Laut Testberichten soll der Klangunterschied (!) zu einem herkömmlichen
USB-Kabel gigantisch sein. Am besten in Kombination mit SSD-Laufwerken
zu verwenden, CD und HD klingen nicht so gut.
--
rs
Holger Marzen
2013-06-15 07:29:07 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Post by Muck Krieger
ACK. Aber das relativiert sich wenn der Verkäufer des Verstärkers
passende Kabel ("vom Hersteller empfohlen") zum Meterpreis von
unter 2199 Eypos wegen akuter Ohren-Krebs-Gefahr strikt verweigert.
Das kann man in Digital auch haben, wie wäre es mit einem audiophilen
<http://www.rae-akustik.de/highend-hifi-shop/product_info.php?products_id=2079>
Laut Testberichten soll der Klangunterschied (!) zu einem herkömmlichen
USB-Kabel gigantisch sein. Am besten in Kombination mit SSD-Laufwerken
zu verwenden, CD und HD klingen nicht so gut.
Achtung: Langsam einfahren. Bewährt hat sich die Reihenfolge

1.) Einzelinstrument, d.h. ruhige Klavier- oder Gitarrenmusik
2.) Kammermusik
3.) Cool Jazz (Vorsicht, keine quietschenden Saxophone)
4.) Volkstümlicher Schlager

Jeweils 4 Hörstunden. Danach vorsichtig mit dem Lieblingsklangmaterial
beginnen und stark komprimiertes Material dauerhaft meiden, weil sich
sonst die Poren zusetzen.
Muck Krieger
2013-06-15 09:39:38 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Das kann man in Digital auch haben, wie wäre es mit einem audiophilen
http://www.rae-akustik.de/highend-hifi-shop/product_info.php?products_id=2079
Laut Testberichten soll der Klangunterschied (!) zu einem herkömmlichen
USB-Kabel gigantisch sein. Am besten in Kombination mit SSD-Laufwerken
zu verwenden, CD und HD klingen nicht so gut.
In solchen Kabeln steckt natürlich ein DSP, anders ist das unmöglich.

Damit muß man bei anderen Anwendungen sehr vorsichtig sein, also
keinesfalls an einem Drucker anschließen sonst druckt der vielleicht
"Himmel" mit "P" oder sowas ... statt Motörhead kommt Heino vom
NAS und wer weiß was der Scanner aus Omas Kommunionsfotos
macht ... da hat man schnell das BKA am Hals.

S,CNR

Muck
Gernot Pru3nster
2013-06-16 13:23:13 UTC
Permalink
Am 2013-06-13 16:47, schrieb Marcel Müller:> Nicht wirklich. Die analoge
Übertragung ist mit Abstand die
Post by Marcel Müller
preiswerteste Lösung ein Audio-Signal hochwertig zu übertragen.
[..]
Post by Marcel Müller
Teuer? Ein ordentlicher Audio-DAC ist billiger als ein SP/DIF
Transmitter. Das mag auch an Lizenzen liegen.
Du unterschlägst die Tatsache, dass 99% der digitalen Audiogeräte
ohnedies einen digitalen Ausgang mitbringen. Deshalb ist es für den
Konsumenten nicht teurer, das Signal digital zu übertragen.
Post by Marcel Müller
Und auf der Gegenseite benötigt man ja auch noch einen SP/DIF Receiver.
Der ist noch etwas aufwendiger als der Transmitter, wegen der
Synchronisation. Aber in jedem Fall muss dahinter doch wieder der
Audio-DAC, denn die Endstufe will ein Analogsignal sehen.
So schrecklich teuer ist das in der Praxis nicht, schließlich hat auch
der billigste Heimkino-Receiver digitale Eingänge.

Es gibt ja auch schon Vollverstärker mit USB-Eingang. Brauch ich zwar
nicht, aber der Trend, die Audio-Signal vermehrt digital zu übertragen
ist da.
Post by Marcel Müller
Ein 24 Bit, 192 kHz Stereo Delta-Sigma DAC wie z.B. PCM175x von TI
kostet in Stückzahl $0,85. Und der ist für CD schon Perlen vor die Säue,
weil die CD sowieso nur 16 Bit hat. Und ich könnte wetten, dass es beim
Chinamann noch preiswertere Alternativen gibt.
Zum Vergleich: ein S/PDIF Transmitter von Cirrus Logic, auch für 192 kHz
wie der CS8406 kostet schon über $4. Auch da hat natürlich der Chinamann
noch günstigeres im Angebot.
Wenn die digitalen Ausgänge im Vergleich zum DAC tatsächlich so teuer
sind: Warum haben dann praktisch alle digitalen Audiogeräte einen
digitalen Ausgang eingebaut?

Schöne Grüße,
Gernot.
Norbert Hahn
2013-06-13 21:11:10 UTC
Permalink
Post by Ralf Barth
Hallo,
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren, dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.
Warum ist das eigentlich so?
In der HiFi- und noch mehr in der High-End-Welt geht es recht unlogisch zu.
Zum Beispiel sind Stereo-Vollverstärker überflüssig und es würde den Klang
verbessern, wenn man die Endstufen in die Boxen einbauen würde. Das ist im
Studio schon lange üblich, denn dort wird viel stärker auf die Kosten
geachtet als man es zuhause üblicherweise tut.

Die HiFi-Welt ist extrem konservativ, außerdem kann man mit dem Verkauf
von analogen Kabel ordentlich Geld verdienen. Nun gibt es ja noch einige
analoge Quellen, die man nicht unbedingt digitaliseren mag: Plattenspieler
und SACD-Spieler - wobei sich dieser nicht am Markt durchgesetzt hat.

Andererseits gibt es Nobelhersteller, die das Lautstärke-Poti digitali-
siert haben, weil man damit Abweichungen in der Balance vermeidet und
eine Fernbedienung durch Verzicht auf ein Motorpoti viel billiger wird.

Norbert
Volker Gringmuth
2013-06-13 21:27:33 UTC
Permalink
Post by Norbert Hahn
Die HiFi-Welt ist extrem konservativ, außerdem kann man mit dem Verkauf
von analogen Kabel ordentlich Geld verdienen.
Der Thread ist reif für http://www.cyborgs.de/synthesizer/faq/Faq.htm –
runterscrollen bis „HiFi, Klang, Einbildung und Voodoo-Zauber“ :-)


vG
Erhard Schwenk
2013-06-13 21:36:44 UTC
Permalink
Post by Norbert Hahn
Post by Ralf Barth
Hallo,
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich
erfahren, dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang
kommen.
Warum ist das eigentlich so?
In der HiFi- und noch mehr in der High-End-Welt geht es recht
unlogisch zu.
ACK.
Post by Norbert Hahn
Zum Beispiel sind Stereo-Vollverstärker überflüssig und
es würde den Klang verbessern, wenn man die Endstufen in die Boxen
einbauen würde. Das ist im Studio schon lange üblich, denn dort wird
viel stärker auf die Kosten geachtet als man es zuhause üblicherweise
tut.
Beides stimmt nur teilweise.

Erstens gibt es durchaus noch Studios mit passiven Monitoren. Das kann
unterschiedliche Gründe haben, aber eigentlich gibt es keinen zwingenden
Grund, warum ein Aktivmonitor besser klingen muß als ein passiver mit
entsprechend konfiguriertem Amp. Endstufen an Lautsprecher anpassen kann
man auch am anderen Ende vom Lautsprecherkabel - es muß nur getan
werden. Von den meisten Studioboxen gibts nach wie vor passive Versionen
zu kaufen, allerdings werden diese oft nicht mehr beworben.

Hier wäre übrigens ein Spielfeld für die Digitaltechniker denkbar:
Lautsprecher könnten dem Amp ihre Charakteristik (Frequenzgang,
Impulsverhalten, Wirkungsgradverlauf etc.) per Digitalsignal mitteilen
und entsprechend ausgestattete Amps sich daraufhin automatisch passend
konfigurieren.

Zweitens haben passive Lautsprecher in der Praxis auch ein paar
handfeste Vorteile:

a) sie sind leichter, denn die Endstufe und vor Allem deren Kühlung und
Stromversorgung haben - oft erhebliches - Gewicht. Bei mobilen
Gerätschaften ist das oft ein wichtiger Faktor, aber auch sonst wenn
Gewicht eine rolle spielt (z.B. wenn man die Belastung von
Aufhängungsdübeln in Grenzen halten muß)

b) sie erfordern eine Stromversorgung an der Box. Vor Allem bei "großen"
Installationen kann das durchaus ein wichtiger Punkt sein. Bei
Beschallungsanlagen ohnehin - Es ist kann durchaus ein massiver
Unterschied sein, obdie ganze Anlage direkt neben den Schaltkasten
gestellt und mit Strom versorgt werden kann oder ob zu jeder Box neben
dem Signal- auch noch ein Stromkabel verlegt (und gegen
Stolpern/beschädigungen gesichert) werden muß.

c) wenn man mal von optischen Leitern absieht, können passive
Lautsprecher einem außerdem gehörig den Sound versauen, wenn sie zur
Bildung von Brummschleifen führen. Auch das ist vor Allem bei mobilen
Gerätschaften wichtig.

d) ganz praktisch: die meisten preisgünstigen Aktivboxen rauschen
verglichen mit gleich teuren passiven Boxen/Amp-Kombinationen leider
fürchterlich. Ich habe das selbst erst letztes Jahr bei der Anschaffung
eines Satzes RCF ART310 durchgespielt - die aktive Version ist nicht
schlecht, aber das Rauschen war eine Katastrophe. Diesbezüglich war die
passive Version in Kombination mit einem T.Amp E800 um Welten besser.

Auch mit HiFi-Aktivboxen hatte ich schon derlei Erfahrungen.

e) auch nicht zu vergessen: Aktive Boxen haben diverse Bedienelemente -
meist an ihrer Rückseite. Wenn man die öfters braucht, aber an die Box
schlecht herankommt, wird das unbequem. Eine passive Box hat praktisch
alle "Bedienelemente" am Amp, der in Reichweite des Bedieners gestellt
werden kann. Natürlich läßt sich das Problem durch
Fernsteuerungsmechanismen zumindest lindern.
Post by Norbert Hahn
Die HiFi-Welt ist extrem konservativ, außerdem kann man mit dem
Verkauf von analogen Kabel ordentlich Geld verdienen. Nun gibt es ja
noch einige analoge Quellen, die man nicht unbedingt digitaliseren
mag: Plattenspieler und SACD-Spieler - wobei sich dieser nicht am
Markt durchgesetzt hat.
Naja, die SACD ist nicht wirklich eine anloge Quelle, die tut nur so ;)
Post by Norbert Hahn
Andererseits gibt es Nobelhersteller, die das Lautstärke-Poti
digitali- siert haben, weil man damit Abweichungen in der Balance
vermeidet und eine Fernbedienung durch Verzicht auf ein Motorpoti
viel billiger wird.
Sowas erlaubt nebenbei noch neuartige Bedienkonzepte, z.B. automatische
Lautstärkeanpassung an den Umgebungsgeräuschpegel.

Ich persönlich frag mich z.B. auch schon lange, warum man Autoradios
keine Kompressoren samt passender Regler spendiert. Bei hochdynamischen
Aufnahmen hat man da oft die Wahl, ob man laute Passagen dröhnend oder
leise Passagen einer CD verrauscht bis gar nicht hören möchte - zumal es
im Auto ja auch noch Hintergrundgeräuschpegel gibt. Ein guter Kompressor
könnte hier ausnahmsweise mal ein sinnvolles Feature sein.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Marcel Müller
2013-06-14 06:41:28 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Erhard Schwenk
Erstens gibt es durchaus noch Studios mit passiven Monitoren. Das kann
unterschiedliche Gründe haben, aber eigentlich gibt es keinen zwingenden
Grund, warum ein Aktivmonitor besser klingen muß als ein passiver mit
entsprechend konfiguriertem Amp. Endstufen an Lautsprecher anpassen kann
man auch am anderen Ende vom Lautsprecherkabel - es muß nur getan
werden. Von den meisten Studioboxen gibts nach wie vor passive Versionen
zu kaufen, allerdings werden diese oft nicht mehr beworben.
Lautsprecher könnten dem Amp ihre Charakteristik (Frequenzgang,
Impulsverhalten, Wirkungsgradverlauf etc.) per Digitalsignal mitteilen
und entsprechend ausgestattete Amps sich daraufhin automatisch passend
konfigurieren.
die Lösung wie sie sich derzeit bei AV-Anlagen langsam verbreitet,
einfach mit einem einfachen Messmikrofon die Impulsantwort und deren
Korrektur vom digitalen Verstärker selber ausklamüsern zu lassen, dürfte
einfacher und zielführender sein. Schließlich kompensiert man dabei auch
Raum und Alterungserscheinungen (in Grenzen). Man muss es halt bei jeder
Aufstellungsänderung wiederholen. Aber die Messung selbst dauert nur
zwei, drei Sekunden pro Messpunkt, wenn sich die Firmware schlau anstellt.
Post by Erhard Schwenk
Zweitens haben passive Lautsprecher in der Praxis auch ein paar
a) sie sind leichter, denn die Endstufe und vor Allem deren Kühlung und
Stromversorgung haben - oft erhebliches - Gewicht.
Das ist so. Wobei sich das mit dem Siegeszug der Class-D Endstufen auch
relativiert. - Was immer man von den Biestern hält.
Post by Erhard Schwenk
b) sie erfordern eine Stromversorgung an der Box.
Ack.
Post by Erhard Schwenk
c) wenn man mal von optischen Leitern absieht, können passive
aktive
Post by Erhard Schwenk
Lautsprecher einem außerdem gehörig den Sound versauen, wenn sie zur
Bildung von Brummschleifen führen.
Bei XLR-Verkabelung, die in dieser Klasse üblich ist, ist das aber
ziemlich theoretisch, oder? Wer natürlich mit 20m langen Cinch- oder
Klinkenkabeln hantiert, braucht sich nicht wundern.
Post by Erhard Schwenk
d) ganz praktisch: die meisten preisgünstigen Aktivboxen rauschen
verglichen mit gleich teuren passiven Boxen/Amp-Kombinationen leider
fürchterlich.
Das ist eigentlich unnötig. Rauscharme Filter-OPs sind mittlerweile
Schüttgut für wenige Cents. Und 24/96 Digitalfilter sind auch nahezu
standard.
Post by Erhard Schwenk
Ich habe das selbst erst letztes Jahr bei der Anschaffung
eines Satzes RCF ART310 durchgespielt - die aktive Version ist nicht
schlecht, aber das Rauschen war eine Katastrophe.
Vielleicht ein Class D Amp drin?
Post by Erhard Schwenk
Auch mit HiFi-Aktivboxen hatte ich schon derlei Erfahrungen.
Ja, meinen selbergebastelten rauschen auch. Aber vor 25 Jahren hatte ich
noch kein Geld für gescheite OPs. ;-)
Post by Erhard Schwenk
e) auch nicht zu vergessen: Aktive Boxen haben diverse Bedienelemente -
meist an ihrer Rückseite. Wenn man die öfters braucht, aber an die Box
schlecht herankommt, wird das unbequem.
Warum sollte man die öfters brauchen?

Aber Du hast schon recht, für feste Installationen ist aktiv albern.
Ich finde es eigentlich vorzugsweise im Heimbereich interessant, wo die
Abstimmung des Amps mangels geeignetem Amp oder Toningenieur zuweilen
vollkommen misslingt. Da kann ein gut vorkonfigurierter Monitor
natürlich punkten.
Und bei Nahfeld Monitoren ist es auch OK, da hat man schließlich keine
großen Entfernungen.
Post by Erhard Schwenk
Post by Norbert Hahn
Die HiFi-Welt ist extrem konservativ, außerdem kann man mit dem
Verkauf von analogen Kabel ordentlich Geld verdienen. Nun gibt es ja
noch einige analoge Quellen, die man nicht unbedingt digitaliseren
mag: Plattenspieler und SACD-Spieler - wobei sich dieser nicht am
Markt durchgesetzt hat.
Naja, die SACD ist nicht wirklich eine anloge Quelle, die tut nur so ;)
Ja, wegen Sony-Paranoia.
Die Welt wird auch SACD überleben. Gefühlt bereits in Kürze.


Marcel
Erhard Schwenk
2013-06-14 23:03:02 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Post by Erhard Schwenk
Zweitens haben passive Lautsprecher in der Praxis auch ein paar
a) sie sind leichter, denn die Endstufe und vor Allem deren Kühlung und
Stromversorgung haben - oft erhebliches - Gewicht.
Das ist so. Wobei sich das mit dem Siegeszug der Class-D Endstufen auch
relativiert. - Was immer man von den Biestern hält.
Mit denen kauft man sich halt noch mehr Rauschen ein. Zumindest nach
derzeitigem Stand. Sie haben aber bezüglich Gewicht und Stromverbrauch
eindeutig auch ihre Vorteile.
Post by Marcel Müller
Post by Erhard Schwenk
c) wenn man mal von optischen Leitern absieht, können passive
aktive
Richtig. Mein Fehler.
Post by Marcel Müller
Post by Erhard Schwenk
Lautsprecher einem außerdem gehörig den Sound versauen, wenn sie zur
Bildung von Brummschleifen führen.
Bei XLR-Verkabelung, die in dieser Klasse üblich ist, ist das aber
ziemlich theoretisch, oder?
Keineswegs. XLR bedeutet weder erdfreie Verbindungen noch daß jeder
Eingang über nen Ground Lift verfügt.

Sobald Du die Stromversorgung aus verschiedenen Phasen beziehen mußt -
z.B. weil in einem Veranstaltungssaal das Mischpult irgendwo hinten
steht und die Boxen an der Bühnenkante - wird das zum Problem. Selbst
wenn Du alles sternförmig vom Mischpult aus mit Strom versorgst, kriegst
Du aufgrund der Leitungslängen Phasenverschiebungen in der Stromversorgung.
Post by Marcel Müller
Wer natürlich mit 20m langen Cinch- oder
Klinkenkabeln hantiert, braucht sich nicht wundern.
Das Problem bleibt auch bei symmetrischen Leitungen. Man wird es nur
durch galvanische Massetrennung ("Ground Lift" an der DI-Box) oder durch
erdfreie Ein- und Ausgänge an sämtlichen Geräten (hat man so gut wie
nie, weil erdfreie Anschlüsse nur bei absoluten High-End-Geräten üblich
sind) los. Das Problem gibts sogar bei digitaler Übertragung, über
Kupferleitungen - nur optische Leiter trennen galvanisch, das ist
Post by Marcel Müller
Post by Erhard Schwenk
e) auch nicht zu vergessen: Aktive Boxen haben diverse Bedienelemente -
meist an ihrer Rückseite. Wenn man die öfters braucht, aber an die Box
schlecht herankommt, wird das unbequem.
Warum sollte man die öfters brauchen?
In Studios z.B., wenn man da ab und an Möbel rückt und sich deshalb die
Raumcharakteristik ändert. Sowas hab ich durchaus schon gesehen -
allerdings nicht unbedingt am Mischpult-Platz, der ist ja eh meist
hermetisch abgeschottet. Wie gesagt, man kann das durch
Fernbedienkonzepte regeln, oder man läßt den Amp eben in Reichweite der
Bediener-Arme.
Post by Marcel Müller
Aber Du hast schon recht, für feste Installationen ist aktiv albern.
Ich finde es eigentlich vorzugsweise im Heimbereich interessant, wo die
Abstimmung des Amps mangels geeignetem Amp oder Toningenieur zuweilen
vollkommen misslingt. Da kann ein gut vorkonfigurierter Monitor
natürlich punkten.
Und bei Nahfeld Monitoren ist es auch OK, da hat man schließlich keine
großen Entfernungen.
Da schlagen die meisten der Nachteile nicht wirklich zu, allerdings gibt
es auch noch ein bauartbedingtes: Lautsprecher-Chassis erzeugen starke
Wechselmagnetfelder, die durchaus Störungen in elektrischen Schaltungen
produzieren können und schwer wirklich abzuschirmen sind.

Bei Aktivboxen sind die Vorverstärkerstufen damit konfrontiert - ein
externer Amp hingegen löst das Problem einfach durch die größere
Entfernung zur Box (außer vielleicht man stellt eine Box mit sehr
großen Magneten und kleinen Membranen oder unkonventioneller
Chassis-Anordnung direkt auf den Amp - auch dann bleibt aber zumindst
noch das Amp-Gehäuse als Abschirmung.

Dem entgegen steht eigentlich nur der kürzere Leitungsweg zwischen
Endstufe und Box - das ist ein elektrischer Vorteil, aber kein besonders
großer, denn die Spannungen und Ströme auf diesen Leitugen sind so hoch,
daß elektromagnetische Störungen im Verhältnis wenig Einfluß haben.

Für Beschaller haben Aktivboxen noch ein paar andere Vorteile, die aber
den Home-user nicht so interessieren werden:

- eine Kiste weniger zu verkabeln (das leistet allerdings auch ein
Powermixer bei "kleineren" Gelegenheiten) bedeutet weniger Arbeit und
weniger potentielle Fehlerquellen.


Der "Vorteil" einer besser auf die Chassis abgestimmten Endstufe ist
nicht zwingend auf Aktivboxen beschränkt - alles, was man dort einbauen
kann, könnte man prinzipiell auch in einen externen Amp einbauen, da
gibt es keinen technischen Grund warum das nicht gehen soll (außer man
hat so niederohmige Lautsprecher daß die Zuleitung zum Problem werden
könnte, aber das ist eher selten).
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Volker Gringmuth
2013-06-15 06:54:28 UTC
Permalink
Selbst wenn Du alles sternförmig vom Mischpult aus mit Strom versorgst,
kriegst Du aufgrund der Leitungslängen Phasenverschiebungen in der
Stromversorgung.
Was hast du denn für Rieseninstallationen? 50 Hz hat in Kupfer eine
Wellenlänge von etwa 2000 km.


vG
Erhard Schwenk
2013-06-15 10:01:02 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Selbst wenn Du alles sternförmig vom Mischpult aus mit Strom versorgst,
kriegst Du aufgrund der Leitungslängen Phasenverschiebungen in der
Stromversorgung.
Was hast du denn für Rieseninstallationen? 50 Hz hat in Kupfer eine
Wellenlänge von etwa 2000 km.
Das heißt, daß Du bei 200m Kabel schon 10% oder 36° Phasenverschiebung
hast, bei 20m 1% oder 3,6°. Für ein dezentes Brummgeräusch kann das
durchaus reichen.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Volker Gringmuth
2013-06-15 10:15:06 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Volker Gringmuth
Selbst wenn Du alles sternförmig vom Mischpult aus mit Strom versorgst,
kriegst Du aufgrund der Leitungslängen Phasenverschiebungen in der
Stromversorgung.
Was hast du denn für Rieseninstallationen? 50 Hz hat in Kupfer eine
Wellenlänge von etwa 2000 km.
Das heißt, daß Du bei 200
Kilo-
Post by Erhard Schwenk
m Kabel schon 10% oder 36° Phasenverschiebung
hast, bei 20
Kilo-
Post by Erhard Schwenk
m 1% oder 3,6°. Für ein dezentes Brummgeräusch kann das
durchaus reichen.
vG
Marcel Müller
2013-06-15 08:10:37 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
Das ist so. Wobei sich das mit dem Siegeszug der Class-D Endstufen auch
relativiert. - Was immer man von den Biestern hält.
Mit denen kauft man sich halt noch mehr Rauschen ein. Zumindest nach
derzeitigem Stand. Sie haben aber bezüglich Gewicht und Stromverbrauch
eindeutig auch ihre Vorteile.
für Bass und Sub sind sie völlig OK. Midrange wird schon eng und HT -
naja, warten wir noch etwas. Bei HT braucht man aber nicht viel
Leistung, also nicht so wild. Beim Mid muss man halt entweder den einen
oder den anderen Tod sterben.

Ich sage mal, wenn man für den ganze kHz-Bereich noch mit
Gegentaktendstufen fährt und die Bässe über Class-D laufen lässt, hat
man immer noch einen guten Kompromiss bezüglich Klang und Gewicht gemacht.
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
c) wenn man mal von optischen Leitern absieht, können aktive
Lautsprecher einem außerdem gehörig den Sound versauen, wenn sie zur
Bildung von Brummschleifen führen.
Bei XLR-Verkabelung, die in dieser Klasse üblich ist, ist das aber
ziemlich theoretisch, oder?
Keineswegs. XLR bedeutet weder erdfreie Verbindungen noch daß jeder
Eingang über nen Ground Lift verfügt.
Das ist klar, aber die Ausgleichsströme stören zumindest die
XLR-Verbindung nicht oder nur sehr stark gedämpft. Allerdings kann eine
Masseschleife bei den Speaker-Verbindungen durchaus Rückwirkungen auf
andere, kürzere, asymmetrische Strecken haben.
Post by Erhard Schwenk
Sobald Du die Stromversorgung aus verschiedenen Phasen beziehen mußt -
z.B. weil in einem Veranstaltungssaal das Mischpult irgendwo hinten
steht und die Boxen an der Bühnenkante - wird das zum Problem. Selbst
wenn Du alles sternförmig vom Mischpult aus mit Strom versorgst, kriegst
Du aufgrund der Leitungslängen Phasenverschiebungen in der Stromversorgung.
Die Phasenverschiebungen sind total egal, da alle aktiven Komponenten
mit Gleichstrom arbeiten und die Phaseninformation bei der Umsetzung im
Netzteil verloren geht.

Problematisch sind vielmehr TN-C Verkabelungen, wie man sie leider noch
öfter vorfindet. Dort fließt bei Masseschleifen gnadenlos ein Teil des
Laststroms über den Mantel der Audiokabel. Und wenn der Laststrom dann
noch aus den Phasenanschnittsdimmern vom 10 kW Light-Pack kommt, sind
darin echt eklige Oberwellen enthalten, die durchaus stören können.

Wenn die Hausverkabelung hingegen TN-C-S ist (für Neuinstallationen
schon lange Vorschrift), treten solche Probleme praktisch nicht auf. Da
bekommt man nur einen vermaschten Potentialausgleich mit nur sehr
geringen Ausgleichsströmen. Aber die Hausverkabelung hat man natürlich
nicht in der Hand.


[aktiv]
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
Und bei Nahfeld Monitoren ist es auch OK, da hat man schließlich keine
großen Entfernungen.
Da schlagen die meisten der Nachteile nicht wirklich zu, allerdings gibt
es auch noch ein bauartbedingtes: Lautsprecher-Chassis erzeugen starke
Wechselmagnetfelder, die durchaus Störungen in elektrischen Schaltungen
produzieren können und schwer wirklich abzuschirmen sind.
Was erzählst Du denn? Lautsprecherchassis haben kaum ein /Wechsel/feld.
Das wesentliche Magnetfeld ist statisch und seine Stärke hängt im
wesentlichen davon ab, ob Kompensationsmagnete verbaut wurden.

Die mit Abstand größten Streufelder entstehen bei Luftsspulen in
passiven Frequenzweichen - und die sollte man in Aktivboxen eher nicht
vorfinden. Mit deutlichem Abstand folgt dann erst das Feld der
Lautsprecherspulen und das Streufeld von induktionsreichen
Lautsprecherkabeln. Vor allem schicke Stegleitungen mit hohem
Leiterabstand, wie sie im HiFi Bereich zuweilen genutzt werden, sind
totaler Müll.
Post by Erhard Schwenk
Bei Aktivboxen sind die Vorverstärkerstufen damit konfrontiert - ein
externer Amp hingegen löst das Problem einfach durch die größere
Entfernung zur Box (außer vielleicht man stellt eine Box mit sehr großen
Magneten und kleinen Membranen oder unkonventioneller Chassis-Anordnung
direkt auf den Amp - auch dann bleibt aber zumindst noch das Amp-Gehäuse
als Abschirmung.
Eine Aktivbox, bei der der Amp so dämlich positioniert ist, dass sich
mit dem Ausgangssignal eine Feedback-Schleife ergibt, wäre einfach nur
eine gnadenlose Fehlkonstruktion. Aber das bekommt man m.E. nur hin,
wenn man sich wirklich /sehr/ dämlich anstellt. Kleinere Rückkopplungen
wird man vermutlich sogar kaum bemerken, weil sie harmonisch und sogar
größtenteils linear sind.
Post by Erhard Schwenk
Dem entgegen steht eigentlich nur der kürzere Leitungsweg zwischen
Endstufe und Box - das ist ein elektrischer Vorteil, aber kein besonders
großer, denn die Spannungen und Ströme auf diesen Leitugen sind so hoch,
daß elektromagnetische Störungen im Verhältnis wenig Einfluß haben.
Magnetische Störungen muss man normalerweise nicht befürchten, wenn man
das Kabel nicht gerade um einen Eisentrafo wickelt.

Aber es kostet einfach /deutlich/ mehr Kupfer, das Nutzsignal
einigermaßen Verlustfrei über 30 Meter zu transportieren. Doppelte
Länge, vierfache Kupfermenge (bei gleichen Verlusten).
Post by Erhard Schwenk
Der "Vorteil" einer besser auf die Chassis abgestimmten Endstufe ist
nicht zwingend auf Aktivboxen beschränkt - alles, was man dort einbauen
kann, könnte man prinzipiell auch in einen externen Amp einbauen, da
gibt es keinen technischen Grund warum das nicht gehen soll (außer man
hat so niederohmige Lautsprecher daß die Zuleitung zum Problem werden
könnte, aber das ist eher selten).
Prinzipiell richtig. Aber in der Praxis ergeben sich dann doch ein paar
relevante Unterschiede.

1. kann man einen externen Amp mit /verschiedenen/ Boxen kombinieren.
Das erhöht natürlich die Anforderungen an denselben deutlich.

2. sollte man den Vorteil aktiver Frequenzweichen nicht unterschätzen.
Und wer legt schon 6-Poliges Kabel zur 3-Wege Monitor Box? Außerdem muss
der Verstärker dann noch wesentlich genauer an die Bedürfnisse der Box
angepasst werden. Vor allem das Phase-Matching beim Übergang zwischen
den Chassis muss passen, sonst hört es sich gräßlich an.

Bei einer Aktivbox schneidert man den Amp der Box halt sozusagen auf dem
Leib. Da werden die Leistungen der Endstufen genau an die Chassis und
Übergangsfrequenzen ausgelegt. Die haben dann vielleicht auch gleich
eine zum Speaker passende Schutzschaltung, die vielleicht sogar über die
Schwingspulentemperatur arbeitet (bekommt man über Impedanz/Power
Compression mit).
Und die Weiche ist auch nicht konfigurierbar, sondern genau auf die
Chassis zurechtgezimmert und enthält meist auch noch
Präkompensationsfilter, die wiederum die Anforderungen an die Chassis
reduzieren oder deren Wirkungsgrad verbessern helfen.

Ohne Zweifel, all das hängt nicht von der Kabellänge zum Amp ab. Aber in
der Praxis macht es halt doch einen Unterschied, ob man ein oder zwei
Komponenten hat.

Das ist im Prinzip ein ähnliches Problem, wie wenn man zu bestehenden
Satelliten einen beliebigen Sub dazu stellt, damit es mehr Boom macht.
Das geht meist auch einfach nur in die Hose. Vor allem, wenn die
Satelliten BR-Boxen sind, die untenrum schon heftige Gruppenlaufzeiten
erzeugen. Das gibt wunderbare Kammfilter, aber keinen neutralen Klang.
Da führt an einer Sub-Weiche mit Signalprozessor und Einmessfunktion
kein Weg vorbei.


Marcel
Volker Gringmuth
2013-06-14 12:23:20 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Zweitens haben passive Lautsprecher in der Praxis auch ein paar
b) sie erfordern eine Stromversorgung an der Box. Vor Allem bei "großen"
Installationen kann das durchaus ein wichtiger Punkt sein. Bei
Beschallungsanlagen ohnehin -
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach oben
klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei passiven
Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und wechsle zwei
Stecker – läuft wieder.
Post by Erhard Schwenk
d) ganz praktisch: die meisten preisgünstigen Aktivboxen rauschen
verglichen mit gleich teuren passiven Boxen/Amp-Kombinationen leider
fürchterlich. Ich habe das selbst erst letztes Jahr bei der Anschaffung
eines Satzes RCF ART310 durchgespielt - die aktive Version ist nicht
schlecht, aber das Rauschen war eine Katastrophe. Diesbezüglich war die
passive Version in Kombination mit einem T.Amp E800 um Welten besser.
Da es keinen perfekten Verstärker gibt, sind sie immer ein Kompromiß. Es
kann nicht „den“ idealen Verstärker für ein Lautsprechersystem geben, den
man zu aller Zufriedenheit einbauen könnte. Im HiFi-Bereich ist das
überdeutlich: Der eine Verstärker hat mehr Impulstreue und rauscht weniger,
dafür hat ein anderer bessere Räumlichkeitswiedergabe und zeichnet die
Klangfarben schöner ... da sollte es doch dem Anwender überlassen bleiben,
welchen er nach seinen persönlichen Prioritäten bevorzugt.


vG
Erhard Schwenk
2013-06-14 23:59:45 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Erhard Schwenk
Zweitens haben passive Lautsprecher in der Praxis auch ein paar
b) sie erfordern eine Stromversorgung an der Box. Vor Allem bei "großen"
Installationen kann das durchaus ein wichtiger Punkt sein. Bei
Beschallungsanlagen ohnehin -
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach oben
klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei passiven
Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und wechsle zwei
Stecker – läuft wieder.
Fast ACK. Du wechselst drei Stecker *nitpick*.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Volker Gringmuth
2013-06-15 06:55:31 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Volker Gringmuth
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach
oben klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei
passiven Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und
wechsle zwei Stecker – läuft wieder.
Fast ACK. Du wechselst drei Stecker *nitpick*.
Eine Schukodose hab ich noch frei, da muß ich nichts wexeln.


vG
Erhard Schwenk
2013-06-15 10:01:55 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Erhard Schwenk
Post by Volker Gringmuth
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach
oben klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei
passiven Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und
wechsle zwei Stecker – läuft wieder.
Fast ACK. Du wechselst drei Stecker *nitpick*.
Eine Schukodose hab ich noch frei, da muß ich nichts wexeln.
Du willst den alten aber in der Regel trotzdem da abstecken, weil man
nie weiß ob nicht ein defektes Netzteil seltsame Dinge zurückschmeißt.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
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Falk Dµeßßert
2013-06-18 21:18:43 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Volker Gringmuth
Eine Schukodose hab ich noch frei, da muß ich nichts wexeln.
Du willst den alten aber in der Regel trotzdem da abstecken, weil man
nie weiß ob nicht ein defektes Netzteil seltsame Dinge zurückschmeißt.
Selbst die DAP Palladium haben zweipolige Netzschalter.

Falk D.
Marcel Müller
2013-06-15 08:17:00 UTC
Permalink
Hallo,
Post by Volker Gringmuth
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach oben
klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei passiven
Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und wechsle zwei
Stecker – läuft wieder.
sind Verstärkerausfälle wirklich noch an der Tagesordnung?
Ich meine genauso gut könnte auch der Mischer oder eine Passiv-Box
ausfallen, und dann?
Post by Volker Gringmuth
Da es keinen perfekten Verstärker gibt, sind sie immer ein Kompromiß. Es
kann nicht „den“ idealen Verstärker für ein Lautsprechersystem geben, den
man zu aller Zufriedenheit einbauen könnte. Im HiFi-Bereich ist das
überdeutlich: Der eine Verstärker hat mehr Impulstreue und rauscht weniger,
dafür hat ein anderer bessere Räumlichkeitswiedergabe und zeichnet die
Klangfarben schöner ... da sollte es doch dem Anwender überlassen bleiben,
welchen er nach seinen persönlichen Prioritäten bevorzugt.
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu unermesslich.
Mit Verstärkern ist es wie bei Vodka. Bei einem /guten/ ist sein
Einfluss auf den Geschmack vernachlässigbar. Und gute Verstärker sind
schon lange nicht mehr teuer. Nur bei Class-D sind noch nicht alle
Schwächen im Griff. Ob anderer Vorteile erfreuen sie sich dennoch reger
Verbreitung.


Marcel
Erhard Schwenk
2013-06-15 10:20:07 UTC
Permalink
Post by Ralf Barth
Hallo,
Post by Volker Gringmuth
Hier auch für den Servicefall: Fällt mitten in der Verunstaltung eine
Aktivbox aus, dann muß es ohne weitergehen, denn ich kann nicht nach oben
klettern und sie auswechseln, ohne massiv zu stören. Fällt bei passiven
Boxen der Amp aus, stelle ich ein Reservegerät daneben und wechsle zwei
Stecker – läuft wieder.
sind Verstärkerausfälle wirklich noch an der Tagesordnung?
Ich meine genauso gut könnte auch der Mischer oder eine Passiv-Box
ausfallen, und dann?
Einen Ersatzmischer sollte man dabei haben, sonst ist natürlich essig.
Wenn nur ein Kanal-Preamp ausfällt, siehts anders aus. Redundante
Netzteile haben die alle.

Amp/Speaker-seitig ist das am häufigsten ausfallende Bauteil mit Abstand
das Amp-Netzteil.

Wenn Amp und Box richtig dimensioniert sind und es sich um einen
modernen Amp handelt, der gefühlte 150 Ausgangsparameter überwacht und
bei jedem Hauch von Übersteuern oder Gleichspannung sofort in die
Notabschaltung geht, ist der nächste Kandidat die Eingangsstufe oder das
Mikroprozessor-Gedöns vom Amp.

Ohne Schutzschaltungen oder bei Dimensionierungsfehlern ist der nächste
Kandidat der Hochtöner, aber das kommt wie gesagt bei professionellen
Gerätschaften und fähigen Tonleuten praktisch nicht mehr vor.
Post by Ralf Barth
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu unermesslich.
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58 auszureden
und Alternativen anzubieten. Oder erklär nem Gitarrero mal, daß er im
"großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum mehr als nen
30-Watt-Kofferverstärker braucht, weir Sound eh am FoH gemacht werden muß.
Post by Ralf Barth
Mit Verstärkern ist es wie bei Vodka. Bei einem /guten/ ist sein
Einfluss auf den Geschmack vernachlässigbar.
Naja, bei Beschallungsanlagen macht man sich über den Klang der
eingesetzten Amps jenseits von Aktivboxen eigentlich kaum noch Gedanken.
Amps "klingen nicht". Selbst semiprofessionelles Hobbyisten-Material wie
die Thomann-Hausmarken haben jenseits des Rauschproblems so wenig
Klangeinfluß, daß das im Bühnenbetrieb kaum stören wird.
Post by Ralf Barth
Und gute Verstärker sind
schon lange nicht mehr teuer.
Natürlich nicht. PA-Verstärker der 900-Watt-Klasse kriegst Du fabrikneu
für unter 150 Euro nachgeschmissen - ok, das sind dann "alte" Class
A-Endstufen mit hohem Stromverbrauch, hohem Gewicht (meist
Ringkerntrafos), ohne Mikroprozessorüberwachung und ohne integriertes
Speaker Management oder gar integrierte Frequenzweiche. Aber für den
Gemeindesaal oder für den Alleinunterhalter in der Kneipe langen die dicke.
Post by Ralf Barth
Nur bei Class-D sind noch nicht alle
Schwächen im Griff. Ob anderer Vorteile erfreuen sie sich dennoch reger
Verbreitung.
Gewicht, Größe und das Verhältnis von Leistung zu Stromverbrauch sind
vor Allem für mobile Beschallungsanlagen wichtige Parameter. Denn
irgendwer muß das Zeug schleppen, auf- und abbauen. Man hat oft wenig
Platz im Auto und man stößt auch durchaus ab und an auf eine
Stromversorgung mit nicht abschließend klärbarer Belastbarkeit - denk
z.B. mal an alte Kirchengebäude. Außerdem bedeutet hohe
Leistungsausbeute auch im Verhältnis wenig Wärmeentwicklung, und so ein
Rack kann schon mal ein paar Stunden in der Sonne stehen müssen.

Beim Licht ist das übrigens noch "schlimmer" - deshalb werden da
LED-Pads immer beliebter, die sind unkritisch in der Stromversorgung,
produzieren dadurch auch weniger Hitze und im Gegensatz zu PAR-Kannen
lassen sich 6-8 Stück davon in einem normalen Rucksack verstauen.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Andreas Dehmel
2013-06-15 16:45:20 UTC
Permalink
On Sat, 15 Jun 2013 12:20:07 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu
unermesslich.
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58
auszureden und Alternativen anzubieten. Oder erklär nem Gitarrero
mal, daß er im "großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum
mehr als nen 30-Watt-Kofferverstärker braucht, weir Sound eh am FoH
gemacht werden muß.
Mag ja stimmen, aber seien wir mal ehrlich: "Rockmusik" ohne ein paar
schnuckelige Full-Stacks auf der Bühne ist doch eher was für kleine
Mädchen...



Andreas
--
Dr. Andreas Dehmel Ceterum censeo
FLIPME(ed.enilno-***@nouqraz) Microsoft esse delendam
http://www.zarquon.homepage.t-online.de (Cato the Much Younger)
Muck Krieger
2013-06-15 17:31:57 UTC
Permalink
Post by Andreas Dehmel
Oder erklär nem Gitarrero mal, daß er im "großen" Bühnenbetrieb selbst
bei Heavy Metal kaum mehr als nen 30-Watt-Kofferverstärker braucht,
weir Sound eh am FoH gemacht werden muß.
Mag ja stimmen, aber seien wir mal ehrlich: "Rockmusik" ohne ein paar
schnuckelige Full-Stacks auf der Bühne ist doch eher was für kleine
Mädchen...
Einspruch, Euer Ehren ... kleine Mädchen wissen auch was sich gehört



Schönes Wochenende ;-)

Muck
Andreas Huennebeck
2013-06-18 22:03:44 UTC
Permalink
Post by Muck Krieger
Post by Andreas Dehmel
Oder erklär nem Gitarrero mal, daß er im "großen" Bühnenbetrieb selbst
bei Heavy Metal kaum mehr als nen 30-Watt-Kofferverstärker braucht,
weir Sound eh am FoH gemacht werden muß.
Mag ja stimmen, aber seien wir mal ehrlich: "Rockmusik" ohne ein paar
schnuckelige Full-Stacks auf der Bühne ist doch eher was für kleine
Mädchen...
Einspruch, Euer Ehren ... kleine Mädchen wissen auch was sich gehört
http://youtu.be/_YxObEPlR-U
Das kleine Mädchen spielt sogar ein Theremin!

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
PGP-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/pgp_andreas.asc
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Volker Gringmuth
2013-06-19 04:45:59 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Das kleine Mädchen spielt sogar ein Theremin!
*nachschlag*

*staun*

Du hast recht. Ich hätte /der/ Theremin gesagt, nicht /das/.


vG
Andreas Huennebeck
2013-06-19 21:52:45 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Andreas Huennebeck
Das kleine Mädchen spielt sogar ein Theremin!
*nachschlag*
*staun*
Du hast recht. Ich hätte /der/ Theremin gesagt, nicht /das/.
Kein Grund zum Staunen. Ich war vor nicht allzu löanger Zeit in einer
Vorstellung über das Theremin und seine Geschichte, und durfte sogar damit
ein wenig herumspielen.

http://www.staatstheater.karlsruhe.de/programm/info/1507/

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
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GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Erhard Schwenk
2013-06-15 22:05:55 UTC
Permalink
Post by Andreas Dehmel
On Sat, 15 Jun 2013 12:20:07 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu
unermesslich.
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58
auszureden und Alternativen anzubieten. Oder erklär nem Gitarrero
mal, daß er im "großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum
mehr als nen 30-Watt-Kofferverstärker braucht, weir Sound eh am FoH
gemacht werden muß.
Mag ja stimmen, aber seien wir mal ehrlich: "Rockmusik" ohne ein paar
schnuckelige Full-Stacks auf der Bühne ist doch eher was für kleine
Mädchen...
Du würdest Dich wundern, wie viele dieser Full-Stacks sich auf richtig
großen Gigs bei genauerem Hinsehen/-hören als außer Betrieb oder gleich
als Attrappe entpuppen.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Andreas Dehmel
2013-06-16 12:49:44 UTC
Permalink
On Sun, 16 Jun 2013 00:05:55 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
On Sat, 15 Jun 2013 12:20:07 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Marcel Müller
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu unermesslich.
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58
auszureden und Alternativen anzubieten. Oder erklär nem Gitarrero
mal, daß er im "großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum
mehr als nen 30-Watt-Kofferverstärker braucht, weir Sound eh am FoH
gemacht werden muß.
Mag ja stimmen, aber seien wir mal ehrlich: "Rockmusik" ohne ein
paar schnuckelige Full-Stacks auf der Bühne ist doch eher was für
kleine Mädchen...
Du würdest Dich wundern, wie viele dieser Full-Stacks sich auf
richtig großen Gigs bei genauerem Hinsehen/-hören als außer Betrieb
oder gleich als Attrappe entpuppen.
Nicht wirklich, ich weiß schon, daß da viel Show dabei ist, gerade
wenn richtige Marshall-Wände ins Spiel kommen (Spinal Tap läßt grüßen).
Es soll auch Bands gegeben haben, bei denen der Drummer mit ausge-
schäumten Schlagzeug "gespielt" hat...

Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor) und
ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets anders).
Der "Gitarrensound" wurde daher im Studio eigentlich auch immer mit
Mikrophon von der Box aufgenommen und nicht elektrisch vom Amp und
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Bei klassischen Röhrenverstärkern ist halt nichts linear und soll
es auch nicht sein -- und am besten klingen die Dinger nunmal leider,
wenn der Putz von der Wand bröckelt...



Andreas
--
Dr. Andreas Dehmel Ceterum censeo
FLIPME(ed.enilno-***@nouqraz) Microsoft esse delendam
http://www.zarquon.homepage.t-online.de (Cato the Much Younger)
Erhard Schwenk
2013-06-16 22:13:47 UTC
Permalink
Post by Andreas Dehmel
Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor) und
ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets anders).
Eben deshalb braucht man höchstens(!) 30 Watt. Damit man überhaupt bei
sinnvoller Lautstärke in den Bereich der Verzerrung kommen kann. Ein
120-Watt-Röhrenmonster ist da gerade wenn Groß-PA im Spiel ist
eigentlich völlig fehl am Platz.
Post by Andreas Dehmel
Der "Gitarrensound" wurde daher im Studio eigentlich auch immer mit
Mikrophon von der Box aufgenommen und nicht elektrisch vom Amp und
Ja.
Post by Andreas Dehmel
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Nein, eben nicht. Wenns fürs Publikum brauchbar klingen soll, _muß_ der
Bühnensound so leise wie irgend möglich bleiben, dmit der FoH-Mann fürs
Publikum einen sinnvollen Sound an der PA mixen kann. Direktschall von
der Bühne, der womöglich die Frontline übertönt, produziert da nur
Matsch und sorgt für Probleme.

Deshalb stellt man Gitarrenverstärker am besten an die Bühnenseite
(manchmal auch komplett hinter die Bühne oder in einen Nebenraum) und
dreht sie so leise, daß die Musiker sich gerade noch vernünftig
gegenseitig hören können - und wenns dafür nicht reicht, mixt man zur
Not einen Hauch des Gitarrensignals auf die entsprechenden Monitore (die
übrigens auch so leise wie möglich sein sollten). Die

Abnahme für die PA macht man dann mit einem oder mehreren Mikros, die
unmittelbar am Amp platziert werden - da ist der Schallpegel auf jeden
Fall groß genug. Und "laut" macht dann die Frontline - bei richtig
großen(TM) Bühnen sind das heutzutage meist ein oder mehrere Paare von
Line-Arrays, evtl. ergänzt um ein paar Subwoofer, einen Mid-Fill und
eine "Angst-Delay-Line" (die mit Line Arrays wenn überhaupt nur bei
extremem Wind oder wahrhaft riesigen Flächen wirklich gebraucht wird)

Übrigens ist ein niedriger Bühnenschallpegel auch der Musik dienlich,
denn das menschliche Ohr (und auch wenn man es manchmal nicht glauben
will: Musiker _sind_ in aller Regel Menschen!) hört bei niedrigen
Lautstärken viel präziser. Nebenbei wird das Gehör geschont.

Und zum gerne von Möchtegern-ACDC-Gitarreros vorgebrachten Argument "das
klingt dann scheiße": es ist eine alte Binsenweisheit unter fähigen
Musikern, daß was leise nicht gut klingt laut gar nicht gut klingen
_kann_. Und die wurde meines Wissens bisher noch nie wirklich widerlegt.
Achja, bei Gitarreros kommt noch hinzu: was clean nicht gut klingt,
klingt verzerrt und/oder durch Effekte gejagt in aller Regel _noch_
schlechter.
Post by Andreas Dehmel
Bei klassischen Röhrenverstärkern ist halt nichts linear und soll
es auch nicht sein -- und am besten klingen die Dinger nunmal leider,
wenn der Putz von der Wand bröckelt...
Und eben deshalb muß man für große Gigs solche mit _wenig_ Leistung
nehmen. Nur dann kann man diesen Aussteuerungsbereich überhaupt anfahren.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Andreas Dehmel
2013-06-17 18:37:57 UTC
Permalink
On Mon, 17 Jun 2013 00:13:47 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor)
und ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets
anders).
Eben deshalb braucht man höchstens(!) 30 Watt. Damit man überhaupt
bei sinnvoller Lautstärke in den Bereich der Verzerrung kommen kann.
Ein 120-Watt-Röhrenmonster ist da gerade wenn Groß-PA im Spiel ist
eigentlich völlig fehl am Platz.
Fragt sich, woher du einen (Half-)Stack mit 30W bekommen willst.
Ist zwar schon ein Weilchen her, daß ich das letzte mal geschaut
habe, aber die meisten Topteile waren damals 100W, manchmal etwas
mehr, sehr selten mal weniger. Und bei einem Kofferverstärker
bleibe ich dabei: den kannst du aufreißen, bis du blau anläufst,
der wird nie wie ein Stack klingen. Bleibt also eigentlich nur
ein zusätzlicher Widerstand zwischen Amp und Cabinet...

Daß man keine Marshall-Wand braucht, glaube ich dir gerne. Aber
nicht den Kofferverstärker.
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Nein, eben nicht. Wenns fürs Publikum brauchbar klingen soll, _muß_
der Bühnensound so leise wie irgend möglich bleiben, dmit der
FoH-Mann fürs Publikum einen sinnvollen Sound an der PA mixen kann.
Direktschall von der Bühne, der womöglich die Frontline übertönt,
produziert da nur Matsch und sorgt für Probleme.
Ist doch umgekehrt noch viel schlimmer, wenn das PA-Signal am Amp-
Mikrophon nicht mehr vernachlässigbar leise ist (relativ zum Amp).
Und ich kann mir gerade bei 30W vs. eine große PA schwer vorstellen,
daß die Bühne da so gut schallisoliert ist; aber gut, ich bin kein
Mischer...
Post by Erhard Schwenk
Deshalb stellt man Gitarrenverstärker am besten an die Bühnenseite
(manchmal auch komplett hinter die Bühne oder in einen Nebenraum) und
dreht sie so leise, daß die Musiker sich gerade noch vernünftig
gegenseitig hören können - und wenns dafür nicht reicht, mixt man zur
Not einen Hauch des Gitarrensignals auf die entsprechenden Monitore
(die übrigens auch so leise wie möglich sein sollten).
Wenn der Amp in einem Nebenraum steht, kann ich mir schon vorstellen,
daß das wieder gut funktioniert. Andererseits ist's in dem Fall auch
nicht weiter tragisch, wenn das Topteil die üblichen 100W macht, wird
sich ja nicht gerade jemand in dem Raum aufhalten.
Post by Erhard Schwenk
Und zum gerne von Möchtegern-ACDC-Gitarreros vorgebrachten Argument
"das klingt dann scheiße": es ist eine alte Binsenweisheit unter
fähigen Musikern, daß was leise nicht gut klingt laut gar nicht gut
klingen _kann_. Und die wurde meines Wissens bisher noch nie wirklich
widerlegt. Achja, bei Gitarreros kommt noch hinzu: was clean nicht
gut klingt, klingt verzerrt und/oder durch Effekte gejagt in aller
Regel _noch_ schlechter.
Bei der Verzerrung definitiv nein, bzw. höchstens im low-gain-Bereich.
Wer high-gain spielt, muß auf ganz andere Sachen achten, als ein "cleaner",
um nicht komplett in Nebengeräuschen unterzugehen. Ein entspr. Signal
unverzerrt wiedergegeben klingt definitiv äußerst bescheiden, weil die
Saiten meistens sehr schnell abgedämpft werden müssen -- sonst klingt's
eben verzerrt beschissen. Das sind schlicht andere Spieltechniken,
kein besser oder schlechter.



Andreas
--
Dr. Andreas Dehmel Ceterum censeo
FLIPME(ed.enilno-***@nouqraz) Microsoft esse delendam
http://www.zarquon.homepage.t-online.de (Cato the Much Younger)
Erhard Schwenk
2013-06-17 21:22:35 UTC
Permalink
Post by Andreas Dehmel
On Mon, 17 Jun 2013 00:13:47 +0200
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor)
und ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets
anders).
Eben deshalb braucht man höchstens(!) 30 Watt. Damit man überhaupt
bei sinnvoller Lautstärke in den Bereich der Verzerrung kommen kann.
Ein 120-Watt-Röhrenmonster ist da gerade wenn Groß-PA im Spiel ist
eigentlich völlig fehl am Platz.
Fragt sich, woher du einen (Half-)Stack mit 30W bekommen willst.
Ist zwar schon ein Weilchen her, daß ich das letzte mal geschaut
habe, aber die meisten Topteile waren damals 100W, manchmal etwas
mehr, sehr selten mal weniger. Und bei einem Kofferverstärker
bleibe ich dabei: den kannst du aufreißen, bis du blau anläufst,
der wird nie wie ein Stack klingen. Bleibt also eigentlich nur
ein zusätzlicher Widerstand zwischen Amp und Cabinet...
Im Zweifel hilft ein Power Soak.
Post by Andreas Dehmel
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Nein, eben nicht. Wenns fürs Publikum brauchbar klingen soll, _muß_
der Bühnensound so leise wie irgend möglich bleiben, dmit der
FoH-Mann fürs Publikum einen sinnvollen Sound an der PA mixen kann.
Direktschall von der Bühne, der womöglich die Frontline übertönt,
produziert da nur Matsch und sorgt für Probleme.
Ist doch umgekehrt noch viel schlimmer, wenn das PA-Signal am Amp-
Mikrophon nicht mehr vernachlässigbar leise ist (relativ zum Amp).
Das wird im Allgemeinen nicht passieren, weil die PA dazu viel zu weit
vom Amp weg ist und dazu noch in die entgegengesetzte Richtung
ausgerichtet wird.
Post by Andreas Dehmel
Und ich kann mir gerade bei 30W vs. eine große PA schwer vorstellen,
daß die Bühne da so gut schallisoliert ist; aber gut, ich bin kein
Mischer...
Hint 1: eine PA pflegt nicht in Richtung Bühne ausgerichtet zu werden,
sondern in Richtung Publikum.

Hint 2: um einen 10cm entfernten Verstärker zu übertönen, bräuchte
selbst ein direkt auf die Bühne ausgerichtetes line Array aus nur 10m
Entfernung schon exorbitante Lautstärke.
Post by Andreas Dehmel
Post by Erhard Schwenk
Deshalb stellt man Gitarrenverstärker am besten an die Bühnenseite
(manchmal auch komplett hinter die Bühne oder in einen Nebenraum) und
dreht sie so leise, daß die Musiker sich gerade noch vernünftig
gegenseitig hören können - und wenns dafür nicht reicht, mixt man zur
Not einen Hauch des Gitarrensignals auf die entsprechenden Monitore
(die übrigens auch so leise wie möglich sein sollten).
Wenn der Amp in einem Nebenraum steht, kann ich mir schon vorstellen,
daß das wieder gut funktioniert. Andererseits ist's in dem Fall auch
nicht weiter tragisch, wenn das Topteil die üblichen 100W macht, wird
sich ja nicht gerade jemand in dem Raum aufhalten.
Das ist in der Tat eine der wenigen Alternativen, die man hat, wenn es
partout das 100W-Topteil sein muß. Meistens muß es das aber gar nicht,
und zwar aus mehreren Gründen:

1. der Gitarrenverstärker wird nicht benötigt, um das Publikum zu
beschallen. Dessen Schall stört dort im Gegenteil nur beim FoH-Mix. Es
reicht deshalb völlig, wenn die Mitmusiker das Ding hören (und dadurch
im Idealfall halt kein Monitorsignal von der Gitarre erforderlich ist).

2. für sich genommen klingt ein stark im Übersteuerungsbereich
gefahrener und dazu noch Baßreicher Gitarrensound fett und
beeindruckend. Im Gesamtmix einer Band ist er hingegen meist tödlich,
weil er alles andere niedermatscht. Da ist ein weniger tiefenreicher,
als Solo eher "dünn" klingender Sound viel verwertbarer. Es wird z.B.
gerne der Bereich um 300-350 Hz abgeschwächt, damit man den Gesang (der
ebenfalls zu großen Teilen in diesem Bereich stattfindet) auch noch hört.

Eben wegen 2. ist weniger Zerre / Overdrive auch meistens mehr - nicht,
weis für sich alleine besser klingt, sondern weil es sich besser in den
Gesamtklang einfügt. Schließlich will das Publikum die Band hören und
nicht den Gitarristen X mit dem Rest der Welt.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Andreas Huennebeck
2013-06-18 22:14:03 UTC
Permalink
Post by Andreas Dehmel
Fragt sich, woher du einen (Half-)Stack mit 30W bekommen willst.
Ist zwar schon ein Weilchen her, daß ich das letzte mal geschaut
habe, aber die meisten Topteile waren damals 100W, manchmal etwas
mehr, sehr selten mal weniger. Und bei einem Kofferverstärker
bleibe ich dabei: den kannst du aufreißen, bis du blau anläufst,
der wird nie wie ein Stack klingen. Bleibt also eigentlich nur
ein zusätzlicher Widerstand zwischen Amp und Cabinet...
Nein, das tut es nicht. Auch die Lautsprecherchassis verzerren bei
höherewr Leistung und das färbt den Klang. Wer das haben will, darf die
Leistung nicht reduzieren, weil dann die Verzerrung fehlt.

Man kann das auch mit weniger Leistung haben, dann muss das Chassis aber
auch so gebaut sein, dass es bei wenig Leistung schon ausreichend zerrt.
Problematisch ist das dann, wenn man auch mal clean spielen will ...

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
PGP-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/pgp_andreas.asc
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Erhard Schwenk
2013-06-18 22:34:08 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Post by Andreas Dehmel
Fragt sich, woher du einen (Half-)Stack mit 30W bekommen willst.
Ist zwar schon ein Weilchen her, daß ich das letzte mal geschaut
habe, aber die meisten Topteile waren damals 100W, manchmal etwas
mehr, sehr selten mal weniger. Und bei einem Kofferverstärker
bleibe ich dabei: den kannst du aufreißen, bis du blau anläufst,
der wird nie wie ein Stack klingen. Bleibt also eigentlich nur
ein zusätzlicher Widerstand zwischen Amp und Cabinet...
Nein, das tut es nicht. Auch die Lautsprecherchassis verzerren bei
höherewr Leistung und das färbt den Klang. Wer das haben will, darf die
Leistung nicht reduzieren, weil dann die Verzerrung fehlt.
Naja, die Chassis-Verzerrung ist allerdings meistens doch eher nicht der
erwünschte Teil. Insofern reduziert sich das Problem dann doch etwas.
Post by Andreas Huennebeck
Man kann das auch mit weniger Leistung haben, dann muss das Chassis aber
auch so gebaut sein, dass es bei wenig Leistung schon ausreichend zerrt.
Problematisch ist das dann, wenn man auch mal clean spielen will ...
Cleanen Sound abzunehmen ist hingegen überhaupt kein Problem, da klemmt
man einfach ne DI-Box mit Hi-Z zwischen Amp und Gitarre, fertig ist der
Lack. Keine Rückkopplungen, "null Bühnensound", Klangjustage per EQ am
FoH-Pult in der Regel problemlos.

Man muß dann natürlich evtl. ein bißchen Gitarre auf die Monitore
schmeißen, das tut aber nicht mehr weh, weil mangels Mikrophon erstmal
keine Koppelgefahr besteht. Da Monitore (so es keine in-ears sind) vom
Publikum weg ausgerichtet werden, ist auch deren Matsch-Faktor deutlich
geringer als der der Amps, die naturgemäß bestenfalls quer zum Publikum
stehen.

Also dafür braucht man das Röhrenmonster nun definitiv überhaupt gar nicht.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
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Andreas Huennebeck
2013-06-18 22:09:43 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor) und
ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets anders).
Eben deshalb braucht man höchstens(!) 30 Watt. Damit man überhaupt bei
sinnvoller Lautstärke in den Bereich der Verzerrung kommen kann. Ein
120-Watt-Röhrenmonster ist da gerade wenn Groß-PA im Spiel ist
eigentlich völlig fehl am Platz.
Full Ack. Der am besten klingendste Gitarrenamp, den ich in meinen jungen
Jahren erlebt habe, war ein Vox AC30. Leise und trotzdem ein genialer fetter
Sound.
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Der "Gitarrensound" wurde daher im Studio eigentlich auch immer mit
Mikrophon von der Box aufgenommen und nicht elektrisch vom Amp und
[..]
Post by Andreas Dehmel
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Nein, eben nicht. Wenns fürs Publikum brauchbar klingen soll, _muß_ der
Bühnensound so leise wie irgend möglich bleiben, dmit der FoH-Mann fürs
Publikum einen sinnvollen Sound an der PA mixen kann. Direktschall von
der Bühne, der womöglich die Frontline übertönt, produziert da nur
Matsch und sorgt für Probleme.
So ist es. Je lauter die Gitarren auf der Bühne, desto matschiger der Sound,
weil sie in alle Mikros einstrahlen. Das gilt auch für die Monitore. Deshalb
der Trend zum In-Ear Monitoring.

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
PGP-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/pgp_andreas.asc
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
Erhard Schwenk
2013-06-18 22:29:14 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Was ich aber noch dazusagen wollte: solange man nicht mit digitalen
Amp-Simulationen sondern richtigen Röhren arbeitet, stimmt dein 30W
Kofferverstärkervergleich auch vom Sound her nicht, weil ich aus
eigenener Erfahrung weiß, daß ein Kofferverstärker völlig anders
klingt als Topteil + 4x12er Box(en) (Lautstärke völlig außen vor) und
ein Röhrenamp im Bereich der Endstufenverzerrung wieder völlig
anders als im linearen Bereich (auch hier unabhängig von der
Lautstärke) und auch die Boxen sind Teil der Klangcharakteristik
(z.B. Marshall vs. Mesa/Boogie, da klingen auch die Cabinets anders).
Eben deshalb braucht man höchstens(!) 30 Watt. Damit man überhaupt bei
sinnvoller Lautstärke in den Bereich der Verzerrung kommen kann. Ein
120-Watt-Röhrenmonster ist da gerade wenn Groß-PA im Spiel ist
eigentlich völlig fehl am Platz.
Full Ack. Der am besten klingendste Gitarrenamp, den ich in meinen jungen
Jahren erlebt habe, war ein Vox AC30. Leise und trotzdem ein genialer fetter
Sound.
Post by Erhard Schwenk
Post by Andreas Dehmel
Der "Gitarrensound" wurde daher im Studio eigentlich auch immer mit
Mikrophon von der Box aufgenommen und nicht elektrisch vom Amp und
[..]
Post by Andreas Dehmel
wenn man das auf der Bühne genauso handhaben will (kann?), braucht
man sicher auch von der Lautstärke her mehr als 30W am Handgriff.
Nein, eben nicht. Wenns fürs Publikum brauchbar klingen soll, _muß_ der
Bühnensound so leise wie irgend möglich bleiben, dmit der FoH-Mann fürs
Publikum einen sinnvollen Sound an der PA mixen kann. Direktschall von
der Bühne, der womöglich die Frontline übertönt, produziert da nur
Matsch und sorgt für Probleme.
So ist es. Je lauter die Gitarren auf der Bühne, desto matschiger der Sound,
weil sie in alle Mikros einstrahlen. Das gilt auch für die Monitore. Deshalb
der Trend zum In-Ear Monitoring.
Der allerdings bei manchen Gitarreros den gegenteiligen Effekt hat - sie
drehen ihre Amps dann noch lauter auf, damit sie sich trotz Stöpsel im
Ohr "noch hören". Ouch.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Volker Gringmuth
2013-06-19 04:47:16 UTC
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Post by Erhard Schwenk
Der allerdings bei manchen Gitarreros den gegenteiligen Effekt hat - sie
drehen ihre Amps dann noch lauter auf, damit sie sich trotz Stöpsel im
Ohr "noch hören". Ouch.
Das Verhalten von Gitarreros ist mit Logik generell nicht faßbar.


vG
Arnim Eisenblaetter
2013-06-15 17:24:15 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58 auszureden
und Alternativen anzubieten.
Ich kann jeden verstehen, der das ablehnt.
Post by Erhard Schwenk
Oder erklär nem Gitarrero mal, daß er im
"großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum mehr als nen
30-Watt-Kofferverstärker braucht
Aua.
Post by Erhard Schwenk
Natürlich nicht. PA-Verstärker der 900-Watt-Klasse kriegst Du fabrikneu
für unter 150 Euro nachgeschmissen - ok, das sind dann "alte" Class
A-Endstufen
Nie nicht Class A. Wenn's gut läuft, AB, bei diesen Billigheimern
meistens nur B.

Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A €150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.


Arnim
Olaf Kaluza
2013-06-15 19:20:23 UTC
Permalink
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A ???150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Du brauchst aber schon einen LKW pro Verstaerker wenn er 900W Sinus in
dieser Betriebsart liefern soll. :-)

Olaf
Arnim Eisenblaetter
2013-06-16 10:07:00 UTC
Permalink
Post by Olaf Kaluza
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A ???150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Du brauchst aber schon einen LKW pro Verstaerker wenn er 900W Sinus in
dieser Betriebsart liefern soll. :-)
Na gut, überzeugt. Bei dem P/L-Verhältnis würde ich dann ggf. auch mal
kurzzeitig eine LKW-Flotte anmieten ;)

Arnim
Erhard Schwenk
2013-06-15 22:13:28 UTC
Permalink
Post by Arnim Eisenblaetter
Post by Erhard Schwenk
Nicht nur da. Versuch z.B. mal, den "Profis" ihre SM57/SM58 auszureden
und Alternativen anzubieten.
Ich kann jeden verstehen, der das ablehnt.
Ohje. Warum nur? Die Dinger können nichts, wirklich gar nichts mehr
besser als entsprechend ausgewählte moderne Alternativen.
Post by Arnim Eisenblaetter
Post by Erhard Schwenk
Oder erklär nem Gitarrero mal, daß er im
"großen" Bühnenbetrieb selbst bei Heavy Metal kaum mehr als nen
30-Watt-Kofferverstärker braucht
Aua.
Is so. Ob Du es glaubst oder nicht. Hint: den Sound fürs Publikum sollte
die PA machen. Und wenn von der Bühne Lärm kommt, kann die das nicht -
ergo muß die Bühne meistens so leise sein, wie es möglich ist.

Ich hab grad erst wieder so ne Fuhre Helden hinter mir. Kommen 20
MInuten zu spät zum Soundcheck und fangen auf den dezenten Hinweis daß
man nur noch 45 Minuten Zeit bis zur nächsten Gruppe hat anstatt zügig
aufzubauen erstmal an, SMS an die Freundin zu schreiben und eine zu
rauchen. Der Soundcheck reduziert sich damit dann auf 5 Minuten
Line-Check, mehr Zeit war nicht mehr.

Beim Gig schnauzt dann der Sänger-Lead-Gitarrero 15 Minuten lang über
die PA den Tonmann an, er würde sich im Monitor nicht hören und er
könnte so nicht singen. Kein Wunder, der Full Stack hinter ihm sonderte
locker 120 dB Schalldruck ab und die Location war kaum 500m² groß, an 3
Seiten von Mauern umgeben.

Mein persönlicher Tip an die Gruppe: pünktlich erscheinen,
Bühnenlautstärke vierteln, Singen und spielen lernen. Ok, 80% der Mucke
kamen eh aus dem Zuspiel (das die Jungs allerdings großzügig mit ihren
Gitarren übertönt haben, so viel PA daß man das gehört hätte konnte man
da gar nicht hinschleppen).
Post by Arnim Eisenblaetter
Post by Erhard Schwenk
Natürlich nicht. PA-Verstärker der 900-Watt-Klasse kriegst Du fabrikneu
für unter 150 Euro nachgeschmissen - ok, das sind dann "alte" Class
A-Endstufen
Nie nicht Class A. Wenn's gut läuft, AB, bei diesen Billigheimern
meistens nur B.
Ok, stimmt. Langt aber auch dicke.
Post by Arnim Eisenblaetter
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A €150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Hmm mein dicke 20 Jahre alter Technics SU-VX820 im Wohnzimmer labelt
sich großkotzig "Class AA". Ich glaub für 150 Euro könnte ich mich glatt
hinereißen lassen, den zu veräußern... ;)
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Olaf Kaluza
2013-06-16 06:15:21 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A ???150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Hmm mein dicke 20 Jahre alter Technics SU-VX820 im Wohnzimmer labelt
sich großkotzig "Class AA". Ich glaub für 150 Euro könnte ich mich glatt
hinereißen lassen, den zu veräußern... ;)
Hmm..hmmm..mein 30Jahre alter Yamaha A700 im Wohnzimmer hat einen
Umschalter um ihn von AB auf A Betrieb umzuschalten. Allerdings glaube
ich nicht das dann da noch mehr wie 20W rauskommen. Dafuer heizt er
den darueber stehenden DTC-77 soweit auf das der nach einer 1h nicht
mehr will. Und im Sommer will man selber auch nicht in einem Raum sein
wo so ein Verstaerker im A-Betrieb laeuft. Der erhoeht naemlich die
Raumtemperatur nochmal deutlich.

Selbst mein alter Kopfhoererverstaerker (Mosfet im A-Betrieb) duerfte
schon so 10-15W verheizen.

Wenn ich mich richtig erinnere so war Class-AA beschiss. Ich meine da
wurde nochmal ueber eine zweite Endstufe die Spannung der
Endstufentransistoren irgendwie geregelt. Oder anders gefragt, ist der
Technics auch so schwer wie eine Kiste Bier oder nicht? :-)

Olaf
Arnim Eisenblaetter
2013-06-16 09:21:43 UTC
Permalink
Post by Olaf Kaluza
Post by Erhard Schwenk
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A ???150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Hmm mein dicke 20 Jahre alter Technics SU-VX820 im Wohnzimmer labelt
sich großkotzig "Class AA". Ich glaub für 150 Euro könnte ich mich glatt
hinereißen lassen, den zu veräußern... ;)
Wenn ich mich richtig erinnere so war Class-AA beschiss. Ich meine da
wurde nochmal ueber eine zweite Endstufe die Spannung der
Endstufentransistoren irgendwie geregelt. Oder anders gefragt, ist der
Technics auch so schwer wie eine Kiste Bier oder nicht? :-)
Nicht. Class-AA ist 'ne hübsche Werbeformulierung, weil man bei den
Dickschiffen die *Spannungs*verstärker in einem erweiterten Bereich in
Class-A laufen lässt. Später taugte das dann auch zur Beschriftung von
CD-Playern ;)


Arnim
Erhard Schwenk
2013-06-16 09:25:49 UTC
Permalink
Post by Olaf Kaluza
Post by Erhard Schwenk
Wenn du mir nur eine einzige real kaufbare "900W Class A ???150,-" zeigst,
bestelle ich 'ne LKW-Ladung davon und verschenke zehn Stück.
Hmm mein dicke 20 Jahre alter Technics SU-VX820 im Wohnzimmer labelt
sich großkotzig "Class AA". Ich glaub für 150 Euro könnte ich mich glatt
hinereißen lassen, den zu veräußern... ;)
Hmm..hmmm..mein 30Jahre alter Yamaha A700 im Wohnzimmer hat einen
Umschalter um ihn von AB auf A Betrieb umzuschalten. Allerdings glaube
ich nicht das dann da noch mehr wie 20W rauskommen. Dafuer heizt er
den darueber stehenden DTC-77 soweit auf das der nach einer 1h nicht
mehr will. Und im Sommer will man selber auch nicht in einem Raum sein
wo so ein Verstaerker im A-Betrieb laeuft. Der erhoeht naemlich die
Raumtemperatur nochmal deutlich.
Selbst mein alter Kopfhoererverstaerker (Mosfet im A-Betrieb) duerfte
schon so 10-15W verheizen.
Wenn ich mich richtig erinnere so war Class-AA beschiss. Ich meine da
wurde nochmal ueber eine zweite Endstufe die Spannung der
Endstufentransistoren irgendwie geregelt. Oder anders gefragt, ist der
Technics auch so schwer wie eine Kiste Bier oder nicht? :-)
Der ist recht schwer, schmeißt allerdings auch keine 900W, sondern
höchstens 250. Klingt aber immer noch ordentlich, kann mich nicht
beschweren, das Teil war sein Geld wert.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Olaf Kaluza
2013-06-16 11:06:22 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Der ist recht schwer, schmeißt allerdings auch keine 900W, sondern
höchstens 250. Klingt aber immer noch ordentlich, kann mich nicht
beschweren, das Teil war sein Geld wert.
Wundert mich eigentlich das der noch ordentlich klingt.

Meinen Yamaha musste ich vor 10Jahren schonmal ordentlich
ueberholen. (Elkos wechseln/Silber putzen) Und ich denke das ich das
bald mal wiederholen muss. Aber wenn man einmal in ein Hifigeschaeft
geht und sich die Billigtroeten ankuckt die da rumstehen, oder noch
besser mal an den Knoepfchen drueck/dreht, tja dann ueberholt man den
wirklich gerne.

Olaf
Volker Gringmuth
2013-06-15 10:28:40 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
sind Verstärkerausfälle wirklich noch an der Tagesordnung?
Tagesordnung nicht, aber zwei hatte ich schon in den letzten 12 Jahren.
Also im PA-Bereich, nicht HiFi zu Hause.
Post by Marcel Müller
Ich meine genauso gut könnte auch der Mischer oder eine Passiv-Box
ausfallen, und dann?
Mischer: kann. Passivbox: Nur bei Fertigungsfehlern (Stecker am Chassis
lose und abgefallen). Sonst wüßte ich nicht, was bei planmäßigem Betrieb da
kaputtgehen sollte.
Post by Marcel Müller
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu unermesslich.
Mit Verstärkern ist es wie bei Vodka. Bei einem /guten/ ist sein
Einfluss auf den Geschmack vernachlässigbar. Und gute Verstärker sind
schon lange nicht mehr teuer. Nur bei Class-D sind noch nicht alle
Schwächen im Griff. Ob anderer Vorteile erfreuen sie sich dennoch reger
Verbreitung.
Ich hab hier einmal einen gar nicht so billigen Class-D mit meinem
geliebten Musical Fidelity A1-X verglichen. Bei Monoquellen kein großer
Unterschied, aber ich höre ja nicht nur Hörbücher. Bei Musik lagen WELTEN
dazwischen bezüglich Raum- und Tiefenwiedergabe. Der MF zieht eine klar
definierte Bühne auf, und du kannst mit dem Zeigefinger auf jedes einzelne
Instrument deuten. Der Class-D lieferte einen ordentlichen Gesamtklang,
aber richtig klar ortbar war da nicht viel.

Wenn man so was mal erlebt hat, ist man von „Verstärker sind heute so gut,
die haben keinen großen Einfluß mehr auf den Klang“ ganz schnell weg :-)


vG
Rudi Fischer
2013-06-15 19:26:03 UTC
Permalink
"Volker Gringmuth" schrieb:

[...]
Post by Volker Gringmuth
Ich hab hier einmal einen gar nicht so billigen Class-D mit meinem
geliebten Musical Fidelity A1-X verglichen. Bei Monoquellen kein großer
Unterschied, aber ich höre ja nicht nur Hörbücher. Bei Musik lagen WELTEN
dazwischen bezüglich Raum- und Tiefenwiedergabe. Der MF zieht eine klar
definierte Bühne auf, und du kannst mit dem Zeigefinger auf jedes einzelne
Instrument deuten. Der Class-D lieferte einen ordentlichen Gesamtklang,
aber richtig klar ortbar war da nicht viel.
Das deckt sich 100% mit meinen bisherigen Erfahrungen.
Muss aber demnaechst mal hoeren, wie sich die bezahlbaren
ICEPower-Module dabei so schlagen.
Post by Volker Gringmuth
Wenn man so was mal erlebt hat, ist man von „Verstärker sind heute so gut,
die haben keinen großen Einfluß mehr auf den Klang“ ganz schnell weg :-)
Danke dafuer - und zwar ein ganz dickes! :-))

Rudi Fischer
--
...and may good music always be with you.
Erhard Schwenk
2013-06-15 22:04:29 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
Post by Marcel Müller
sind Verstärkerausfälle wirklich noch an der Tagesordnung?
Tagesordnung nicht, aber zwei hatte ich schon in den letzten 12 Jahren.
Also im PA-Bereich, nicht HiFi zu Hause.
Post by Marcel Müller
Ich meine genauso gut könnte auch der Mischer oder eine Passiv-Box
ausfallen, und dann?
Mischer: kann. Passivbox: Nur bei Fertigungsfehlern (Stecker am Chassis
lose und abgefallen). Sonst wüßte ich nicht, was bei planmäßigem Betrieb da
kaputtgehen sollte.
Naja. Man kann durchaus Hochtöner zerblasen - und sei es durch einen
kaputten Amp. Aber mit aktuellen Profi-Endstufen muß man dazu schon
ziemlich viel destruktive Energie oder reichlich Dämlichkeit im Gepäck
haben.
Post by Volker Gringmuth
Wenn man so was mal erlebt hat, ist man von „Verstärker sind heute so gut,
die haben keinen großen Einfluß mehr auf den Klang“ ganz schnell weg :-)
Naja, Schrott kaufen kann man immer. Aber warum sollte man? Es gibt
genug Amps auch in unteren Preisklassen, die nicht so dermaßen Müll sind.
--
Erhard Schwenk

Akkordeonjugend Baden-Württemberg - http://www.akkordeonjugend.de/
APAYA running System - http://www.apaya.net/
Peter Sauter
2013-06-18 04:22:04 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
Im HiFi-Bereich ist der Schlangenölanteil aber auch nahezu unermesslich.
Mit Verstärkern ist es wie bei Vodka. Bei einem /guten/ ist sein
Einfluss auf den Geschmack vernachlässigbar. Und gute Verstärker sind
schon lange nicht mehr teuer. Nur bei Class-D sind noch nicht alle
Schwächen im Griff. Ob anderer Vorteile erfreuen sie sich dennoch reger
Verbreitung.
Die Hifi-Hersteller haben inzwischen auch Class-D in Griff wenns
vernüftigt implementiert ist. Viele renomierte Hersteller haben schon
längst Class-D-Endstufen oder Vollverstärker im Programm. Wo es noch am
ehsten Probleme gibt sind in AV-Receiver im untersten Consumerbereich
und da liegts eher an den "geplanten" Preisbudgets nicht an den
technischen Möglichkeiten (Filterspulen sind z.b. kostenfaktoren).
Fritz Rutz
2013-06-14 14:00:25 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Lautsprecher könnten dem Amp ihre Charakteristik (Frequenzgang,
Impulsverhalten, Wirkungsgradverlauf etc.) per Digitalsignal mitteilen
und entsprechend ausgestattete Amps sich daraufhin automatisch passend
konfigurieren.
Gab es von Yamaha bereits vor ueber 20 Jahren:

http://www.radiomuseum.org/r/yamaha_natural_sound_active_ser.html?language_id=2
http://www.radiomuseum.org/r/yamaha_natural_sound_active_ste.html
http://www.radiomuseum.org/r/yamaha_natural_sound_active_ser_2.html
http://www.radiomuseum.org/r/yamaha_natural_sound_active_ser_3.html
http://www.radiomuseum.org/r/yamaha_natural_sound_active_ser_4.html

Die Lautsprecher wurden mit einer Cartridge geliefert die in den
Verstaerker eingesetzt wurde:

http://www2.yamaha.co.jp/manual/pdf/av/english/Ssys/AST-S1.pdf
http://www2.yamaha.co.jp/manual/pdf/av/english/IntA/AX-630.pdf

(im letzteren gibt es auf Seite 6 eine kurze Erklaerung ueber die
Active Servo Technologie)

IIRC wurde diese Neuerung eher verhalten aufgenommen und der
Technologie war in dieser Form (Verstaerker mit
Cartridge/Passivlautsprecher) ein sehr kurzes Leben beschieden
(aehnlich wie bei den Minolta Chipkarten fuer die Dynax Kameras).
Anders bei den Aktivlautsprechern von Yamaha. Mittlerweile in YST
(Yamaha Active Servo Technology) umbenannt erfreut sich das Prinzip
auch heute noch reger Verbreitung (z.B. bei Yamaha Subwoofern).

Ausserdem gehen heutige AV-Amps mit ihren Einmesssystemen per Mikrofon
bereits einen Schritt weiter und koennen die Raumeinfluesse ebenfalls
kompensieren (z.B. Laufzeitunterschiede zwischen verschiedenen LS am
Hoerplatz). Deshalb denke ich, dass es wahrscheinlich einfacher sein
wird ein Einmesssytem auch in Stereoverstaerkern zu implementieren als
einen neuen Kommunikationsstandard zwischen verschiedenen LS und
Verstaerkerherstellern zu schaffen der einen geringeren
Funktionsumfang als bereits bestehende Loesungen bietet.

Gruss

Fritz
Martin Τrautmann
2013-06-14 17:42:38 UTC
Permalink
Post by Fritz Rutz
Ausserdem gehen heutige AV-Amps mit ihren Einmesssystemen per Mikrofon
bereits einen Schritt weiter und koennen die Raumeinfluesse ebenfalls
kompensieren (z.B. Laufzeitunterschiede zwischen verschiedenen LS am
Hoerplatz). Deshalb denke ich, dass es wahrscheinlich einfacher sein
wird ein Einmesssytem auch in Stereoverstaerkern zu implementieren als
einen neuen Kommunikationsstandard zwischen verschiedenen LS und
Verstaerkerherstellern zu schaffen der einen geringeren
Funktionsumfang als bereits bestehende Loesungen bietet.
Gibt's dafür noch keine Äpp? Mikro und Rechenpower gäb's da ja schon...

Schönen Gruß
Martin
René Schuster
2013-06-15 07:53:35 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
Lautsprecher könnten dem Amp ihre Charakteristik (Frequenzgang,
Impulsverhalten, Wirkungsgradverlauf etc.) per Digitalsignal mitteilen
und entsprechend ausgestattete Amps sich daraufhin automatisch passend
konfigurieren.
Das würde Elektronik im Lautsprecher voraussetzen. Ein Amp mit Presets
und/oder hochladbaren Lautsprecherdaten ist da einfacher. Harman hat
sowas ("HiQnet"), funktioniert AFAIK allerdings nur mit hauseigenen
Produkten.
--
rs
Holger Marzen
2013-06-16 07:47:33 UTC
Permalink
Post by René Schuster
Post by Erhard Schwenk
Lautsprecher könnten dem Amp ihre Charakteristik (Frequenzgang,
Impulsverhalten, Wirkungsgradverlauf etc.) per Digitalsignal mitteilen
und entsprechend ausgestattete Amps sich daraufhin automatisch passend
konfigurieren.
Das würde Elektronik im Lautsprecher voraussetzen. Ein Amp mit Presets
und/oder hochladbaren Lautsprecherdaten ist da einfacher. Harman hat
sowas ("HiQnet"), funktioniert AFAIK allerdings nur mit hauseigenen
Produkten.
Ich erinnere mich noch dunkel an Verstärker mit separaten
Sensorleitungen, die man am Lautsprecher anschloss. Damit sollten
Kabeldämpfungen und Überschwinger der Membranen detektiert werden, so
dass der Verstärker gegensteuern konnte. Gibt es das noch? Keine Ahnung.
Gernot Pru3nster
2013-06-16 13:28:36 UTC
Permalink
Post by Erhard Schwenk
b) sie erfordern eine Stromversorgung an der Box.
Das ist auch im Heim-Bereich ein Problem. Die meisten Leute wollen
möglichst wenige Kabel im Wohnzimmer (und die wenigsten haben mit
Leerverrohrung vorgesort, ich auch nicht). Und bei Mehrkanal wirds dann
wirklich ein Kabelsalat.

Allerdings wird es im Heimbereich wohl in Richtung drahloser Übertragung
des Audiosignals gehen.

Schöne Grüße,
Gernot.
Peter Sauter
2013-06-18 04:14:20 UTC
Permalink
Am 13.06.2013 23:11, schrieb Norbert Hahn:
Hallo Norbert
Post by Norbert Hahn
Die HiFi-Welt ist extrem konservativ, außerdem kann man mit dem Verkauf
von analogen Kabel ordentlich Geld verdienen. Nun gibt es ja noch einige
analoge Quellen, die man nicht unbedingt digitaliseren mag: Plattenspieler
und SACD-Spieler - wobei sich dieser nicht am Markt durchgesetzt hat.
Für SACD pe Digitalübertragung brauchts dann aber HDMI1.2 bzw. per SPDIF
ist das nicht möglich. Geht bei mir z.b. an meinem OPPO BDP-103
Universalplayer problemlos zu meiner Rotel AV-Vorstufe (allerdings hier
nur per PCM nicht per DSD).
Andreas Huennebeck
2013-06-14 07:20:48 UTC
Permalink
Post by Ralf Barth
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren,
dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.
Warum ist das eigentlich so?
Da sind mehrere Gründe möglich:
- bei gleichen Produktionskosten kann man beim Analogverstärker das
gesparte Geld für den nicht vorhandenen DAC in mehr Klangqualität investieren
- der Hersteller des Analogverstärkers hat teure separate DACs im Portfolio
Post by Ralf Barth
Also ich stelle mir vor, dass bei einer Surround-Anlage das Audio-Signal
digital übertragen wird, da man sonst wohl 8 Kabel (7.1) vom DVD-Player
zum Verstärker bräuchte.
So ist es.
Post by Ralf Barth
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich
bspw. an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang? Wäre es nicht
verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Bei den in Heimanlagen üblichen Kabellängen gibt's bei analoger Übertragung
keine hörbaren Verluste gegenüber SPDIF. Ausserdem gab es solche Verstärker
schon Ende der 80er Jahre, also vor mehr als 25 Jahren. Die haben sich aber nicht
durchgesetzt, weil damals die DAC-Entwicklung noch Fortschritte machte und
ein später gekaufter CD-Spieler oft den besseren DAC hatte als der Verstärker.
Post by Ralf Barth
So kommen ja alle Geräte (CD, DVD, BluRay, Netzwerk-Player) mit einem
eigenen, teuren Digital-Analog-Konverter. Wäre es nicht günstiger und
praktischer, einfach *einmal* einen guten DAC zu bauen und diesen in den
Stereo-Verstärker zu integrieren?
Jein. Am sinnvollsten ist es, einen guten DAC für alle Digitalquellen zu haben,
diesen aber nicht in den Verstärker einzubauen. Man ist damit in der Auswahl
flexibler (DAC von Hersteller A, Verstärker von Hersteller B) und kann sowohl
DAC wie Verstärker separat austauschen, wenn das notwendig wird.

Das sieht man ja sehr schön in der Entwicklung der Surroundreceiver. Jedesmal,
wenn sich die Filmindustrie einen neuen Audio-Standard einfallen lässt, muss
man einen neuen Receiver kaufen. Nur einige wenige Edelreceiver sind modular
aufgebaut und dadurch an neue Technologie anpassbar. Nur leider sind diese
Edelreceiver so teuer, dass es sich nur wegen der Modularität auch nicht rechnet.

Tschau
Andreas
--
Andreas Hünnebeck | email: ***@gmx.de
----- privat ---- | www : http://www.huennebeck-online.de
Fax/Anrufbeantworter: 0721/151-284301
GPG-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/andreas.asc
PGP-Key: http://www.huennebeck-online.de/public_keys/pgp_andreas.asc
Manuel Reimer
2013-06-27 15:56:46 UTC
Permalink
Post by Andreas Huennebeck
Das sieht man ja sehr schön in der Entwicklung der Surroundreceiver. Jedesmal,
wenn sich die Filmindustrie einen neuen Audio-Standard einfallen lässt, muss
man einen neuen Receiver kaufen.
Muss nicht. Bessere Abspielgeräte können durchaus auch adaptieren und
wandeln einem das digitale Audiosignal in das Format, was die jeweilige
Anlage verarbeiten kann.

Ich bin mit meiner Anlage nach wie vor sehr zufrieden. Und das obwohl da
kein einziger HDMI-Anschluss dran ist und die verfügbaren
Videoanschlüsse schon beim Kauf überholt waren (S-Video).

Gruß

Manuel
Andreas Bockelmann
2013-06-16 20:52:09 UTC
Permalink
Post by Ralf Barth
Hallo,
bei einer Beratung zum Kauf einer Hifi-Anlage habe ich neulich erfahren, dass bessere Stereo-Verstärker immer ohne Digital-Eingang kommen.
Warum ist das eigentlich so?
Also ich stelle mir vor, dass bei einer Surround-Anlage das Audio-Signal digital übertragen wird, da man sonst wohl 8 Kabel (7.1) vom DVD-Player zum Verstärker bräuchte.
Aber warum kommen Stereo-Verstärker, die ich bspw. an einen CD-Player anschließe, ohne Digital-Eingang? Wäre es nicht verlustärmer, das Signal auch hier digital zu übertragen?
Ich habe noch kein SP/DIF in Röhrentechnik gesehen, geschweige denn den
nachfolgenden DAC...

An"duckundweg"dreas
Volker Gringmuth
2013-06-17 05:08:03 UTC
Permalink
Post by Marcel Müller
SP/DIF
<kack object="korinthen">
S/P-DIF
</kack>

(du wirst doch nicht Sony und Philips ohne Slash zusammenkleben wollen!)


vG
Erhard Schwenk
2013-06-17 06:07:11 UTC
Permalink
Post by Volker Gringmuth
(du wirst doch nicht Sony und Philips ohne Slash zusammenkleben wollen!)
Ach was, ist doch alles ein mafiöser Haufen ;)
--
Erhard Schwenk

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