"T0M Wess"
Post by T0M WessVergiss diese (Wasch)Seite(n). Viel Geschwafel und Fülltext, viele
Binsenweisheiten wie z.B. "Wenn die Rillen stark verschmutzt oder gar
beschädigt sind, holt eine 50.000-DM-Anlage nicht mehr Musik aus ihr
heraus als eine billige Kompaktanlage aus den 60er Jahren.". Ja! Und
Nachts wird das Sehen durch Dunkelheit erschwert.
Du hättest diese vielleicht lesen sollen und vielleicht auch meinem verweis
auf die Cheap Thrill-Methode nachgehen sollen:
"Hier nun eine kostengünstige Variante der Nass-Reinigung, basierend auf der
Reinigung mit Mikrofasertüchern, finanzieller Aufwand maximal 40 bis 50 Euro
:
Sie benötigen 2 oder 3 Mikrofasertücher (z.B. Vileda), eine geeignete Bürste
(leicht aus einem Stück Hartholz und einem Stück Mikrofasertuch
herzustellen - ich selbst verwende die Clearaudio Pure Groove, erhältlich
für knapp 10 Euro z. B. bei www.dienadel.de oder www.phonophono.de), eine
Flasche Reinigungsflüssigkeit (1/3 Isopropyl-Alkohol, 2/3 destill. Wasser, 1
Tropfen Spüli), einen einfachen "Puck" zum Drehen der Platte (ebenfalls
leicht z.B. aus Holz selbst herzustellen, an der Unterseite mit einem Loch
zur Aufnahme der Tellerachse und mit einem Stück Antirutschmatte, z.B. aus
dem Autozubehörhandel, versehen) und einen alten Plattenspieler (muss nicht
mehr funktionieren, sollte aber einen 30-cm-Teller haben, also keinen dieser
kleinen, bunten Party-Plattenspieler mit Mini-Plattenteller aus den
Sechzigern).
Der alte Plattenspieler dient nur als Drehteller und sollte auch nicht ans
Stromnetz angeschlossen werden (Riementriebler sind sowieso zu schwach, die
Motoren von direkt- oder reibradgetriebenen Plattenspielern dürften dagegen
stark genug sein - am besten aber ganz ohne Motorantrieb). Wenn das manuelle
Drehen des Tellers irgendwelche Automatikfunktionen des Tonarms in Gang
setzt, sollte man versuchen, diese Verbindung zu unterbrechen.
Legen Sie die Schallplatte auf den Plattenteller und den Puck (kann auch
eine Plattenklemme oder ein vorhandenes Gewicht sein) wie ein Plattengewicht
auf die Plattenmitte. Versetzen Sie die Platte in Drehung (nicht zu schnell)
und entfernen Sie losen Staub mit einer normalen Karbonbürste. Danach
verteilen Sie etwas Reinigungsflüssigkeit auf der Plattenoberfläche. Setzen
Sie die Bürste mit der linken Hand auf die Platte auf und drehen Sie die
Platte mit der rechten Hand weiter, die Bürste halten Sie bitte schön
gleichmäßig mit etwas Druck und vielleicht leichten Bewegungen nach links
und rechts in Position. Die Reinigungsflüssigkeit wird jetzt gleichmäßig auf
der Plattenoberfläche verteilt und löst den fester sitzenden Schmutz, durch
die Sogwirkung beim Drehen wird er an die Oberfläche des Flüssigkeitsfilms
gebracht. Es sollte genug Reinigungsflüssigkeit aufgebracht werden, um einen
durchgehenden Flüssigkeitsfilm über der Platte zu erzeugen.
Sie können jetzt auch mal die Drehrichtung wechseln, ebenso den Druck der
Bürste oder die Drehgeschwindigkeit (nicht zu schnell, sonst geht durch die
Fliehkraft einiges daneben).
Jetzt legen Sie die Bürste zur Seite und nehmen ein trockenes
Mikrofasertuch, welches Sie zu einer Rolle formen, die Sie bequem in der
linken Hand halten können.
Während Sie die Platte weiter drehen setzen Sie die trockene Mikrofaserrolle
in gleicher Weise auf die Platte, wie Sie es vorher mit der Bürste getan
haben. Sie können jetzt problemlos sämtliche Flüssigkeit innerhalb zweier
Plattenumdrehungen aufnehmen, wobei Sie die Mikrofaserrolle mit einer
leichten Drehbewegung der linken Hand führen sollten, ähnlich der Bewegung,
die man beim Gasgeben beim Motorradfahren vollführt.
Im Normalfall ist die Plattenseite jetzt trocken - evtl. Restfeuchtigkeit
verdunstet aufgrund des Alkoholgehalts in der Reinigungsflüssigkeit
innerhalb weniger Sekunden.
Jetzt behandeln Sie die zweite Plattenseite genauso. Sie müssen nur das
Mikrofasertuch zum "Abtrocknen" etwas anders rollen, damit ein trockener
Bezirk zur Aufnahme der Reinigungsflüssigkeit zur Verfügung steht."
Post by T0M WessPost by R.BayerAlles andere ist grober Unfug bzw. ausgesprochener Dummfug.
Dummfug ist's, wenn man viel Text darauf verwendet, dann doch nur auf
google oder die FAQ zu verweisen. Statt zu begründen, warum man den
vorangegangenen Vorschlag nicht befürwortet.
Tja, wenn Du mir jetzt noch erklärst, worin der Unterschied zwischen
Leitungswasser und destilliertem Wasser besteht, dann kommst Du vielleicht
ganz von selbst darauf ...
... und hier die Erklärung, weshalb jede Methode mit Leitungswasser
schädlich ist.
Leitungswasser enthält:
-> Schwebstoffe
-> enthält evtl. Chloranteile aus der Wasseraufbereitung
-> enthält evtl. Mikroorganismen aus den Ablagerungen der alten
Hausanschlußleitungen
etc.
Destilliertes Wasser enthält im Gegensatz dazu weder Schwebstoffe noch
sonstige Verunreinigungen und kann zudem ein Vielfaches an gelöstem Dreck
von der Schallplatte transportieren.
Und genau deshalb ist jeder Tip der normales Leitungswasser empfiehlt
schlichtweg Dummfug!
Waschlösungen werden in der Regel noch zusätzlich mit Alkohol (bis max 40
Volumenprozent) versetzt, was dazu führt, daß die Waschlösung wesentlich
schneller verdunstet und diese eine höhere Reinigungsleistung bietet. Zudem
werden entweder Tenside (=Spüli) oder andere oberflächenentspannende Mittel
aus dem Fotolabor (Mirasol oder Agepon) in sehr sehr kleiner Dosis
beigefügt.
Mein Favorit für die Nutzung mit einer VPI ist Mirasol und Agepon zu
gleichen Anteilen bei 30% Isopropyhl-Alkohol und doppelt destilliertem
Wasser.
Für die schnelle Reinigung zwischendurch besprühe ich die Schallplatte mit
destilliertem Wasser oder meiner Waschlösung, verteile diese Lösung auf der
gesamten Seite (auf das Label achten!), lasse diese kurz einwirken und
reinige/ trockne mit einem zu einer Rolle geformeten Mikrofasertuch. Ist
zwar kein wirklicher Vergleich zu einer frisch mit der VPI gewaschenen
Platte aber die kostengünstigste und auch schnellste Variante, um eine
annähernd saubere Platte zu erhalten. Soll heißen, daß diese Methode dort
hilft, wo die Kohlefaserbürste bereits überfordert ist, aber bei dem
normalen Flohmarktfund bereits an ihre Grenzen stößt.
So, und damit wir jetzt noch kurz das Komplettprogramm anreißen, hier auch
noch einmal der Hinweis, daß zuvor naß abgespielte Schallplatten - wenn
überhaupt - nur mit einer wirklich gründlichen, intensiven und mehrmaligen
Maschinenwäsche wieder hin zu bekommen sind. Ich hatte bereits Exemplare,
die auch nach sieben Maschinenwäschen noch nicht wirklich optimal waren. Das
hängt wohl auch davon ab, wie damals mit den Scheiben umgegangen wurde;
wurden diese evtl. noch naß in die Hülle zurückbefordert oder auf dem
Plattenteller vor sich hintrocknend dem Staub ausgesetzt etc..
Gruß
Rolf